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Saison 1950/1951
4. Spieltag - So., 10.09.1950
SV Darmstadt 98 - SpVgg Fürth
0:3 (0:1)
Die Überraschungen im Darmstädter Hochschulstadion sind vorerst abgestellt. Nach dem VfB Mühlburg waren es diesmal die Fürther, die den „Lilien" und ihren 20 000 Anhängern - ein Besucherrekord - die ganze Schwere des Oberliga-Daseins vor Augen führten. Die an sich gegebene Favoritenstellung der Gäste erhielt allerdings vor dem Kampf einen kleinen Stoß durch das Fehlen des erkrankten Mittefstürmers Schade und die Verstärkung des Darmstädter Angriffs durch die Rekonvaleszenten Thalheimer und Gert Becker.
Vielleicht lag es an dieser Tatsache, dass Fürth vom Start weg das Heft an sich zu reißen versuchte, ehe sich der als langsamer Starter bekannte Neuling auch auf sein Spiel eingestellt hatte. Das Vorhaben Ist dem Meister geglückt, noch früher als vor acht Tagen dem VfB Mühlburg. Schon in der zweiten Minute stieß Hoffmann, als Schade-Vertreter das A und O des Fürther Sturms, in halblinker Position aus der Blockade dreier Darmstädter heraus, bis dicht an die Torpfosten heran und schlug Dr. Barth mit kurzem, flachem Schuss durch die Beine zum ersten Male. Die Erhöhung des Vorsprungs missglückte jedoch; denn einen famosen Schuss Hoffmanns aus 25 Metern hielt die Latte auf und der frei durchlaufende Mai schoss Dr. Barth an.
Der Neuling kam vorerst gar nicht recht auf die Beine. Das schnelle direkte Weiterleiten der Bälle machte seine Abwehrspieler unsicher. Manche Tricks glückten den Ronhöfern wie im Training. Es dauerte bis zur 12. Minute, ehe sich auch Darmstadt die Chance zum Ausgleich eröffnete. Plawky rettete dabei im letzten Einsatz gegen Böhmann zur Ecke und blieb liegen. Der Fürther Verteidiger schied aus und trat nach 13 Minuten als kaum mehr Einsatzfähiger auf Rechtsaußen wieder ein, gerade In dem Moment, als Hoffmann bei einem Alleingang an der Strafraumgrenze gelegt wurde und ebenfalls fünf Minuten zur Behandlung an die Seitenlinie musste.
Zum Glück hatten die Kleeblättler in Frosch einen Ex-Verteidiger zur Stelle der die Lücke in der Abwehr schloss, ohne dass ein Schaden entstanden wäre. Hoffmann kam bald wieder und war nach wie vor die Seele der Elf. In der Drangperiode des Gegners war er sogar mit am eigenen Strafraum, wo sich die Wogen wieder glätteten, wenn er eingriff. Im Mittelfeld machte sich nicht nur die Routine, sondern auch die größere Wirksamkeit der Fürther Seitenläufer Erhard und Gottinger bemerkbar, ohne dass diese beiden ihre Bestform erreicht hatten.
Erstaunlich frisch, schussbereit und verbessert gegenüber dem Vorjahr zeigte sich Appis. Im Kommen ist Nöth, zu dem Leichtlein nur selten Kontakt fand. Und schon sehr gut in seine Rolle hineingewachsen ist der junge Mai, der nur noch früher schießen lernen muss. Mitte der ersten Halbzeit lief er durch, schoss aber wiederum zu spät und nur an die Latte. Mit einem weiteren Pfostenschuss von Appis nach der Pause waren es drei Fürther Bälle an die Torumrandung, in einer Zeit, in der Darmstadt mit Mann und Maus drängte, besonders auffällig nach der Pause, wo Höger bei einem Kopfball von Mühlbach vielleicht den Sieg überhaupt rettete.
So sehr die Platzherren, vornehmlich Dr. Barth das Glück am eigenen Tor im Bunde hatten, bei Höger stand es gegen sie. Wohl leistete der Darmstädter Angriff weit mehr als gegen Mühlburg, litt aber doch an dem verzeitigen Nachlassen Mühlbachs und der Formkrise Böhmanns, die immer mehr zutage tritt. Becker war begreiflicherweise nicht in der besten Kondition und Thalheimer, ein Mittelstürmertalent, hatte es mit Vorläufer zu tun, der alle anderen in der Abwehr des Meisters übertraf, auch den nicht mehr so spritzig und sicher wie beim Nürnberger "Club" wirkenden Knoll.
Schließlich gewann Fürth, nachdem Thalheimers Schuss die Lattenspitze traf, die Abwehrschlacht. Im Stile eines Routiniers schlug der Meister in der letzten Viertelstunde zu. Ein 20-Meter-Schuss von Appis auf Zuspiel Plawkys ins lange Toreck und ein Treffer aus einer großartigen Kombination Appis-Nöth-Appis wiesen dem Neuling die Grenzen seines Spiels. Immerhin - das eine oder andere Tor hätte seinen großartigen Widerstand besser belohnt.
Schiedsrichter Wunders Eingreifen trug zur Ruhe unter Spielern und Zuschauern bei, die keinen blinden Fanatismus kannten und die Fürther oft mit Beifall bedachten.

Vorspiel der Reserven: SV Darmstadt 98 - SpVgg Fürth 0:9
SV Darmstadt 98: Dr. R. Barth - Leichtlein, Abt - W. Barth, Schmidtmer, Herder - Böhmann, Mühlbach, Thalheimer, Herwig, G. Becker - Trainer: Adam Keck
SpVgg Fürth: Höger - Knoll, Plawky - Erhard, Vorläufer, Gottinger - Frosch, Mai, Hoffmann, Appis, Nöth - Trainer: Helmut Schneider
Tore: 0:1 Hoffmann (2.), 0:2 Appis (72.), 0:3 Appis (79.)
Schiedsrichter: Wunder (Viernheim)
Zuschauer: 20000
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