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Saison 2003/2004
1. Spieltag - So., 03.08.2003, 15:00 Uhr
SpVgg Greuther Fürth - SpVgg Unterhaching
2:4 (1:2)
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In diesen Tagen ist im Profi-Fußball viel von kleinen Menschen die Rede. Von D’Alessandro zum Beispiel, einem Argentinier mit dem Körpermaß 1,63 bis 1,71 Meter - so genau weiß man das noch nicht, der junge Mann muss in Deutschland erst noch ordentlich vermessen werden. Jedenfalls: Zur Einführung des neuen Wolfsburger Heilsbringers erinnerte die reanimierte Sportschau am Samstag unter anderem an Kevin Keagan, die frühere „Mighty Mouse“ des Hamburger SV - und natürlich an das Kölner Säbelbein Pierre Littbarski.
Trefflich in diese Reihe hätte auch Francisco Copado gepasst, 1,70 Meter klein, Schuhgröße sechs, flink, trickreich und abgezockt wie ein ganz Großer. Eben dieser Copado, Kapitän und Stürmer der SpVgg Unterhaching, stand gestern nach dem Schlusspfiff im glühend heißen Fürther Playmobil-Stadion und grinste wie ein Honigkuchenpferd in eine Fernsehkamera. 15 Tore hatte der 29-Jährige seinem Trainer Wolfgang Frank für diese Saison angekündigt. Die ersten drei kann er schon abhaken. Allerdings ist gewiss: So einfach wie die SpVgg Greuther Fürth werden es ihm in den folgenden Wochen und Monaten nur noch wenige Mannschaften machen, sein Versprechen einzulösen.
2:4 zum Auftakt in der zweiten Fußball-Bundesliga. Enttäuschung wäre ein zu kleines Wort für die Stimmungslage im Ronhof. Die neu formierte Fürther Mannschaft hatte einen erfolgreichen Start noch viel inniger herbeigesehnt als einen kühlen Regenschauer. Nun war sie am Boden zerstört. Selbst Danny Fuchs, neben Ugur Inceman und Thorsten Burkhardt noch einer der Besten bei den Hausherren, schlich nach 90 turbulenten Minuten wortlos in die Kabine. Und Kapitän Carsten Birk, der erst spät eingewechselt wurde, konnte nur staunen: „Ich glaube, die haben vier Mal aufs Tor geschossen.“ Das dürfte hinkommen. Himmelstürmende Fürther glaubten, die Münchner Vorstädter, den Aufsteiger aus der Regionalliga, einfach überrennen zu können. Schon nach wenigen Sekunden tauchte Sascha Rösler leidlich gefährlich vor Hachings Keeper Heerwagen auf. Und die meisten der 7134 schwitzenden Zuschauer freuten sich schon auf eine ähnliche Fürther Fiesta wie in vielen Spielen der Vorsaison.
Doch es kam ganz anders. Und das lag nicht zuletzt daran, dass die SpVgg in Dennis Hillebrand quasi das Gegenstück zu Francisco Copado in ihren Reihen hatte: 1,89 groß und - zumindest gestern - ein paar Mal zu oft völlig indisponiert.
Hillebrand spielte in der Vierer-Abwehrkette auf der linken Seite. Er hatte den Vorzug vor Michael Kümmerle und dem nach einer Verletzung noch nicht voll belastbaren Carsten Birk bekommen. Beim ersten Streich Copados legte der 23-Jährige dem Hachinger nach einer Zimmermann-Flanke das Leder mit der Brust auf. Am eigenen Fünfer, versteht sich. Wenig später standen Kleine und Hillebrand irgendwo, nur nicht bei Copado. Der verwertete eine weitere Flanke volley. Und vor dem alles entscheidenden 2:4 stieß Hillebrand Copado im „Sechzehner“ zu Boden. Ein Elfmeter, den man nicht pfeifen muss. Aber Schiedsrichter Markus Schmidt pfiff halt, und Copado vollstreckte eiskalt.
Zwischenzeitlich hatte Rösler zwei Mal ausgeglichen. Beim 1:1, vorausgegangen war der schönste Spielzug der Fürther, gab Hillebrand sogar die Vorlage. Doch die erwähnten Aussetzer trübten schon bald aufs Neue die ganz persönliche Bilanz des Verteidigers.Natürlich wollte Trainer Eugen Hach hinterher weder Hillebrand noch dessen Abwehr-Kollegen die Schuld in die Schuhe schieben: „So einfach kann man es sich nicht machen.“ Die Mannschaft habe insgesamt „sehr euphorisch nach vorn und nachlässig nach hinten“ agiert.
Hachings Coach Wolfgang Frank frohlockte, dass sein taktisches Konzept aufgegangen ist. Im Gegensatz zu Hach („wir richten uns nicht nach dem Gegner“) hatte Frank seinen Widersacher offenbar genau studiert und hinten links eine Schwachstelle ausgemacht. Fast alle Konter der Hachinger liefen über diese Seite.
Nun schmerzt die Fürther schon die Niederlage. Aber da ist ja noch der Fall Rösler. Der Stürmer hatte nach dem 1:1 noch ein schönes Kopfballtor zum 2:2 erzielt und war überhaupt der einzige, vom dem man selbiges auch erwarten durfte. Unmittelbar nach seinem zweiten Treffer prallte er unglücklich mit Heerwagen zusammen. Die erste Diagnose: Innenbandriss im Knie, sogar der Verdacht auf Kreuzbandriss und damit eine lange Pause wurde geäußert.
Die SpVgg, das ist kein Geheimnis, sucht schon seit längerem nach einem weiteren Stürmer. Wahrscheinlich würden die Fürther am liebsten Copado verpflichten, aber der hat in Unterhaching noch eine Aufgabe zu erfüllen.

Kurt Heidingsfelder

SpVgg Greuther Fürth: Neuhaus - Weber, Kleine, Westermann, Hillebrand (79. Birk) - Fuchs, Burkhardt, Inceman, Ruman - Eigler (73. Heller), Rösler (58. Trakys) - Trainer: Eugen Hach
SpVgg Unterhaching: Heerwagen - Barut, Seifert, Loose, Bucher - Leitl (33. Janic), Sukalo (46. Liebers), Omodiagbe, Zimmermann - Copado, Römer (72. Da Costa) - Trainer: Wolfgang Frank
Tore: 0:1 Copado (12.), 1:1 Rösler (24.), 1:2 Copado (42.), 2:2 Rösler (53.), 2:3 Römer (63.), 2:4 Copado (78., Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart)
Zuschauer: 7134
Gelbe Karten: Fuchs
Gelbe Karten (Gast): Leitl, Barut, Omodiagbe, Copado
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