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Saison 1912/1913
Freundschaftsspiel - So., 27.04.1913, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - Freiburger FC
5:2 (2:2)
Obwohl in Nürnberg zwei lokale Gegner VfB, der neue Ligaverein und Pfeil sich ein Wettspiel lieferten und trotzdem 1. FC gegen Karlsruhe spielte, waren immerhin 3000 Zuschauer erschienen, die mit dem gebotenen Sport sehr zufrieden sein konnten. Seit dem Treffen KFV gegen SpVgg war kein solch ebenbürtiger Gegner mehr erschienen, der ein derart feines und faires Spiel vorführte, wie die sympathische Mannschaft der Gäste. Wenn eine Mannschaft würdiger Süddeutschland bei den Kämpfen um die Meisterschaft als Kickers, Stuttgart vertreten hätte, wäre dies Freiburg gewesen, die ein mustergültiges Spiel lieferten an dem man seine Freude haben konnte.
Die gewöhnliche Hitze, bei der dieses Spiel austragen wurde, hatte auf die Leistungen beider Parteien wenig Einfluss. An Stelle des Herrn Knaupp vom FC Concordia Nürnberg, der verhindert war, leitete Herr Jäckel das Spiel. Schon nach einer Minute ging zum Erstaunen aller Fürth durch Weicz in Führung. Der Sturm Fürths gelangte im tadellosen Zuspiel vor Freiburgs Tor, wo Weicz den Ball sicher einschoss. Dies wirkte belebend auf die Gäste ein. In rationellem Flügelspiel kommen sie immer wieder vor. Rudolf vermag einen Fehlstoß von Wellhöfer auszunützen, einige Meter vor dem Fürther Heiligtum aber schießt er daneben. Dann hat Jacob Gelegenheit zum erfolgreichen Schuss, doch geht der gutgemeinte Ball über die Latte.
Allmählich zeigt Freiburg überlegenes Spiel. Hensler, Halblinks, versiebt todsichere Sache. Die 14. Minute bringt den Gästen den wohlverdienten Ausgleich durch einen von Wellhöfer verursachten Elfmeter. Pachter hätte diesen schlecht geschossenen und wenig placierten Ball halten können. Die Hiesigen arbeiten mit Hochdruck. Burger kommt durch, jedoch den gut vorgelegten Ball erwischt noch Walch und stößt ihn in der Bedrängnis über die Latte. Die gut getretene Ecke köpft Hirsch aus. Bei einem erneuten Ansturm Fürths gelangt Burger bis zur Torlinie, wo er von Sutter regelwidrig von hinten geschoben wird. Trotzdem vermag Burger den Ball an Wunderlich zurückzugeben, der ihn scharf über die Latte jagt. Dann bekommt wieder Freiburg das Heft in die Hand. Die beiden Flügelstürmer Kächele und Rudolf wetteifern in Läufen, die nur selten aufgehalten werden können. Einen anschließenden Schuss Rudolfs wehrt Pachter brillant ab. Die gegebene Ecke schlägt Schmidt zur wiederholten (4.) Ecke. Den nachfolgenden Schuss von Mechling pariert Pachter zur fünften Ecke für die Gäste. Letztere, gut von Rudolf getreten, wird Fürth zum Verhängnis. Der Ball wäre ins Netz gegangen. Schmidt will ihn aus der Ecke köpfen, doch mit Effekt landet das Leder im Kasten. Ein Selbsttor Fürths bringt den Gästen die Führung. Drei Minuten später folgt aber schon der Ausgleich durch einen tadellosen Schuss von Hirsch, der den fein vorgelegten Ball von Weicz wuchtig einschießt. Bei dem Stande von 2:2, Eckballverhältnis 5:2 für Freiburg, werden die Seiten gewechselt.
War bis jetzt öfter Überlegenheit von Freiburg zu konstatieren, so änderte sich dies in der zweiten Zeit. Fürth gibt nunmehr den Ton an. Das gefährlichere Flügelspiel greift Platz, jene Spieltaktik, durch die Freiburg im ersten Teil überlegen war. Zudem schien sich Freiburg in der ersten Hälfte zu sehr verausgabt zu haben. Der Sturm konnte wenigstens nicht mehr jene gefährlichen Gelegenheiten wie zuvor hervorrufen. Andererseits spielte auch die Verteidigung Fürths sicher und vor allem zeigte Pachter ganz brillantes Können. In der 10. Minute nach Wiederbeginn bricht Weicz den Bann. Einen von Wunderlich ausgeführten Freistoß verwandelt er zum dritten Tore. Sofort danach ist Weicz wieder durch, doch sein gefährlicher Schuss geht über die Querlatte. In der 15. Minute ist Burger frei vor dem Tore. Die Flanke Jacobs verpasst Weicz, doch Burger erfasst die Situation und schießt den Ball direkt unhaltbar für Nagele ein. Zwei Ecken in der 20. und 22. Minute eine für Fürth, die andere für Freiburg werden sicher abgewehrt. Dann hat wieder Pachter eine gefährliche Gelegenheit zu überstehen, mit Bravour rettet er. Die 35. Minute bringt Fürth den fünften Erfolg, wieder durch Weicz, der Verteidiger sowie den herauslaufenden Torwart umspielt und leicht einsendet. Damit war das Spiel vollends entschieden. Ein sechstes Tor von Weicz wurde, da in Abseitsstellung, berechtigterweise nicht gegeben.
Vor Schluss des Spieles, in der 44. Minute, verschuldet Wellhöfer zum zweiten Male einen Elfmeter, den Pachter jedoch tadellos hält. Das Können der Gäste ist eingangs schon erwähnt. Nagele ist ein guter Tormann, die Schüsse waren unhaltbar. Die Verteidigung ist prima. Walch war entschieden der bessere; doch zeigte Dr. Diemer auch hervorragende Leistungen. In der Läuferreihe glänzten vor allem Sutter und Liede, besonders fiel Liede durch sein gutes Kopfspiel auf. Der rechte Läufer Seiler hatte gute Momente und enttäuschte nicht. Im Sturm waren die beiden Außenstürmer Kachele und Rudolf das beste. Letzterer wieder besser, wie ersterer. Von den Verbindungsstürmern war Hensler entschieden der gefährlichste. Er hat den besten Schuss in der Mannschaft. Mechling fiel nicht so auf. Der Mittelstürmer versiebte eine todsichere Sache. Einige Meter vor dem Fürther Tor schoss er unglücklicherweise dem Torwart in die Hände. Im ganzen waren das Innentrio zu langsam und fiel gegen die schnellen Flügelleute ab. Fürth zeigte heute gutes Können.
Jacob, der neue Linksaußen, führte sich gut ein und verspricht das beste. Hirsch, was durch seine kürzlich beendete Militärzeit nicht weiter verwundert, nach etwas steif. Bei weiteren Spielen und Training dürfte dies leicht verschwinden. Weisz gefiel wieder besonders gut. Sein Ballverteilen, hauptsächlich im zweiten Teile des Spieles war mustergültig. Burger schien diesmal nicht wie sonst disponiert. Sein Tor aber eine brillante Leistung. Wunderlich am rechten Flügel taute erst nach Halbzeit auf und schuf wiederholt gefährliche Lagen am Freiburger Tor. Die Läufer waren bis auf Schmidt, der einen schwarzen Tag zu haben schien, gut. Riebe der beste. Franz, der zum zweiten Male diesen Posten (rechter Läufer) einnimmt, in der zweiten Hälfte sehr gut. Die Verteidigung leistete im Durchschnitt oft sehr beachtenswertes. Nur muss linker entschieden weniger scharf spielen. Bei solchen Spielen sind verursachte Elfmeter nicht angenehm und beeinträchtigen die Gesamtleistung der Mannschaft. Mütze war gut disponiert und leistete lobenswertes. Pachter war ein Torwart par Excellenze. Abgesehen von dem ersten Elfmeter, den er halten konnte, vollbrachte er Glanzleistungen, die man voll und ganz anerkennen muss. Ohne sein Können in diesem Spiele, hätte Freiburg sicherlich ein besseres Torverhältnis erzielt.
SpVgg Fürth: Pachter - Wellhöfer, Mütze - Schmidt, Riebe, Franz - Jacob, Hirsch, Weicz, Burger, Wunderlich
Freiburger FC: Nägele - Walch, Dr. Diemer - Liede, Sutter, Seiler - Kächele, Hensler, Englert, Mechling, Rudolf
Tore: 1:0 Weicz (1.), 1:1 (14., Elfmeter), 1:2 Schmidt (Eigentor), 2:2 Hirsch, 3:2 Weicz (55.), 4:2 Burger (60.), 5:2 Weicz (80.)
Schiedsrichter: Jäckel (Fürth)
Zuschauer: 3000
Besondere Vorkommnisse: Pachter hält einen von Wellhöfer verursachten Elfmeter (89.)
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