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Saison 1950/1951
16. Spieltag - So., 10.12.1950
Kickers Offenbach - SpVgg Fürth
2:2 (1:1)
Dem zweiten der beiden Punkte werden die Offenbacher wohl lange nachtrauern. Und wie nahe lag er doch, zum Greifen nahe! Man muss sich einmal vorstellen, dass eine Mannschaft beinahe pausenlos drängt, eine Übelegenheit im Feld herausspielt, auf Grund dieser Überlegenheit auch Torgelegenheiten geradezu am laufenden Band erspielt, und dann mit einem 2:2 schließlich sich noch zufrieden geben musste. Denn tatsächlich - es mag seltsam klingen - aber Fürths drittes Tor war gefallen und es war eigentlich regulär gefallen.
Etwa 20 Minuten vor Schluss gab es ein flottes Durchspiel, wie es der Fürther Sturm so oft in kurzen, wenigen Zügen demonstriert hatte, es gab einen startenden Appis, der den Ball geschlickt aufnahm und an Ricker vorbei einschoss. Warum Schiedsrichter Dusch dieses Tor aberkannte, wo er eine Abseitsstellung gesehen haben will, das wird wohl ein Rätsel bleiben.
Tatsächlich war Schiedsrichter Dusch, um bei ihm gleich zu bleiben, diesmal nicht ganz fehlerfrei.; insbesondere mit der Abseitsregel; Schade haderte stark und am Ende waren die Fürther mit ihm weit weniger zufrieden als es die Offenbacher waren.
Von dem Spiel selbst hatte man sich sehr viel versprochen und die 90 Minuten hatten auch alles gehalten, was die 10 000 erhofft hatten. Um die Erinnerung etwas zu wecken: Es spielte auf dem Bieberer Berg immerhin der Süddeutsche Meister gegen den Süddeutschen Altmeister und Titel verpflichten schließlich. Beide Gegner wurden ihrem Ruf gerecht, sie lieferten ein herrliches Kampfspiel, aber auch ein ganz großartiges Fußballspiel.Die Glätte des tiefgefrorenen Bodens hinderte beide Mannschaften nicht sonderlich; es gab hier wie dort ein Feuerwerk von fußballerischen Momenten. Die 10 000 erfreuten sich daran aber auch an den großartigen technischen Fertigkeiten insbesondere der Fürther Mannschaft wird damit bewies Fürth, dass es nicht zu unrecht in der Spitzengruppe der Tabelle marschiert.
Unnütz, hier nochmals zu bestätigen, dass die Mannschaft als solche und die Spieler im einzelnen ihr Fußball-ABC beherrschen. Was diesmal jedoch frappierte war die Taktik, mit der Fürth loslegte und die deutlich genug zeigte, dass hier eine kluge Regie (Trainer Helmut Schneider!) mitwirkt. Es war sehenswert, wie die Fürther in wenigen Zügen vorstießen, wie sie ruckartig die Offerabacher Deckung erschütterten und es war kein Zufall, wenn diese wenigen Angriffe jeweils sehr gefährlich waren und auch aus ihnen zwei Tore resultierten. In der Anlage war Fürths Angriffsspiel ausgezeichnet. Im übrigen darf man den Fürthern bestätigen, dass sie durch ihr Mittelfeldspiel mit Helbig, Gottinger, Bauer und Appis immer gefahrdrohend vorstießen, stark in der Deckung waren, aber auch ebenso flott auf den Angriff umschalteten.
Fürths aktivster Spieler aber war diesmal Hoffmann. Als Rechtsaußen begann er mit spritzigem Spurt, schoss gleich zu Beginn ein Bombentor, wechselte dann auf Halbrechts und konnte sich hier erst Recht nach Herzenslust entfalten. Wenn aber Fürth diesmal vom gefürchteten Bieberer Berg einen Punkt mitnehmen konnte, so ist dies zum großen Teil das Verdienst Hoffmanns. Denn nach 28 Minuten Spiel wechselte er nach dem Ausscheiden Gotttingers wegen eines Nasenbeinbruches in die Abwehr und hier war plötzlich der große Prellbock entstanden, der vorher der Fürther Abwehr gefehlt hatte. Jetzt hatte Offenbachs befähigster Stürmer, Schreiner, einen stämmigen Gegenspieler gefunden, der ihm sehr zusetzte und mit dem Erscheinen Hoffmanns in der Abwehr erhielt diese plötzlich ein ganz anderes Bild.
An weiteren Pluspunkten bei Fürth ist Helbig zu nennen, mit seinem großartitgen Aktionsradius, mit seinem Drängen hinter dem Angriff, mit seinem wundervollen Aufbauspiel. Höger stand lange Zeit, beinahe 80 Minuten lang, lm Mittelpunkt des Geschehens. Vielleicht ließ er sich vom ersten Gegentor allzu stark abdrängen, vielleicht war er auch beim zweiten zu früh herausgelaufen, aber was wollen diese beiden schwachen Momente bedeuten gegenüber jener Serie von tollkühnen Paraden, die Höger den staunenden Offenbacher Fußballfreunden vorführte.
Gottinger musste mit gebrochenem Nasenbein auf Rechtsaußen gehen, er fand auch hier Gelegenheit, sein Talent zu beweisen, ebensosehr wie Bauer und Appis etwa, oder wie Nöth mit seinem Wechsel nach innen und Vorläufer als Beherrscher des Strafraumes.
Die Offenbacber Kickers bewiesen, dass sie sich auf aufsteigender Linie bewegen. Zwar war der Gegner mächtig, aber die Kickers waren stellenweise noch besser, noch zügiger, als Mannschaft kompakter. Jeder Fürther wird uns bestätigen, dass bei dieser Vielzahl an Torchancen der Offenbacher ein 4:2 am Ende durchaus gerechtfertigt gewesen wäre. Wann hat je eine Mannschaft so eindrucksvoll gestürmt, wann kamen je Schreiner und Kaufhold als flüssigspielender Flügel so oft und so gefährlich in Tornähe? Nur Maier wirkte noch etwas langsam In diesem Angriffswirbel und auch die Verteidiger Emberger und Kemmerer waren gelegentich nicht schnell und entschlossen genug.
Das Stenogramm der 90 Minuten weist schon zu Beginn Angriffe der Offenbacher auf, es zeigt aber nach einer Viertelstunde Spielzeit einen flotten Angriff von Nöth, einen plötzlich auf dem Elfmeterpunkt stehenden Gottinger, der den Ball leichtfüßig zu Hoffmann weitersendete. Und der Fürther Rechtsaußen machte noch zwei, drei Schritte - 1:0! Offembach griff sofort an. Eine der zahlreichen Ecken brachte Kaufhold gut nach innen, Maier sprang dem Ball entgegen und stieß ihn mit dem Kopf ins Tor. Soll man mehr sagen von der Überlegenheit der Offembacher, als dass ihr Eckballverhältnis bis zur Pause auf 10:2 angewachsen war? Allerdings: Fürths Talent Gottinger musste zunächst für zehn Minuten ausscheiden und kam dann als Bechtsaußen behindert zurück.
Nach dem Wechsel schossen die Fürther ihr zweites Tor. Wiederum ein Schulbeispiel von Kombination, wobei der Halbrechte Bauer nach halblinks gelaufen war. Hier war er vollständig frei und seinen Flachschuss konnte Ricker nicht mehr erwischen. Offenbachs Kampfkraft sorgte dafür, dass es bei diesem 1:2 nicht blieb und was nun folgte, hieß beinahe ausnahmslos Offenbach!
Eine tolle Kanonade prasselte pIötzlich gegen Högers Tor los. Man sah zunächst Plawky, dann Vorläufer das Leder von der Llnie zurücktreten. Als schließlich Maier doch noch einen erfolgreichen Torschuss anbringen konnte.

Vorspiel der Reserven: Kickers Offenbach - SpVgg Fürth 3:3
Kickers Offenbach: Ricker - Emberger, Kemmerer - Magel, Picard, Keim - Kaufhold, Schreiner, Maier, Baas, Weber - Trainer: Paul Oßwald
SpVgg Fürth: Höger - Knoll, Plawky - Helbig, Vorläufer, Gottinger - Hoffmann, Bauer, Schade, Appis, Nöth - Trainer: Halmut Schneider
Tore: 0:1 Hoffmann (15.), 1:1 Maier (17.), 1:2 Bauer (46.), 2:2 Maier (58.)
Schiedsrichter: Dusch (Kaiserslautern)
Zuschauer: 10000
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