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Saison 2003/2004
10. Spieltag - So., 26.10.2003, 15:00 Uhr
Karlsruher SC - SpVgg Greuther Fürth
1:0 (0:0)
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Wolf Nanke, Mannschaftsverantwortlicher der SpVgg Greuther Fürth, steht nicht gerade in dem Ruf, ein Heißsporn zu sein. Aber als der Zwei-Meter-Mann nach dem Schlusspfiff in die Katakomben kam, tat man gut daran, ihm aus dem Weg zu gehen. Nanke schäumte vor Wut. Mit hochrotem Kopf schimpfte er in Richtung der Fernsehkameras und Mikrofone: „Bei solchen Schiedsrichtern können wir das Fußballspielen gleich einstellen.“
Was war geschehen? Referee Seemann hatte in der 66. Minute Mathias Surmann Gelb-Rot gezeigt. In Unterzahl gerieten die Fürther beim Karlsruher SC fortan zunehmend unter Druck. Und zwei Minuten nach Ende der regulären Spielzeit war es dann auch so weit: Mario Eggimann verwertete eine Eckball von Marco Engelhardt per Kopf.
Surmann, dem nach eigener Aussage ein „Pressschlag“ an der Außenlinie mit dem Karlsruher Florian Dick zum Verhängnis geworden war, verstand die Welt nicht mehr: „Ich dachte, ich bekomme einen Freistoß.“ Stattdessen wurde der 28-Jährige vorzeitig zum Duschen geschickt. Eine krasse Fehlentscheidung. Auch bei der Pressekonferenz der Trainer gab es im Grunde nur ein Thema: die Leistung des Schiedsrichtergespanns. Fürths Coach Eugen Hach rang sichtbar um Fassung, fuhr dann aber doch schweres Geschütz auf. „Ich habe das Gefühl, dass wir Lehrmaterial sind. Die denken sich, wir sind lieb und nett und schicken regelmäßig Schiedsrichter, die gerade mal drei oder vier Spiele auf dem Buckel haben.“
Hach stand offensichtlich auch unter dem Eindruck der ersten Diagnosen von Mannschaftsarzt Dr. Harald Hauer. Der vermutete bei Mirko Reichel einen Fuß- und bei Olivier Caillas einen Nasenbeinbruch. Allerdings empfand der 43-Jährige die Partie keineswegs als besonders hart. So harmlos war die auf mäßigem ZweitligaNiveau geführte Auseinandersetzung im Karlsruher Wildparkstadion nun aber auch wieder nicht. Beide Teams gingen überaus verkrampft zu Werke und waren primär darauf bedacht, kein Gegentor zur kassieren. Ein klassisches 0:0-Spiel. Eigentlich.
Den Gästen, die zum Gedenken an die am Freitag verstorbene Kleeblatt-Legende Max Appis mit Trauerflor aufliefen, gelang nach einer knappen halben Stunde der erste durchdachte Angriff. Der gegenüber den vergangenen Wochen verbesserte Westermann hatte mit Petr Ruman Doppelpass gespielt und volley abgezogen. Sein Schuss verfehlte das Ziel nur knapp. Kurz vorher war Westermann freilich auch an der bis dahin gefährlichsten Aktion der Hausherren beteiligt gewesen. Per Kopf legte er KSC-Stürmer Cetin Aydin den Ball im eigenen Sechzehner auf. Torhüter Stephan Lobouè reagierte glänzend. Ein weiterer Abwehrfehler, diesmal von Thomas Kleine, brachte nach 38. Minuten Jan Männer in Schussposition. Jetzt war es der Pfosten, der klärte.
Nach der Pause erspielten sich die Fürther zunächst ein leichtes Übergewicht. Aber ohne Marcus Feinbier, der sich einen Rückennerv eingeklemmt hat und auch am Mittwoch im Pokalspiel bei den Sportfreunden Siegen noch pausieren muss, fehlte dem Kleeblatt die nötige Cleverness.
KSC-Coach Lorenz-Günther Köstner brachte nach einer knappen Stunde mit Ralf Schmitt und Bashiru Gambo zwei neue Angreifer. Aber erst nach Surmanns Hinausstellung wurden die Aktionen der Badener allmählich druckvoller. Fürth hatte freilich Glück, dass nach 75 Minuten nicht auch noch Caillas vorzeitig in die Kabinen geschickt wurde. Der Hitzkopf hatte Männer umgerissen und sah dafür nur Gelb. Auch als Gambo in der 88. Minute vor dem Fürther Tor gelegt wurde, durften sich die Gäste nicht beschweren. Denn hier hätte Seemann durchaus Elfmeter pfeifen können. Die reguläre Spielzeit war bereits zu Ende, da legte sich KSC-Kapitän Engelhardt das Leder an der Eckfahne zurecht. 9800 KSC-Fans hielten den Atem an, als Eggimann zum Kopfball hochstieg. Der K.o. für die SpVgg kam quasi mit dem Schlusspfiff.
Auch das trug dazu bei, dass hinterher die Empörung über Schiedsrichter Seemann keine Grenzen kannte. Aber auch wenn Eugen Hach konstatierte, seine Mannschaft hätte „ein gutes Spiel“ gemacht und „mehr verdient“ als mit leeren Händen wieder heimzufahren, allein an dem Essener Referee lag es nicht, dass die Ronhofer auch in Karlsruhe ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht wurden.

Kurt Heidingsfelder (Fürther Nachrichten)

Karlsruher SC: M. Fischer - Kies, Eggimann, Stoll, Dick - Männer (86. Hassa), Trares, Engelhardt - Ouakili - Casey (55. Schmitt), Cetin (55. Gambo) - Trainer: Lorenz-Günter Köstner
SpVgg Greuther Fürth: Loboué - Surmann, Westermann, Kleine, Birk - Weber (63. Hoffmann), Reichel (46. Burkhardt), Inceman, Caillas - Eigler (87. Trakys), Ruman - Trainer: Eugen Hach
Tore: 1:0 Eggimann (90.)
Schiedsrichter: Seemann (Essen)
Zuschauer: 9800
Gelbe Karten: Männer, Engelhardt, Dick, Schmitt
Gelbe Karten (Gast): Ruman, Caillas, Birk
Gelb-Rote Karten (Gast): Surmann (66.)
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