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Saison 1912/1913
Süddeutsche Meisterschaft - 3. Spieltag - So., 09.03.1913, 14:30 Uhr
VfR Mannheim - SpVgg Fürth
2:1 (2:0)

Was niemand geglaubt hätte, wurde Ereignis; VfR gelang es, den Siegeszug der Fürther zu hemmen und sich für die ihn Fürth erlittene Niederlage zu revanchieren; durch diesen Sieg wurde dem Gang der Kreisspiele eine neue unerwartete Wendung gegeben. Der Sieg der Rasenspieler war verdient heute den sie waren die bessere Mannschaft, der energischere Wille zum Sieg gab den Ausschlag. Allerdings fällt sehr ins Gewicht, dass Fürth ohne Burger antreten musste, der noch an der in Stuttgart erlittenen Verletzung laborierte, wodurch die sonst so gefürchtete Kombination des Sturmes so ziemlich lahmgelegt waren; es fehlte der Zug nach dem Tor und die schiebende Kraft, die Seele des Angriffs, die in glänzender Weise von Burger verkörpert zu werden pflegte.
Anderseits wurde diese Lücke in der Mannschaft des Ostkreismeisters dadurch ausgeglichen, dass Trautmann, der Mannheimer Mittelläufer, bald nach Beginn mit einer Verletzung kaltgestellt wurde und obwohl mit äußerster Anstrengung bis zum auf Schluss auf seinem Posten ausharrte, so konnte doch fast nur als Statist mitwirken. Der Bedeutung des Wettspiels entsprechend, hatten sich gegen 4000 Zuschauer eingefunden, die mit lebhaftem und zuweilen etwas zu lautem Interesse die spannenden Ereignisse auf den Rasen verfolgten. Bei herrlichem Wetter brillanten Platzverhältnissen gab Herr Rossi Stuttgart um 2.30 Uhr das Zeichen zum Beginn. Mannheim hatte Anstoß, musste jedoch den Ball den Gästen überlassen, die in schwungvollem Angriff vor das VfR-Tor gelangten, wo der Mittelstürmer am Schießen gehindert wurde. Schon gelangte der Ball zu Aulbach, der die Linie entlang sauste, seine präzise Flanke wurde jedoch von Kratzmann freistehend aus kurzer Entfernung daneben platziert.
Der VfR zeigte im weiterem Verlaufe eine leichte Überlegenheit, die in der 5. und 8. Minute durch zwei Ecken zum Ausdruck kam, die jedoch nichts einbrachten. Wenige Minuten darauf hielt Pachter einen scharfen Schuss Trautmanns in brillanter Weise. In der 13. Minute verwirkten die Gäste durch Hände einen Elfmeter-Strafstoß, den Stemmle prompt zum führenden Tor verwandelte. Fürth versuchte in der Folge mit wuchtigen Angriffen den Ausgleich zu erzwingen, kam aber nicht über die glänzend spielenden einheimischen Verteidiger hinaus. Jeder Durchbruchsversuch scheiterte und im nächsten Moment war VfR wieder in Front, doch auch Fürths Hintermannschaft war hervorragend, besonders Pachter, der eine Klasse für sich bildete. Einen forschen Kombinationsangriff zerstörte Mütze und gleich darauf rettete Pachter durch entschlossenes Herauslaufen. Blitzschnell wechselten die Situationen, unermüdlich versorgte Riebe seine Stürmer mit Bällen; in der 19. Minute wurde die erste Ecke gegen Mannheim durch Kopfball Espenschieds abgewehrt.
Das Spiel war nun gleichmäßig verteilt; eine Ecke für VfR in der 22. Minute verlief ergebnislos; Stemmle köpfte haarscharf daneben. Ein placierten Schuss Seidels in der 28. Minute wurde von Reth sicher unschädlich gemacht. In der 41. Minute brachte ein prächtiger Angriff dem VfR den 2. Erfolg. Stemmle erhielt von Altfelix raffiniert den Ball zugespielt, umspielte einen Verteidiger und schoss scharf placiert aufs Tor, wo Pachter den Ball nicht mehr abwehren konnte. Das Leder prallte von seiner Hand an den Pfosten und von hier ins Netz. Gleich darauf Pause. 2:0.
Nach Seitenwechsel unternahm VfR einen Vorsturm. Aulbach flankte, Kratzmann fing die Flanke ab, doch landete sein Schuss hinter dem Tor. Im weiteren Verlaufe des Spiels hatte der Platzinhaber eine Reihe unausgenützter Gelegenheiten zu betrauern, Altfelix schoss freistehend 2 m vor dem Tore daneben. Überraschenderweise hielt Mannheim das Tempo im Gegensatz zu den vorhergehenden Spielen gegen alle Erwartung im Anfange der zweiten Hälfte durch und konnte auch lange Zeit Fürth auf seine Spielhälfte zu beschränken. Einige Ecken hatten keinen Erfolg, wiederholte rettete Pachter glänzend und bewahrte durch sein hochklassiges Spiel den Ostkreismeister vor weiteren Erfolgen der Einheimischen.
Gegen Schluss jedoch zeigte sich bei Fürth der Vorteil des Trainings. Sie zogen mächtig los und in wenigen Minuten war Mannheim völlig ausgepumpt einen Strafstoß jagte Riebe hoch über die Querlatte, ein rasanter Schuss Seidels ging knapp daneben. Obwohl Mannheim viribus unitis verteidigte, gelang es Franz, für Fürth das Ehrentor zu schießen. Nur mit äußerster Anstrengung konnten die einheimischen Verteidiger den Ausgleich verhindern und für ihre Farben den wohlverdienten Sieg retten. Der Schlusspfiff setzte dem Tatendrang der Gäste ein Ende und war für die Rasenspieler, die am Ende ihrer Kräfte angelangt waren, eine Erlösung.

SpVgg Fürth: Pachter - Wellhöfer, Mütze - Schmidt, Riebe, Isenmann - Wunderlich, Franz, Seidel, Hutton, Lang
Tore: 1:0 Stemmle (13. Handelfmeter), 2:0 Stemmle (41.), 2:1 Franz (86.)
Schiedsrichter: Rossi (Stuttgart)
Zuschauer: 4000
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