Geduld war angesagt bei den A-Junioren der SpVgg Greuther Fürth, „so, wie wir sie schon vor einer Woche gegen Bayern München bewiesen haben", sagte Trainer Rainer Geyer, und dabei huschte ein Lächeln über seine Lippen. Ein Indiz dafür, dass sich die Geduld seiner Nachwuchs-Kicker auch dieses Mal wieder ausgezahlt hatte: 2:0 (0:0) gewannen sie das erste Bundesliga-Derby beim 1. FC Nürnberg, „weil wir auf unsere Chancen gelauert haben und uns nicht aus der Ruhe haben bringen lassen", so Geyer.
Schon in den ersten Minuten war zu sehen, dass die Kleeblatt-Junioren nicht nach Nürnberg gekommen waren, um dem Club die Punkte zu überlassen. Bereits im Mittelfeld störten sie die Angriffsversuche der Gastgeber durch aggressives Pressing, attackierten zu zweit oder sogar zu dritt den Gegner, der gerade das Spielgerät am Fuß führte. Die Taktik ging auf: Wieder und wieder verloren die Club-Spieler den Ball, und die Fürther konnten selbst zum Angriff übergehen.
Bereits nach fünf Minuten hatte Markus Karl die Möglichkeit, das 1:0 für die Seinen zu besorgen. Elegant nahm der Stürmer den Ball an, drehte sich blitzschnell, doch sein Schuss verfehlte knapp das Nürnberger Tor.
Die Gelegenheit zur Fürther Führung hatte wenig später auch Panagiotis Vouis. Der Mittelfeldspieler tauchte plötzlich vor Club-Keeper Philipp Tschauner auf, beförderte das Spielgerät aber knapp neben den Pfosten. Danach hatte Harald Fleischer gleich zwei Mal die Möglichkeit, den ersehnten ersten Treffer für das Kleeblatt zu erzielen. Aber der Mittelfeldspieler scheiterte bei beiden Versuchen am Nürnberger Torhüter.
Auch nach der Pause ließen die Fürther nicht locker, erspielten sich Chance um Chance und hatten endlich Erfolg: Erst schoss Markus Karl, der vor wenigen Wochen mit Bayerns A-Junioren in Duisburg Deutscher Meister geworden war, das 1:0. Dann kümmerte sich der Torjäger kurz vor dem Schlusspfiff auch noch persönlich um den zweiten Treffer.
Ein Sieg, der auch Trainer Geyer gut tat. Das Ziel für diese Bundesliga-Saison wollte er danach trotzdem nicht konkret formulieren: „Wir denken von Spiel zu Spiel und freuen uns immer aufs nächste." Viel wichtiger ist ihm, dass „meine Mannschaft jede Herausforderung annimmt, mit jedem Gegner wächst. Am Ende werden wir sehen, was herauskommt." Wenn sich die Seinen in Zukunft so präsentieren, wie sie das in Nürnberg getan haben, dann dürfen sich die nächsten Gegner auf einiges gefasst machen.

Norbert Gstattenbauer (Fürther Nachrichten)