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Saison 1946/1947
28. Spieltag - So., 27.04.1947, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - Kickers Offenbach
0:0
Niemann rettete das 0:0 gegen Offenbach. Im Ronhof blieb der zweitbeste Oberligasturm der Offenbacher Kickers seinen Ruf einiges schuldig.
Nürnbergs Wochenprogramm kündigte das reizvolle Torhüter-Duell Niemann-Patzl an. Während jedoch nur Fürths Torsteher über lange Spielstrecken hinweg im Mittelpunkt stand und die Offenbacher Angreifer durch sein katzengewandtes, reaktionssicheres Stellungsspiel schier zum Verzweifeln brachte, wurde der frühere tschechische Internationale Patzl erst nach dem Seitenwechsel ernstlich erprobt. Nicht Fürth - Offenbach griff also vorwiegend an.
Nürnberg-Fürths fachkundiges Stamm-Publikum schien verblüfft: Dieser Offenbacher Gast, der innerhalb zehn Wochen vom aussichtslosen 13. Rang in die Spitzengruppe eindrang, führte meisterrlich den Stil vor, der Fürth einst zu Meisterehren emporhob und sie berühmt werden ließ.
Hinten blockierten die kräftigen, schlaggewandten Emberger-Nowotny-Picard, ihre Fürther Spielgegner in der Körpergröße um Längen überragend, sicher und überlegen ab. Schon an dieser Abwehrlinie erkannte man das Streben nach, Flachpass-Spiel, den Trieb zu flüssigen Kombinationen. Zwei glanzvolle Mittelfeldspieler bestimmten den gefälligen, scheinbar mühelos fließenden Ballstil: Der bebrillte Seitenläufer Mohler und der flinke Dribbelkünstler Schreiner.
Wer sich noch des einstigen harten, kräfteraubenden Kickers-Kampfstiels erinnert, wird von der heutigen betont technischen Fußball-Vorführung angenehm überrascht gewesen sein. Ballstoppen, Ball-Annahme und Weiterleiten, Freistellen ohne Ball, das direkte Weiterpassen und genaue Zuspiel selbst in bedrohten Lagen, demonstrierten die Offenbacher (Keim, Tappe, Mohler, Schreiner und der eifrig kämpfende Weber) oft geradezu schulmäßig. Nur eines konnten auch sie nicht: Toreschießen!
Fürth versuchte vor allem Gegentore durch massierte und doppelte Torraum-Sicherung zu vermeiden und zog deshalb auch seine Offensivläufer, sowie den fleißigsten Spieler unter den 22 - Spitz - mit in die Verteidigung zurück. Dadurch wurden Aufbau, Zuspiel und Freilaufen vernachlässigt. Vorne zielte man auf die Überraschung ab.
Auf die Dauer wirkt ein solcher Stil aufreibend, und entmutigend. Die Stürmer auf Lauerposten müssen sich stets die von hinten willkürlich vorgetriebenen Bälle erlaufen und erkämpfen und dann gegen ein Doppel-Aufgebot von Gegenspielern anrennen. So blieben die verzweifelt angesetzten Einzel-Vorstöße von Hoffmann-Vorläufer-Meier, jeder auf sich allein gestellt, völlig wirkungslos und erschreckend härmlos. Der nach langer Pause wieder mitspielende Worst scheint doch mehr Außenstürmer-Qualitäten zu besitzen.
Im eng, gezogenen Fürther Verteidigungs-Gürtel, wo auch Carolin-Schnitger untertauchten, zeichneten sich der energische, kräftig abschlagende Popp, der oft etwas zu leichtfertige Zollhöfer und der ehrgeizige Pfeiffer besonders aus. Ohne die überragende Torhüter-Kunst Niemanns wären jedoch auch diese Abwehr-Bemühungen erfolglos geblieben.

Pitt

SpVgg Fürth: Niemann - Popp, Pfeiffer - Carolin, Zollhöfer, Schnitger - Hoffmann, Spitz, Vorläufer, Worst, H. Meier - Trainer: Heinz Carolin
Kickers Offenbach: Patzl - Emberger, Picard - Mohler, Nowotny, Keim - Kaster, Schreiner, Maier, Tappe, Weber - Trainer: Paul Oßwald
Schiedsrichter: Rieger (Fellbach)
Zuschauer: 8000
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