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Saison 1950/1951
12. Spieltag - So., 05.11.1950
Waldhof Mannheim - SpVgg Fürth
2:1 (0:0)
Es sei ausnahmsweise erlaubt, für dieses Spiel einige Superlative in Anwendung zu bringen; Spielgesehehen, Spieler und Resultat verlangen es fast. Und es ist gewiss nicht übertrieben, wenn wir von einem der spannendsten Spiele dieser Saison auf Mannheimer Boden, wenn wir von einer großartigen Torwartleistung Skudlareks, von einem der glücklichsten Siege der Waldhöfer, von einer der schönsten Kombinationsleistungen, gezeigt von den Fürthern, und gewiss nicht zuletzt von einem der fairsten und darüber hinaus von einem Kampf reden, an den sich jeder gern zurückerinnern wird. Es wäre eine wahre Freude Journalist zu sein, wenn die Aufgabe mit der Wahrnehmung von Betrachtung und Kritiken nur solcher erfreulicher Ereignisse erfüllt würde.
Vor dem Spiel, besonders aber nach Ablauf der torlosen ersten 45 Minuten räumten die 8000 Zuschauer (die restlichen 8000 hatte das nasskalte Wetter abgehalten) den Waldhöfern keine allzugroßen Chancen mehr ein. Die Partner hatten bereits zuviel von dem gezeigt, was sie in reibungsloser Mannschaftsarbeit zu bieten imstande sind. Ihre Stürmer hatten sich zu leicht durch die Waldhofdeckung - meist mit ihrem linken Flügel - hindurcharbeiten können, als dass man ihnen nach dem Wechsel nicht einige längst fällige Erfolge zugetraut hätte. Der gut gestartete Schade mit dem schnellen Gottinger und dem witzigen Nöth hatten glänzende Proben ihrer Kombinationskunst abgelegt und den anfangs nicht genau genug markierenden Waltlhöfern Schall-Krämer-Rendler so manches Rätsel aufgegeben. Außerdem waren Helbig und Erhard in so guter Kondition, dass sie sich oft in den Fürther Kombinationsablauf offensiv einschalten konnten. Das war der Eindruck der ersten Viertelstunde, der später nur durch einige zusammenhanglose Waldhof-Angriffe unterbrochen wurde, um sich dann wieder stets aufs neue eindrucksvoll darzubieten.
Es war in der ersten Linie Skudlareks Verdienst, dass man ohne Fürther Tore in die Halbzeit ging. Der Waldhöfer Tormann hielt Flachschüsse von Gottinger und Schade in ganz hervorragender Manier, und wie er Helbigs scharfen Schrägschuss aus 20 Metern meisterte, das war wirklich gekonnt. Allerdings rettete einmal auch der unverwüstliche Zerstörer Krämer gerade noch zur Ecke. Und ein anderes Mal stand Siegel bei einem Schuss von Bauer so glücklich, dass er das Geschoss an den Pfosten abdrängen konnte.
Nach dem Wechsel zogen die Fürther mächtig los und nach fünf Minuten sauste ein scharfer Flachschuss von Nöth aus etwa 18 Metern am verzweifelt sich werfenden Skudlarek vorbei an den Pfosten und von da ins Netz. Zwei Minuten später schon hatte der Ex-Pforzheimer Schnepp aus nächster Nähe ausgeglichen. Rube, der Senior der Waldhof-Elf, hatte sich großartig eingesetzt, erreichte gegen Erhard beim Flanken einen Prellball, der sich dem freistehenden Schnepp mit starkem Effet vor die Füße gesenkt hatte und fast mühelos verwandelt werden konnte. 15 Minuten später, als der einsetzende Regen den Ball schlüpfrig hatte werden lassen, unterlief dem bis dahin fehlerfrei arbeitenden Vorläufer ein Fehlschlag und Trautmann schoss kurz entschlossen am herausstürzenden Höger vorbei zum Siegestreffer ein.
Pechvogel Vorläufer, der gegen Ende des Spiels wenigstens noch das 2:2 erzielen wollte, vergab dann, in den Sturm aufgerückt, zu allem Unglück noch die größte Chance des Spiels nach einem Fehlschlag von Kling. Fünf Meter frei vor dem Tor stehend, schoss der Unglückliche scharf neben das Tor. Ein Remis, wenn nicht gar einen Sieg hätten die Fürther sehr wohl verdient gehabt, aber es erging ihnen so wie ihren großen Vorgängern vor Jahrzehnten schon: dass sie buchstäblich in Schönheit starben. Zudem vermisste man bei Schade den gleichen Einsatz, wie ihn seine Nebenleule zeigten. Dadurch wurde seine große Leistung als wichtigstes Glied der Kombinationsmaschine stark beeinträchtigt. Bauer fiel gegen Schluss mit Gottinger etwas ab, während Nöth und Hoffmann bis zum bitteren Ende durchkämpften. Helbig, Vorläufer und Knoll waren besonders wirkungsvoll in der Deckung und Zerstörung und Höger lenkte mit einer tollen Tauchparade einen Schuss Trautmanns zur Ecke und arbeitete auch sonst fehlerfrei.
Die Waldhöfer haben ihren Sieg einem unverzagten Kampfeswillen zu verdanken. Ihr Sieg war wohl einer der glücklichsten der letzten Jahre; doch wer so viel Missgeschick zu verzeichnen hat, darf wohl auch einmal Glück haben. Dass sie ihre Mannschaftsleistung zu steigern vermögen, das erwies sich in der zweiten Hälfte, als sich Schnepp und der um diesen Sieg ebenfalls hochverdiente Rube ganz besonders ins Zeug warfen und ihre Nebenleute mitrissen. Dann gebührt auch der soliden Läuferreihe Rendler-Krämer-Kling Lob für ihr unentwegtes und bei dem Fürther Finessen-Reichtum nicht immer leichtes Zerstörungswerk.
Schiedsrichter Siebert fand auch heute wieder die volle Anerkennung der 8000.

Vorspiel der Reserven: Waldhof Mannheim - SpVgg Fürth 0:1 
Waldhof Mannheim: Skudlarek - Schall, Siegel - Rendler, Krämer, Kling - Siffling, Rube, Trautmann, Fanz, Schnepp - Trainer: Fritz Rebell
SpVgg Fürth: Höger - Knoll, Plawky - Helbig, Vorläufer, Erhard - Hoffmann, Bauer, Schade, Gottinger, Nöth - Trainer: Helmut Schneider
Tore: 0:1 Nöth (50.), 1:1 Schnepp (52.), 2:1 Trautmann (89.)
Schiedsrichter: Siebert (Kassel)
Zuschauer: 8000
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