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Saison 1946/1947
6. Spieltag - So., 03.11.1946, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - Eintracht Frankfurt
2:1 (2:1)
14.000 bejubeln Fürther Sieg über die Eintracht

Trotz der unglücklichen Fürther 2:1-Verlustspiele (drei in einer Folge) sah Trainer Hagen dem Zusammentreffen mit der noch ungeschlagenen Frankfurter Eintracht zuversichtlich entgegen. „Diese knappen Niederlagen", erklärte der Fürther Betreuer, „hätten uns ebenso einen, oft auch zwei Gutpunkte bei etwas Spielglück, einbringen können. Ich vertraue auf meine Mannschaft".
Bis zum Schlusspfiff bangten die 14 000 im gastlichen Ronhof trotz meist überlegener Fürther Spielführung um den 2:1-Vorsprung. Denn trotz der unentwegten Kleeblatt-Angriffe der zweiten Halbzeit schien der Eintracht-Ausgleich nahe. Diese Spielvereinigungs-Mannschaft war eine völlig andere, als die in den letzten Wochen. Neben einem nicht zu übertreffendem kämpferischen Einsatz, zeigten die Fürther Spielkombinationen, die an vergangene glanzvolle Kleeblatt-Zeiten erinnerten. Feine Passfolgen zwischen Spitz, Vorläufer und Winkler, krachende Weitschüsse von Popp und dem kaum zu bremsenden Hoffmann belebten erfreulich das Stürmerspiel. Beruhigend für Fürths Anhänger die zuverlässige, klare Abwehr des Kopfballspezialisten Zollhöfer, das schneidige Dazwischenfahren des spritzigen Pfeiffer und die waghalsigen Hechtsprünge des temperamentvollen Torhüters Niemann.
Welche Enttäuschung für die zahlreichen Frankfurter Schlachtenbummler, als Fürth gleich das Spiel beherrschte, das vielgepriesene Innentrio Wirsching-Adam Schmitt-Schädler keinen Kontakt fand und die Abwehr aufgespalten wurde. Ein Glück für die Eintracht, dass Gärtner nach anfänglichen Schwächen immer mehr in seine Stopperrolle hineinwuchs und Torhüter Ricker sicher reagierte. Eben strich ein Weitschuss von Popp knapp über die Latte, gleich darauf klatschte ein Überraschungsstoß Hoffmanns an den Pfosten. Immer wieder stemmte sich die Abwehrlinie Pfeiffer-Zollhöfer-Pröll verbissen den sich mehr häufenden Frankfurter Angriffen entgegen.
Fühlte man sich rückversetzt in die Spielatmosphäre „Club" gegen Eintracht (3:1) des Vorjahres auf dem gleichen Spielgrunde, so stellte man eine zerfahrene und uneinheitliche Eintracht-Leistung gegenüber, der zwingenden Spielweise der letzten Spielzeit fest. Der Eintracht-Betreuer Melcher, vielen als erfolgreicher Trainer und Mannschaftsführer rheinischer Jugend-Meistermannschaften bekannt, musste immer von neuem seine Hinterspieler zu aufmerksamerer Deckung ermahnen.
Die Art des Fürther Zwischenspurts zum 2:0 imponierte selbst den alten Kleeblatt-Spielern Kleinlein, Auer, Konrad Krauß, Kießling und Wenz, die auf der Tribüne dem Spiel ihrer Nachfahren gespannt folgten. Begeisternd der Hoffmann-Alleingang in der 27. Minute. Nach Überlisten dreier Frankfurter Abwehrspieler besaß der kraftvoll spurtende Fürther Rechtsaußen noch die Kraft und Übersicht, mit einem raffinierten Schlenzer Ricker zu schlagen. Schon im Gegenzug zwang Heilig den Kleeblatt-Torsteher Niemann zu einer waghalsigen Parade. Der Torvorsprung und die zuverlässige Tordeckung ermunterten Fürth zu einem Kombinationsspiel, wie es der Ronhof lange nicht erlebte. Da erreichten verwirrende Wechselbälle der aufopfernd kämpfenden Außenläufer Schwab-Roth die gefährlichen Flügel, da ebnete feines Flugballspiel dem Schuss-Spezialisten Hoffmann den Weg zum Tor. Das Spiel, das man von der Eintracht erwartet hatte, führte nun die Kleeblatt-Elf vor.
Dramatisch verliefen die Schlussminuten vor der Pause. Ein fein gezogener Winkler-Eckball prallte von Popps Kopf, unter Mithilfe des Eintracht-Verteidigers Kolb, zum 2:0 ins Netz und im Gegenangriff schaltete der feine Techniker Schädler mit einem raffinierten Effetball die Kleeblatt-Hintermannschaft aus. 2:1 wechselte man die Seiten.
Der zahlreiche Eintracht-Anhang sehnte nach der Pause den berühmten 15-Minuten-Spurt herbei. Damit rang man die Münchener Bayern nieder, damit nahm man Schweinfurt einen Punkt ab, damit entriss Eintracht letztes Wochenende Süd-Meister VfB Stuttgart die 1:0-Führung. Jetzt rückte auch der gewiefte Einfädler Adam Schmitt ins Blickfeld. In jeder Lage sog er förmlich die Bälle an sich und verteilte sie in bekannter Art. Da schlüpfte der Blondschopf Wirsching unter eine der Vorlagen und nur knapp strich sein Kopfball am Tor vorbei. Die 14.000 bangten nun um den Vorsprung, nachdem abwechselnd Roth und Schwab verletzt vom Platze gingen. Wie wertvoll, dass in diesen Drangminuten Fürths Außenstürmer  Winkler und Hoffmann in rasanten Spurts das Spiel auseinanderzogen und damit der Hintermannschaft Zeit gaben, sich zu sammeln. Der Eintracht-Wirbel lief sich fest und der erlösende. Fürther dritte Erfolg lag nahe. Mustergültig erledigte Spitz in zurückgezogener Szepan-Rolle die Zubringerarbeit. Immer rollten von neuem geballte Kleeblatt-Angriffe vor, nur knapp verfehlten Querschüsse von Hoffmann und Vorläufer das Ziel.
Und doch lag in den Schlussminuten der Ausgleich nahe. Eintracht riskierte nun alles. Gärtner und Farschon tauchten vorne auf, Liesem und Kolb trieben Hochbälle in den Fürther Strafraum. Zollhöfer, der Dauerschatten Adam Schmitts, klärte oft rettend im letzten Augenblick. Erlösend wirkte der Schlusspfiff des einarmigen Schiedsrichters Ripberger (München). Taktisch klug kombiniertes Abwehr- und Angriffsspiel feierte einen weiteren Triumph  für  die zähe und  verbesserte Fürther-Kleeblatt-Elf.

Pitt

SpVgg Fürth: Niemann - Pfeiffer, Pröll - Schwab, Zollhöfer, Roth - Hoffmann, Vorläufer, Spitz, Popp, Winkler - Trainer: Hans Hagen
Eintracht Frankfurt: Ricker - Kolb, Liesem - Farschon, Gärtner, Adolf Schmidt - Muth, Wirsching, Adam Schmitt, Schädler, Heilig - Trainer: Emil Melcher
Tore: 1:0 Hoffmann (27.), 2:0 Popp (43.), 2:1 Schädler (44.)
Schiedsrichter: Ripberger (München)
Zuschauer: 14000
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