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Saison 1926/1927
Freundschaftsspiel - So., 08.08.1926
FC Altona 93 - SpVgg Fürth
1:4 (0:1)
Der Spielvereinigung Fürth waren bei ihrem Gastspiel gegen Altona 93 die Anstrengungen der letzten schweren Saison deutlich anzumerken. Die elf talentierten Spieler, welche sich im Bahrenfelder Stadion abmühten, Altona 93 zu schlagen, das war unmöglich das gefährliche Team, an dem ein 1. FC Nürnberg, auf seinem Weg zu Meisterehren scheitern konnte. (An der. SpVgg Fürth ist der FCN nicht gescheitert, er hat Fürth zweimal geschlagen, dagegen haben z. B. die 1860er aus München dem Klub 4 Punkte abgenommen. D. Red.)
Anfangs war es böse um Altona bestellt. Gleich nach dem Anstoß bemächtigte sich die Spielvereinigung des Balles und sofort musste Wentorf in Aktion treten. Der Altonaer Torhüter, der, wie sich später herausstellte, diesmal einen seiner besten Tage hatte, meisterte aber bravourös einen gefährlichen Schuss von Seiderer. Eine Belagerung des Altonaer Torraumes, allerdings nur leicht, aber dennoch bemerkbar, setzt ein und schon glaubt man den ersten Ball im Netz, als Franz, völlig freistehend, eine Bombe gegen die Querlatte pfeffert, von der sie ins Feld springt. Mit Umsicht sucht Altonas Läuferreihe und Verteidigung der Umschnürung Herr zu werden, aber die Fürther werden von Seiderer meisterhaft dirigiert. Allerdings können sich Ascherl und Auer, die am meisten mit Vorlagen bedacht werden, nicht recht durchsetzen oder werden von Eggers und Kracht im entscheidenden Moment abgedrängt. Kießling steht günstiger und als Seiderer dies merkt, ist auch sofort ein Ball exakt vorgelegt, den Kießling in aller Ruhe stoppt und wundervoll placiert zum ersten Tor einschießt.
Einsetzender Gewitterregen beeinträchtigt jetzt das Spiel beider Mannschaften stark. Beinahe scheint es, dass Fürths Unternehmungslust etwas abgedämpft ist, denn langsam aber sicher löst sich der eiserne Ring, den man um den Gegner geschlossen. Trotz sehr guter Deckung gelingt es Adolf Jäger, seine Mannen durch weite Schrägvorlagen durch des Gegners Reihen hindurch zu dirigieren. Hörgren muss mehrfach rettend eingreifen, obwohl Seppl Müller und Hagen saubere Abwehrarbeit leisten. Oft ist Altona gefährlich, aber nur Eckbälle sind die Ausbeute der verschiedenen Angriffe. Fürth hat immer noch leicht die Oberhand. Trotzdem wäre es aber beinahe schon vor der Pause zum Ausgleich gekommen. Nur dem entschlossenen Zurückeilen Seiderers dankt es die Spielvereinigung, dass ein Überraschungsschuss von. Jäger noch hart auf der Linie gestoppt wurde. Aber auch Altona hatte Glück, als bei einem der häufigen Fürther Angriffe ein Handelfer verwirkt wurde. Franz, der die Strafe vollstrecken sollte, schoss scharf gegen die Querlatte, von der der Ball ins Feld zurücksprang.
Obwohl bis Halbzeit von beiden Mannschaften ansprechende Leistungen geboten wurden, konnte man sich nicht ungestört derselben erfreuen. Die Fußballer schienen es tatsächlich mit dem "Wettergott verdorben zu haben, denn das Gewitter, das zu Beginn des Spieles schon schwer zu schaffen machte, sorgte auch während der ersten Halbzeit dafür, dass mancher Freudenapplaus zu Wasser wurde.
Nach der Pause hatte sich das Wetter aufgeklärt und man konnte ungestört das Spiel verfolgen. Altona zeigte jetzt bessere Leistungen als vor dem Wechsel. Man deckte jetzt aufmerksamer die gefährlichen Flügel des Gegners ab. Hierdurch erreichte man, dass die eigene Hintermannschaft entlastet wurde und den Angriff mehr unterstützen konnte. Die dauernde leichte Überlegenheit Fürths wandelte sich zu einer zeitweiligen. Die Altonaer waren mehrfach recht gefährlich durch und Jäger hatte mit 2 scharfen Schüssen großes Pech, da diese unhaltbaren Bälle haarscharf über das Tor hinweg gingen. Süddeutschland blieb dem Gegner nichts schuldig. Seiderer, Kießling und Franz spielten sich recht häufig gefährlich durch und bezwangen auch Läufer und Verteidiger des Gegners. Aber Wentorf war nicht zu schlagen. Halbhohe und flache Schüsse hielt Altonas Torhüter mit gleicher Sicherheit, und lange dauerte es, ehe ein Schuss von Kießling den Weg ins Netz fand. Altona winkt jetzt mehrmals hintereinander eine Torchance, aber Jäger und seine Nebenleute haben kein Glück. Nichts will gelingen Wentorf hingegen muss, nachdem er kurz vorher zweimal Kießling den Ball vor zum Schuss bereiten Fuß genommen, sich den 3. Treffer gefallen lassen. Bei einem längeren Geplänkel im Altonaer Torraum glückte es Franz im Nahkampf mit Wentorf, den Ball zu behalten und ins leere Tor zu senden. Krauß sollte wenig später der Schütze des 4. Treffers für Fürth sein. Im Anschluss an eine Ecke konnte er überraschend unhaltbar scoren. Aber trotz allen Missgeschickes der Angriffsreihe sollte Altona doch noch der Ehrentreffer beschieden sein. Im Anschluss an einen Strafstoß glückte es den Fürthern, mehrfach den Ball abzuwehren, dann aber musste Hörgren einen Überraschungsschuss des linken Altonaer Läufers Blumberg passieren lassen.
Das 4:1 (1:0)-Ergebnis entspricht den Leistungen beider Mannschaften. Wohl hatte Fürth bei einem weniger geschickten Torhüter einige Treffer mehr anbringen können, aber auch Hörgren hätte sicher mehr als einmal den Ball aus dem Netz holen müssen, hätte der Altonaer Sturm nicht außerordentliches Missgeschick beim Torschuss gehabt.
Ein höherer Sieg Fürths wäre aber auch unverdient gewesen, denn solch ein gewaltiger Unterschied zwischen den Leistungen der Spielvereinigung und Altonas war nicht festzustellen. Wohl war Fürth die technisch reifere Mannschaft und zeigte vorübergehend auch die taktisch bessere Zusammenarbeit, aber, wohlgemerkt, nur vorübergehend. Nur selten verstand es ihr Angriff, sich freizuspielen, es fehlte auch häufig bei den einzelnen Spielern an der nötigen Initiative. Und dass man dann, wo das eigene Können nicht ausreichte, zu kleinen hinterhältigen Tricks griff, das war nicht gerade nett. Von der Fürther Mannschaft gefiel besonders die Verteidigung. Sehr gut war auch Leinberger als Mittelläufer und Krauß als rechter Half. Im Sturm überragten Seiderer und der rechte Flügel., Ascherl und Auer waren schnell und wendig, doch lange nicht so gefährlich und entschlossen beim Torschuss. Man muss zugeben, dass der schwere nasse Boden die Fürther ziemlich beeinträchtigte.
Die Hamburger Mannschaft zeigt ein wider Erwarten gutes Spiel. Großer Eifer zeichnete alle Altonaer aus. Nur Lübkemann verdarb viel als. Mittelläufer durch allzu große Langsamkeit.
Bereits Sonnabend weilt die Spielvereinigung wieder in Hamburg, sie ist diesmal der Gegner von St. Georg. Aber weit höheren Genuss bringt uns der Sonntag: Bayern München in Hamburg, als Gegner und Gast des HSV rüstet sich zu festlichem Empfang der Münchner.
FC Altona 93: Wentorf - Kracht, Gilge - Eggers, Lübkemann, Blumberg - Lienau, Nomensen, Adolf Jäger, Lobert, Neubäcker
SpVgg Fürth: Hörgren - Müller, Hagen - H. Krauß, Leinberger, Kleinlein - Kießling, Franz, Seiderer, Ascherl, Auer
Tore: 0:1 Kießling, 0:2 Kießling, 0:3 Franz, 0:4 Krauß, 1:4 Blumberg
Zuschauer: 10000
Besondere Vorkommnisse: Franz (Fürth) schießt einen Elfmeter beim Stand von 0:1 an die Latte
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