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Saison 1912/1913
Freundschaftsspiel - So., 13.04.1913, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - SpVgg Leipzig
6:1 (3:1)

Das Spiel der 1. Mannschaften beanspruchte naturgemäß das größte Interesse, um so mehr, als zum ersten Male die beiden Internationalen Hirsch vom KFV und Weicz vom FSV Frankfurt ihr Debüt gaben. Dass letzteres als durchaus gelungen zu bezeichnen ist, muss jedermann zugeben, der das Spiel gesehen hat. Schade, dass nicht Burger, der noch auf einige Wochen hinaus an der in Stuttgart erlittenen Verletzung zu tun hat, mitspielen konnte, denn dann wäre die Durchschlagskraft im Sturm eine noch größere gewesen und Leipzig wäre nicht so verhältnismäßig glimpflich davongekommen. Auf alle Fälle ist jedoch das Resultat ein Lichtblick und ein Besinnen der Mannschaft auf ihr Können. Letzteres ist vorhanden, und wenn, wie das Sprichwort sagt: „Wo ein Wille, ist ein Weg", dieser Wille zum Ausdruck kommt, dann müssen auch die Spiele gewonnen werden. Zu rügen in der Mannschaft ist bei einzelnen nur das sogenannte Solo- oder auch Galeriespiel.
Wenn es auch nur ein Privatspiel gewesen ist, so kann das Publikum eben doch verlangen, dass diese einzelnen Spieler gleich den anderen ein in allen Teilen durchaus ernstes und rationelles Spiel vorführen. Munkey trics, wie der Engländer sagt, sollten verpönt sein; es darf durchaus nicht vorkommen, dass ein Verteidiger zugleich auch als Stürmer den anderen Stürmern helfen will, um, wie der fachmännische Ausdruck heißt, ein Tor zu buchen. Ebenso hat ein Läufer hübsch seine Stellung einzuhalten und nicht auch zugleich als Außenstürmer sein Heil zu versuchen. Diese Kraftproben sind für die Mannschaft immer riskant und regen das verständnisvolle Publikum unnötig auf, ganz abgesehen davon, dass das Resultat dadurch wesentlich zu ungunsten der eigenen Partei beeinflusst wird.
Herr Knaupp vom FC Concordia Nürnberg leitete das Spiel zur vollen Zufriedenheit der beiden Parteien. Der Anstoß der Gäste gelingt und schon hat Isenmann rettend einzugreifen der die Gefahr abwendet. Der Ball wandert auf den linken Flügel. Wunderlich gibt vor, Hirsch läuft durch, gibt eine famose Flanke, die Rokosch sicher abfängt. Leipzig drückt etwas da die Fürther Mannschaft sich noch etwas reserviert verhält und erzielt die 1. Ecke in 7. Minute, welche sicher abgewehrt wird. Dann ist Fürth im Angriff, Weicz schießt schön flach doch ohne Erfolg. Wunderlich jagt darauf den Ball an den Pfosten. Ebenso ergeht es Hirsch der ganz absonderliches Pech mit seinen Schüssen hat. In der 17. Minute will Wellhöfer den angreifenden Stürmer umspielen, was ihm nicht gelingt und worauf das erste und einzige für Leipzig fällt.
Nach dem Anstoß kommt Leipzig wieder vor und erzwingt die 2. Ecke in 18. Minute, die im Publikum landet. Nun wendet sich das Blatt. Weicz erhält den Ball, geht vorbei an Läufer und Verteidiger, zwingt Schulz zum Verlassen seines Heiligtums und raffiniert landet der Ball im Netze. Eine bravouröse Leistung. Die Gäste strengen sich tüchtig an. Ihre Angriffe werden aber von den tadellos arbeitenden Fürther Läufern im Keim erstickt. Nach verschiedener guter Abwehren durch die Gäste Verteidigung kann Franz in der 32. Minute das führende Tor erzielen, dem Wunderlich 4 Minuten später das 3.Tor durch einen scharf placierten Schuss anfügt. Die Leipziger haben nun schwere Situationen zu überstehen und Glück kommt denselben im reichem Maße Hilfe, die Querlatte ist öfters der Retter bei Schüssen von Franz und Hirsch. Schulze hat genügend Gelegenheit, sein Können zu beweisen. Derartige Schüsse kann aber der beste Torwart nicht halten. Pause 3:1 für Fürth Ecken 2:2.
Nach Wiederbeginn ist Fürth durchaus überlegen. 2 Ecken hintereinander bringen nichts ein; erst im Anschluss an die 3. Ecke in 11. Minute ist Weicz der Glückliche, der den tadellos vorgelegten Ball von Hirsch im Gedränge zum 4. Tore eindrückt. Die Leipziger lassen sich keineswegs entmutigen. Mit bemerkenswerter Frische suchen sie sich freizumachen, dennoch müssen sie sich in der 15. Minute das 5. Tor, wieder durch Weicz, zulassen, dem derselbe Spieler in der 23. Minute das 6. und letzte Tor anreiht. Trotz andauernder Überlegenheit Fürths wird an dem Resultat nichts mehr geändert. Schulze im Tor hält alles und macht seinem Rufe alle Ehre. Die Torzahl wäre sicherlich eine noch größer geworden, wenn Halbrechts seinen einige Male gezeigten Egoismus abgelegt hätte und nicht durchaus noch ein Tor erzielen wollte. Weicz und Hirsch standen oftmals frei, also in günstigster Lage. Über die Gäste ist nur günstiges zu berichten. Trotz der Niederlage hielten sie das Spiel immerwährend offen und zeigten eine vorbildliche Fairness. Das eine Tor war redlich verdient und mit etwas Glück hätten sie bei einem Durchbruch des Mittelstürmers ein 2. Tor erzielen können. Die Hiesigen zeigten feinen Fußball. Es arbeitete jeder, abgesehen von den Solostückchen, zur größten Freude und Zufriedenheit des Publikums. Ecken in der 2. Hälfte 8:2 für Fürth. Gesamtecken 10:4.

SpVgg Fürth: Pachter - Mütze, Wellhöfer - Isenmann, Riebe, Schmidt - Lang, Franz, Weicz, Hirsch, Wunderlich
SpVgg Leipzig: Schulz - Dreese, Rokosch - Dathe, Peck, Hofmann - Mückenheim, Namysloh, Mückenheim, Dathe, Kühn
Tore: 0:1 Namysloh (17.), 1:1 Weicz (18.), 2:1 Franz (32.), 3:1 Wunderlich (36.), 4:1 Weicz (56.), 5:1 Weicz (60.), 6:1 Weicz (68.)
Schiedsrichter: Knaupp (Nürnberg)
Zuschauer: 4000
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