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Saison 2003/2004
9. Spieltag - So., 19.10.2003, 15:00 Uhr
SpVgg Greuther Fürth - LR Ahlen
2:0 (2:0)
    Bilder vom Spiel »    
Es war der von Präsident Helmut Hack geforderte „Schritt nach vorn“. Aber Siebenmeilenstiefel trugen die Profis der SpVgg Greuther Fürth gestern Nachmittag beileibe nicht - trotz des 2:0-Sieges über den LR Ahlen.
Nach den vorausgegangenen Misserfolgen hatte sich im Fürther Ronhof in der vergangenen Woche zwangsläufig die berühmte „T-Frage“ gestellt. Befeuert wurden die Spekulationen nicht zuletzt von Hack selbst. Der Kleeblatt-Boss ließ mehrfach durchblicken, dass er derzeit keinesfalls vorbehaltlos hinter Trainer Eugen Hach steht. Auf das entsprechende Echo in der Presse reagierte Hach beleidigt. Auch gestern schmollte er noch. Gegenüber dem DSF sagte der Trainer, er müsse zusammen mit seiner Familie überlegen, ob es in Fürth noch eine Zukunft für ihn gebe.
Nur widerwillig stellte sich der 43-Jährige den Vertretern der Presse. Sein Boss reagierte mit leiser Kritik: „Unsere Außendarstellung ist momentan sicher nicht die beste. Das müssen wir wieder hinbringen.“ Überhaupt sei momentan zwischen ihm und dem Cheftrainer „nicht alles eitel Sonnenschein“.
Hack freute sich dennoch: „Der Sieg war unglaublich wichtig, um nicht in eine negative Dynamik hineinkommen.“ Viel hatte dazu nicht gefehlt. Denn in einer wenig unterhaltsamen Zweitliga-Partie stellten die Hausherren lediglich die engangierte von zwei schlechten Mannschaften.
Die Gäste, bei denen die drei Ex-Fürther Zoran Mamic, Dennis Hillebrand und Daniel Felgenhauer in der Anfangself standen, boten ein Bild des Jammers. Die Abwehr des LR, mit den baumlangen Thiam, Velkoborsky und Hillebrand, glich eher einem morschen Lattenzaun als einem Bollwerk. Im Mittelfeld zauberten Ciquinho und Felgenhauer höchstens in Gedanken, vorne waren Marcel Rath und Musemestre Bamba zwar noch vergleichsweise bemüht, aber mehr auch nicht. So sehen Absteiger aus.
LR-Coach Stefan Kuntz durchlitt auf seinem Stuhl an der Außenlinie körperliche Qualen. „Das tat mir weh, zu sehen, wie teilnahmslos da einige über den Platz gelaufen sind“, klagte der Ex-Europameister. Weil‘s gar so schlimm war, flüchtete er sich in Sarkasmus: „Eigentlich bin ich froh, dass es so gelaufen ist, denn jetzt werde ich einiges ändern.“ Die Frage ist, ob Kuntz dazu noch Gelegenheit haben wird. Denn verglichen mit dem Trainerposten in Ahlen, ist der in Fürth eine sichere Beamtenstelle.Warum Eugen Hach dennoch in Bedrängnis geraten ist, zeigte sich auch gestern wieder. Trotz des frühen 1:0 durch Caillas, der nach einem Feinbier-Schuss abstaubte, fanden die Fürther nie zur Ruhe. Sogar gegen die unglaublich harmlosen Ahlener tat sich der Aufstiegsaspirant schwer, den Sack zuzumachen.
So waren die rund 5000 Anhänger heilfroh, dass Christian Eigler mit einer Energieleistung frühzeitig wenigstens das 2:0 vorbereitet hatte. Seinen fulminanten Sprint beendeten gleich zwei der langen Kerls in der Ahlener Hintermannschaft mit formvollendeten, aber regelwidrigen Grätschen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Mirko Reichel sicher.
Schon zur Halbzeit hätten die Gastgeber ihren Vorsprung entscheidend ausbauen können. Zum Beispiel tauchte der gewohnt flinke Caillas mehrfach allein vor dem früheren Bundesliga-Torwart Bernd Meier auf, zeigte aber beim Abschluss Nerven. Szenen, die sich mit wechselten Hauptdarstellern bis zum Schlusspfiff in schöner Regelmäßigkeit wiederholten. Wären die Ahlener auch nur einen Tick gefährlicher gewesen, hätte es für Hach & Co. noch ein ganz bitterer Nachmittag werden können.
Routinier Feinbier nahm seine häufig überhastet agierenden Nebenleute in Schutz: „Das waren einige Situation, wo wir vorn einen Querpass ins Nichts spielen - daran sieht man, dass wir noch zu jung sind.“ Der 33jährige war nach der Partie bester Dinge. Er, der Ex-Ahlener, hatte ja vorausgesagt, dass die Westfalen hinten alles andere als sattelfest sind.
Zoran Mamic, der vor der laufenden Saison zwei Jahre in Fürth die Abwehr organisiert hatte, spielte zunächst eine Art Staubsauber vor der Defensivabteilung. Als das nichts brachte, gab er ab der zweiten Halbzeit einen klassischen Libero. Auch Mamic blieb weit unter seinen Möglichkeiten, war aber noch einer der Besten beim LR. Hillebrand und Felgenhauer, die beiden anderen Ex-Kleeblättler, präsentierten sich so, dass man ihnen in Fürth keine Träne mehr nachweinen muss.
Auf Seiten der Hausherren, bei denen Ersatztorhüter Stephan Loboué kaum geprüft wurde, gefiel insbesondere Christian Eigler. Nicht nur in der Szene, die zum Elfmeter führte, deutete der 19jährige an, dass er mittelfristig zu einem brandgefährlichen Angreifer reifen kann. Auch das wird Helmut Hack - neben den drei Punkten - gestern versöhnlich gestimmt haben. Die Ansprüche der SpVgg sind eben recht bescheiden geworden. Wie sagte doch der Präsident: „Wir müssen jetzt den Weg der kleinen Schritte gehen.“

Kurt Heidingsfelder (Fürther Nachrichten)

SpVgg Greuther Fürth: Loboué - Surmann, Westermann, Kleine, Birk - Weber (70. Heller), Reichel, Inceman, Caillas (74. Burkhardt) - Feinbier (83. Trakys), Eigler - Trainer: Eugen Hach
LR Ahlen: Meier - Bönig (25. Djenic), Velkoborsky, Thiam, Hillebrand (46. Bella) - Felgenhauer, Chiquinho, Mamic, Mikolajczak - Bamba (62. N´Diaye), Rath - Trainer: Stefan Kuntz
Tore: 1:0 Caillas (2.), 2:0 Reichel (23., Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Stachowiak (Duisburg)
Zuschauer: 5015
Gelbe Karten: Surmann, Caillas
Gelbe Karten (Gast): Rath, Bamba, Thiam, Mamic
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