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Saison 1926/1927
Bayerische Bezirksmeisterschaft - 5. Spieltag - So., 03.10.1926, 14:30 Uhr
Bayern München - SpVgg Fürth
0:4 (0:3)
    Bilder vom Spiel »    
So erfreulich am Samstag die Konstatierung fortschreitender Spielstärke war, so bedauerlich empfand man am Sonntag das andauernde Nachlassen der Bayernelf. So nachhaltig dürfte das Fehlen eines Mannes das Können einer Mannschaft nicht beeinflussen. Leider zeigt sich immer mehr, dass die „Bayern" mit Pöttinger stehen und fallen. Die Niederlage gegen die Spielvereinigung wäre übrigens nicht tragisch zu nehmen, man kann nicht immer gewinnen, die Spielvereinigung war übrigens nie schwächer denn „Bayern", deren Meisterschaftsperiode ein Unentschieden und zwei glückliche Siege gegen Fürth verzeichnet. Nein, die Niederlage an sich wäre nicht schlimm, aber das WIE war für München geradezu ein Drama; denn die Fürther siegten eigentlich wie sie wollten. Selbstredend kamen sie mit der ganz besonders ausgeprägten Absicht, sich für die letzten Begegnungen mit den „Bayern" zu revanchieren, und dieses Vorhaben ist dem Deutschen Meister gründlich gelungen. Schon nach 20 Minuten führten sie 3:0. Nach drei Minuten durch Auer, nach weiteren 10 Minuten durch Franz (Handelfmeter), 2:0, 6 Minuten später durch Strafstoß, Marke Franz, 3:0. Einen Elfmeter wegen Hand von Leinberger schoss Kutterer, aber Neger konnte glatt abwehren.
Nach der Pause wehrten sich die Bayern vergeblich gegen die raffinierte Spielweise der Fürther Ballkünstler. Hagen und Müller vereitelten jeden Vorstoß gegen das Fürther Tor mit verblüffender Sicherheit, aber die meisten Absichten des Süddeutschen Meisters vernichteten Kraus, Leinberger, Kleinlein in der Läuferreihe, von wo aus der filmartig bewegliche Sturm mit Bällen gefüttert wurde. Schließlich sah man nur noch die Tricks der Fürther, die Ball und Gegner zum Erbarmen laufen ließen, während sie selbst nur nach Laune sich bewegten und ihre Taktik mehr darauf anlegten, ihre Überlegenheit zu demonstrieren, statt Tore zu schießen. Eine Viertelstunde fand dieses grandiose Spiel des Deutschen Meisters in einem weiteren Torschuss Ascherls vornehmbescheidenen Ausdruck.
Fürth gestern, Fürth heute, Fürth morgen und in Zukunft! Townley, der verdienteste von allen in Deutschland gewesenen und heute noch tätigen Engländern, kann an seinen Leuten Freude haben.
Der Rekordbesuch für diese Saison (an die 15 000) zeichnete den Sieger mit Beifall aus. Angenehmer Kampfcharakter bis auf zwei ganz bedenkliche Fouls: Dietl trat den am Boden liegenden Neger an den Kopf, so dass der Fürther auf Augenblicke bewusstlos war (Krauß stand während dieser Zeit im Tor). Kutterer unterlief den zum Kopfstoß hochgesprungenen Seiderer, der, in der Luft sich überschlagend, glücklicherweise auf den Rücken fiel...
Unterlaufen ist die gefährlichste Spielweise welche man sich denken kann - Niederberger setzte das Spiel mit Schiedsrichterball fort. Wie viel Schiedsrichterbälle hat Niederberger am Sonntag eigentlich gegeben? Diese Art Entscheidung lässt man sich dann und wann gefallen, wenn sie in einem Spiel sich öfter wiederholt, so wirkt sie peinlich. Und nun decken wir den bekannten Mantel der bekannten christlichen Nächstenliebe über das Bayerndrama auf Giesings Höhen.
Bayern München: Schwab - Schmid I, Kutterer - Hofmeister, Ziegler, Nagelschmitz - Kienzler, Dietl, Pöttinger II, Schmid II, Hofmann
SpVgg Fürth: Neger - Müller, Hagen - H. Krauß, Leinberger, Kleinlein - Auer, Franz, Seiderer, Ascherl, Weiß
Tore: 0:1 Auer (3.), 0:2 Franz (13., Handelfmeter), 0:3 Franz (19.), 0:4 Ascherl
Schiedsrichter: Niederberger (Stuttgart)
Zuschauer: 15000
Besondere Vorkommnisse: Neger (Fürth) hält einen Handelfmeter von Kutterer
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