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Saison 2003/2004
4. Spieltag - So., 24.08.2003, 14:30 Uhr
1. FC Union Berlin - SpVgg Greuther Fürth
3:0 (1:0)
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Die Verunsicherung beim drei Mal in Folge sieglosen Gegner sollte ausgenutzt werden, am besten mit schneller Führung und mit offensivem Spiel. Nichts von alledem trat ein: Die SpVgg Greuther Fürth unterlag nach einer unerklärlich schwachen Vorstellung in der „Alten Försterei" beim 1. FC Union Berlin völlig zu Recht 0:3.
Bis auf Petr Ruman hatte kein Fürther Spieler Normalform erreicht, und die Berliner, die auch nicht gerade Zauberfußball spielten, hätten die Partie sogar höher gewinnen können. „Wir hatten heute einige Totalausfälle, ich bin vollkommen enttäuscht", so der konsternierte Fürther Trainer Eugen Hach, der bemängelte, „dass wir wieder einmal dann, wenn wir einen entscheidenden Schritt hätten nach vorne machen können, versagt haben". Allzu viel wollte der Coach nach der Partie gar nicht sagen, er müsse erst mal darüber schlafen, ließ er die Medienvertreter wissen.
Was die Spieler der Fürther über ihre eigene Leistung dachten, wird der Öffentlichkeit ebenfalls erst einmal verborgen bleiben. Denn Hach verordnete seinen Akteuren kurioserweise Redeverbot. So verkrochen sich die SpVgg-Spieler mit zusammengekniffenen Lippen im Mannschaftsbus -Kraft für das eine oder andere Statement hätten die Kleeblättler eigentlich noch haben müssen, doch das blieb ihnen durch die Weisung von oben erspart.
Fragt sich nur, ob man die Spieler so aus der Verantwortung entlassen sollte, denn interessant wäre es schon gewesen, wie sie den Leistungseinbruch gegenüber dem 2:4 gegen Eintracht Trier gerechtfertigt hätten. Dabei hatte es in den ersten 20 Minuten noch recht vernünftig begonnen. Die Berliner traten zwar mit drei Spitzen an, weil sie laut ihres stark in der Kritik stehenden Trainers Mirko Votava „in unserer Situation etwas riskieren mussten", doch Gefahr vor dem Fürther Tor gab es deswegen nicht. Auch die erwartete „Hölle" auf den mit 6800 Besuchern eher schwach gefüllten Zuschauerrängen fand nicht statt, die Stimmung war nach den Ausschreitungen der Union-Fans in Aue eher gedämpft - kein Grund also für die Fürther, nervös zu werden, zumal sie durch Petr Ruman in der 18. Minute die erste gute Möglichkeit des Spiels besaßen.
Dass sie dennoch aus dem Konzept kamen, lag an einer Szene in der 23. Minute. Heiko Westermann, gestern völlig indisponiert, verlor ein Kopfballduell am Strafraumrand gegen Sreto Ristic. Der Ball kam zu Salif Keita, den der schwache Thomas Kleine nur sehr zaghaft störte, und so konnte der Berliner aus fünf Metern Entfernung fast ungehindert, jedenfalls aber unhaltbar für Sven Neuhaus, einschießen.
Danach wachte sowohl die Berliner Kulisse als auch Mannschaft auf, während die Fürther die Spielkontrolle zunächst verloren, auch wenn Ruman in der 30. Minute die Ausgleichschance vergab. Die Berliner droschen die Bälle weit und hoch in den Strafraum - was momentan die beste Methode ist, um die Kleeblatt-Ab-wehr in Verlegenheit zu bringen. Dass die Platzherren so keinen Erfolg hatten, lag aber daran, dass ihre Angreifer ihre Stärken, sieht man von Ristic ab, eher im Kontern haben.
Darauf besannen sie sich im zweiten Durchgang, und die Fürther gingen dieser so simplen wie durchschaubaren Maßnahme auf den Leim: Die „Eisernen" ließen sich zurückfallen, die Kleeblättler rückten vor und wurden immer anfälliger für Konter. Zunächst traf Ristic per Kopf nur Pfosten und Latte (52.), doch das zweite Tor der Berliner war nur noch eine Frage der Zeit. Zumal Hachs Maßnahme, in der 56. Minute Mirko Reichel und Mathias Surmann gleichzeitig vom Feld zu nehmen und mit Florian Heller und Christian Eigler die Offensive zu stärken, eher den gegenteiligen Erfolg hatte. Das Duo hatte zwar nicht gut gespielt, doch wenigstens einigermaßen die Ordnung aufrechterhalten. Bis die ins Mittelfeld beorderten Ruman und Weber diese einigermaßen gefunden hatten, war die Partie vorbei.
Berlin nutzte jedenfalls die Konfusion im Fürther Spiel aus. Nach einem Lattentreffer von Sandmann traf Keita nach Vorarbeit des starken Union-Kapitäns Steffen Baumgart zum 2:0. Das 3:0 nach einem Konter, diesmal auf Fehler des ansonsten noch einigermaßen stellungssicheren Ugur Inceman, erzielte erneut Keita relativ unbehindert.
Der Schlusspfiff von Schiedsrichter Pickel war eine Erlösung für die demoralisierten Gäste, die ihren Anspruch, oben dabei zu sein, in dieser Form nicht erfüllen können. Nun heißt es, schleunigst wieder in die Spur zu finden, denn am nächsten Samstag in Aue steht der DFB-Pokal an. Und das finanzielle Zubrot durch ein Weiterkommen stünde den Fürthern schon deswegen gut zu Gesicht, weil man für die Stürmersuche möglicherweise noch den einen oder anderen Euro ausgeben will.

Jürgen Schmidt

1. FC Union Berlin: Wulnikowski - Molata - Persich (81. Kozak), Pfuderer - Sandmann, Balcarek, Vidolov, Joppe - Baumgart (87. Plätz), Ristic (69. Sobotzik), Keita - Trainer: Mirko Votava
SpVgg Greuther Fürth: Neuhaus - Westermann, Kleine, Inceman, Kümmerle (73. Birk) - Weber, Surmann (56. Heller), Reichel (56. Eigler), Caillas - Trakys, Ruman - Trainer: Eugen Hach
Tore: 1:0 Keita (23.), 2:0 Keita (69.), 3:0 Keita (76.)
Schiedsrichter: Pickel (Ettringen)
Zuschauer: 6800
Gelbe Karten: Joppe, Sobotzik
Gelbe Karten (Gast): Caillas, Ruman, Weber
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