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Saison 1947/1948
9. Spieltag - Sa., 01.11.1947, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - VfB Stuttgart
0:4 (0:0)
Die Fürther erschraken nicht vor den großen Namen. Nicht einmal das meteorenhafte Auftauchen des Schalker Barufka in Stuttgarts Angriffslinie verwirrte sie. Nicht VfB sondern Fürth griff zuerst an. Meisterhüter Schmid musste alles in allem öfter und in bedrohlicheren Situationen eingreifen als sein Kollege Niemann. Und doch 0:4?
Des Rätsels Lösung: Zweite Minute nach der Pause vergibt Fürth freistehend eine sogenannte totsichere Chance. Um ein Haar steht es 1:0 (Es wäre bis zu diesem Zeitpunkt nicht ungerecht gewesen). Eine Minute später: 0:1, wieder drei Minuten später 0:2, und nochmal eine Minute später (ein fabelhafter 25-Meter-Barufka-Fernschuss) 0:3!
Dieses Drama erklärt alles. Den schweren Schock des verpassten Tores nutzte der taktisch und technisch weit reifere Gegner zu seinem vernichtenden Dreierschlag aus. Das lähmte Fürths Schwung und Spielfreude. Die Halbstürmer entlasteten die schwer schuftende Hintermannschaft nicht genügend, VfB steuerte nun mühelos einem überlegenen Sieg entgegen.
Der VfB konnte auf dem rasenarmen Gelände sein Spiel nicht so fließen lassen, wie es sonst die Art der Rot-Weißen zu sein pflegt. Trotzdem bestach das weit geschmeidigere, flüssigere Zusammenspiel der Gäste selbst die verschworensten Fürther Zuschauer. Barufka, der reumütig zurückgekehrte, gab dem Sturmspiel sofort neuen weitausgreifenden Schwung. Schlienz entzog sich nach seiner frühzeitigen Knie-Verletzung der unerbittlichen Bewachung durch den begabten Fürther Stopper Frosch, indem er Binkert ins Zentrum vorschickte und selbst aus dem Hinterhalt sein kunstvolles Spiel inszenierte. Der quirlige, ballgewandte Binkert brachte Frosch dann in Schwierigkeiten und seine Vorstöße führten nach der Pause auch zu dem dramatischen entscheidenden Umschwung, der Fürth hoffnungslos in die Defensive drängte. Der einzige Fürther, den diesmal keine Krise ankränkelte, war der Verteidiger Pröll, der Läpple, sicher einer der stärksten Flügelstürmer des Südens, völlig ausschaltete. Auch der andere Stuttgarter Flügel Juert lahmte unerwartet. In der Abwehr des Siegers ragte das energische, schmissige Spiel Feths, erst gegen Schluss, als das Spiel lief, auch Steimles klares Abschlagen heraus. Den einst so kraftstrotzenden, zügigen, energiegeladenen Herberger hätten wir in seiner so müde, schwerfällig gewordenen Art gar nicht mehr wiedererkannt. Schmid im Tor packte energisch zu, er gehört vor allem zu den Torhütern, die im Spiel mitdenken und frühzeitig genug eingreifen.
Fürths Spiel in der ersten Hälfte ließ kühne Hoffnungen reifen. Dem talentierten jungen Sturm - Gottinger scheint uns der begabteste - muss man Zeit zum Reifen geben. Vorläufer hing sich unerschrocken an Barufkas Fersen, Torwart Niemann ließ sich später von der allgemeinen Verwirrung und Nervosität der Abwehr anstecken.
Mit gemischten Gefühlen saß hinter dem Tor: Erich Koch, einst des VfB große Stütze, heute als Trainer Fürths für 90 Minuten sein taktischer Widersacher.
SpVgg Fürth: Niemann - Zollhöfer, Pröll - Vorläufer, Frosch, Schnitger - Oßmann, Nöth, Sieber, Gottinger, H. Meier - Trainer: Erich Koch
VfB Stuttgart: Schmid - Feth, Steimle - Herberger, Bökle, Langjahr - Läpple, Binkert, Schlienz, Barufka, Juert - Trainer: Georg Wurzer
Tore: 0:1 Juert (47.), 0:2 Binkert (50.), 0:3 Barufka (52.), 0:4 Läpple (75.)
Schiedsrichter: Bernbeck (Frankfurt)
Zuschauer: 12000
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