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Saison 2003/2004
30. Spieltag - So., 25.04.2004, 15:00 Uhr
Energie Cottbus - SpVgg Greuther Fürth
4:2 (0:1)
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Selbst Benno Möhlmann hatte gestern Abend Mühe, das Gesehene einzuordnen: „Was da passiert ist, das ist wirklich schwer zu erklären." Leichtfertig hatte seine Mannschaft zuvor im Cottbuser Stadion der Freundschaft durch einen unverständlichen Leistungseinbruch in der zweiten Hälfte einen „Match-ball" im Kampf um den Klassenverbleib vergeben. 1:0 in Führung liegend und mit einem Mann mehr - Energie Cottbus wirkte zur Pause schwer angeschlagen, und den Fürthern wäre mit einer Fortführung der konzentrierten Leistung aus Durchgang eins der Sieg wohl wie eine reife Frucht in den Schoß gefallen. Doch: „In der zweiten Halbzeit haben wir uns nicht mehr angeboten, haben uns achtzig Prozent weniger bewegt und plötzlich Angst gehabt", hatte Möhlmann gesehen.
Die Folge: In Unterzahl riss ein laut Trainer Eduard Geyer „alles oder nichts" spielender Gastgeber das Ruder herum und siegte noch 4:2. Während Geyer einen moralischen Schub für den Rest der Saison erhofft, müssen sich die Fürther damit abfinden, dass sie plötzlich wieder nur noch einen Punkt Abstand zu den Abstiegsrängen haben.
Letztlich war es wie so oft in dieser Spielzeit: Mit jedem Rückschlag, in diesem Falle dem 1:1 durch Moussa Latoundji in der 52. Minute, fallen die Fürther auseinander. Ohne die drei Führungsspieler Mirko Reichel, der noch gesperrt war, den verletzten Petr Ruman und den noch nicht ganz fitten Rachid Azzouzi, der erst in der 69. Minute auf das Feld kam, waren die Kleeblättler nicht in der Lage, dem emotionsgeladenen Kampf der Hausherren die Ruhe und Überlegtheit entgegen zu setzen, die gerade in dieser Atmosphäre nötig gewesen Wären.
Eigentlich hätte man den Fürthern eine Niederlage vielleicht verziehen, denn mit Carsten Birk, Michael Rundio, Florian Heller und Michael Kümmerle fehlten vier weitere Akteure, so dass Benno Möhlmann nur noch mit 17 Mann in die Lausitz gefahren war. Doch wäre trotzdem viel mehr möglich gewesen, wenn man nach Seitenwechsel so weitergemacht hätte wie in Durchgang eins. Da begann es mit drei Chancen für das Kleeblatt durch Feinbier, Burkhardt und Hoffmann, doch Keeper Georg Koch war auf dem Posten. Wie Benno Möhlmann vermutet hatte, waren die Platzherren verunsichert, wählten, um dies zu kaschieren, unfaire Mittel und kassierten in der 26. Minute zu Recht eine Gelb-Rote Karte für Hujdurovic. Es kam Hektik auf, aber die Fürther behielten in dieser Phase noch die Ruhe und wurden in der 38. Minute belohnt. Eine weite Flanke von Christian Weber legte Marcus Feinbier überlegt per Kopf für Christian Eigler auf, und der junge Angreifer traf zum 0:1.
Cottbus hatte nun Mühe, den Überblick zu behalten, und kurz darauf hätte Eigler nach Vorbereitung von Thorsten Burkhardt das zweite Tor erzielen müssen. Sein Schuss aus zwölf Metern geriet aber zu schwach. Noch einmal Glück hatten die Cottbuser, als Sekunden vor der Pause Timo Rost erst Eigler von hinten umsenste und den Fürther anschließend auch noch umstieß - Schiedsrichter Gagelmann ließ die fällige Rote Karte in der Tasche, Rost kam mit Gelb davon.
Nach der Pause schalteten die Cottbuser, wie es ihr Coach Geyer ausdrückte, „um auf Mann gegen Mann" und wurden früh belohnt. Latoundji hatte keine Mühe, Reghecampfs Vorarbeit aus kurzer Entfernung ins Netz zu drücken (52.). Cottbus bekam Auftrieb, und so köpfte Greg Berhalter eine Ecke in der 56. Minute zum 2:1 ein. Der Ball war von Heiko Westermann noch abgefälscht worden.
Die Fürther waren nun schwer geschockt, die Lausitzer setzten nach. Als Thomas Kleine an der Mittellinie ins Straucheln kam und über den Ball schlug, nutzten die Gastgeber dies zu einem messerscharfen Konter. Zsolt Löw lief auf und davon und hob den Ball über Sven Neuhaus zum 3:1 ins Netz (74.). Endgültig zum Tollhaus wurde das Stadion, als Gebhardt in der 85. Minute einen Freistoß zum 4:1 verwandelte. Sascha Röslers 4:2 hielt wenigstens die im Vergleich zur Konkurrenz gute Tordifferenz stabil.
„Die Enttäuschung sitzt natürlich tief, es war viel mehr drin. Aber wir müssen die Niederlage schnell verarbeiten, denn uns fehlen noch mindestens vier Punkte", blickte Präsident Helmut Hack voraus. Am Sonntag kommt Erzgebirge Aue in den Ronhof.

Jürgen Schmidt

Energie Cottbus: Koch - Hujdurovic, Berhalter, Nikol - Latoundji, Anfang (46. Schöckel), Rost, Löw - Reghecampf (80. Iordache), Tanque Silva (46. Vagner), Gebhardt - Trainer: Eduard Geyer
SpVgg Greuther Fürth: Neuhaus - Westermann, Kleine - Weber, Hoffmann (46. Rösler), Surmann, Caillas, Mintzel - Burkhardt (70. Azzouzi) - Feinbier, Eigler (70. Jarolim) - Trainer: Benno Möhlmann
Tore: 0:1 Eigler (38.), 1:1 Latoundji (52.), 2:1 Berhalter (56.), 3:1 Löw (74.), 4:1 Gebhardt (85.), 4:2 Rösler (88.)
Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen)
Zuschauer: 11050
Gelbe Karten: Vagner, Latoundji, Löw, Reghecampf, Rost
Gelbe Karten (Gast): Caillas, Hoffmann
Gelb-Rote Karten: Hujdurovic (26.)
Rote Karten: Iordache (90.)
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