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Saison 2003/2004
28. Spieltag - So., 11.04.2004, 15:00 Uhr
Wacker Burghausen - SpVgg Greuther Fürth
0:2 (0:1)
    Bilder vom Spiel »    

Einen erfolgreichen und friedlichen Osterausflug hatte sich Helmut Hack gewünscht, und der Präsident der SpVgg Greuther Fürth wurde erhört: Die Kleeblättler holten mit ihrem verdienten 2:0-Sieg bei Wacker Burghausen den zweiten Sieg in Folge, und die 1500 mitgereisten Fürther feierten ohne Zwischenfälle ein Fußballfest.
Zwei Punkte Abstand haben sich die Fürther nun zu Rang 15 erarbeitet - immer noch brenzlig, doch bedenkt man, dass sie von ihren restlichen sechs Spielen vier im Ronhof austragen dürfen, hat sich die Ausgangsposition zumindest um einiges verbessert.
Gerade rechtzeitig scheinen alle noch aufgewacht zu sein, um nach Jahren des Aufschwungs die erste echte Krise zu meistern. Hatte noch bei der Niederlage in Ahlen des Gegners Coach Ingo Peter von einer „gewissen Lethargie“ der Fürther gesprochen, so musste Wacker-Coach Rudi Bommer konstatieren, dass die SpVgg seinen Mannen vom Einsatz her überlegen gewesen sei.
Die Spieler haben also verstanden, worum es im Abstiegskampf geht. Ebenso wie die Fans, die dem Aufruf des Vereins zur Fahrt an die Salzach in großer Zahl gefolgt waren. 18 Fan-Busse zu einem Auswärtsspiel sind Vereinsrekord. „Es zeigt“, so der beeindruckte Präsident Hack, „dass wir alle gemeinsam da unten raus kommen wollen.“ Benno Möhlmann bemühte sich in seinen Kommentaren derweil um sachliche Analyse: „Nach dem Sieg gegen Karlsruhe war ich erleichtert. Heute überwiegt eher Zufriedenheit. Wir haben das umgesetzt, was wir besprochen haben. Und das war ausschlaggebend.“ Von Euphorie mag Möhlman indes nichts hören. „Es war nur ein Schritt, dem weitere folgen müssen.“
In der Wacker-Arena setzten die Fürther auf eine kompakte Defensive. In der Anfangself stand Rachid Azzouzi, der nach seinem überstandenen Infekt bis zur 50. Minute durchhielt. Aus ihrer Ordnung heraus starteten die Gäste Konter, was von Beginn an erfolgversprechender wirkte als das wenig druckvolle Anrennen der Gastgeber. Nur einmal, in der achten Minute, hatte der ansonsten sehr starke Mathias Surmann nicht aufgepasst und Geißler war ihm entwischt, doch Sven Neuhaus im Tor reagierte glänzend - es blieb bis zum Schlusspfiff seine einzig ernsthafte Bewährungsprobe.
Auf der anderen Seite hatten zunächst Petr Ruman und Olivier Caillas die ersten Gelegenheiten, ehe Christian Weber mit einem gefühlvollen Schlenzer Marcus Feinbier frei spielte. Der 34-Jährige nahm den Ball geschickt an und erzielte überlegt das 0:1 (24.).
Burghausen, bemüht, aber in dieser Form wohl ein heißer Abstiegskandidat, versuchte erst nach der Pause, mit mehr Kampfgeist zu Werke zu gehen, doch immer deutlicher wird, dass es wohl ein großer Fehler war, Mittelfeldlenker Thomas Broich in der Winterpause an Gladbach abzugeben. Ohne Esprit spielten die Gastgeber, die einzige Idee hatte Youssef Mokhtari - und die war sowohl schlecht als auch verhängnisvoll. Als Mokhtari sich in der 62. Minute den Ball etwas zu weit vorgelegt hatte, segelte er im Schwalbenstil über Sven Neuhaus.
Schiedsrichter Detlef Scheppe hatte die Situation zwar richtig erkannt, doch schnell entwickelte sich ein Gerangel, das Scheppe mit Roten Karten für Mokhtari und Mirko Reichel beendete. Auch mehrmaliges Studium der TV-Bilder trug nicht zur Aufklärung bei, und Scheppes Begründung, die beiden Bestraften wären „Auslöser der Rudelbildung“ gewesen, überzeugt nicht wirklich.
Dennoch wird Reichel, der noch lange nach dem Abpfiff vollkommen aufgebracht war („Ich weiß wirklich nicht, was ich gemacht haben soll“) den Fürthern für mindestens zwei Spiele fehlen. Möhlmann, da nach eigenem Bekunden „kein Experte für Rudel“, enthielt sich einer Bewertung, doch dass das Fehlen des von ihm wieder in die Verantwortung gestellten Abwehrchefs ein Nachteil ist, verhehlte er nicht. Vor allem, da die Alternativen dünn gesät sind. In Burghausen übernahm Surmann die Rolle und bewies sein Talent als Allrounder, in dem er Reichel sehr gut ersetzte.
In der Schlussviertelstunde eröffneten sich den Fürthern dann noch mehr Räume gegen die nach vorne stürmenden Burghausener. Eine weite Flanke von Caillas legte Feinbier direkt und gefühlvoll quer und Ruman traf mit seinem 14. Saisontreffer zum 0:2 (85.).
Gegen Mainz am Sonntag soll nun nachgelegt werden, und um das Ziel nicht zu gefährden, ließ Möhlmann gestern sogar das obligatorische Auslaufen ausfallen: „Die Spieler sind erschöpft. Vor allem unsere Älteren können die zwei Tage Pause brauchen.“

Jürgen Schmidt (Fürther Nachrichten)

Wacker Burghausen: Wehner - Forkel (75. Rosin), Örüm, Berger (60. Zikovic), Komljenovic - Oslislo, Geißler (55. Wiesinger), Bonimeier, Mokhtari - Younga-Mouhani, Reisinger - Trainer: Rudi Bommer
SpVgg Greuther Fürth: Neuhaus - Reichel - Kleine, Westermann - Hoffmann (71. Jarolim), Weber, Surmann, Caillas, Azzouzi (51. Heller) - Ruman, Feinbier (90. Eigler) - Trainer: Benno Möhlmann
Tore: 0:1 Feinbier (24.), 0:2 Ruman (85.)
Schiedsrichter: Scheppe (Wenden)
Zuschauer: 5900
Gelbe Karten: Örüm, Berger, Komljenovic, Younga-Mouhani
Gelbe Karten (Gast): Caillas, Surmann, Weber
Rote Karten: Mokhtari (62.)
Rote Karten (Gast): Reichel (62.)
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