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Saison 1932/1933
Freundschaftsspiel - Mo., 17.04.1933
Alemannia Aachen - SpVgg Fürth
2:1 (1:0)
Am Ostermontag 1933 wurden die Fürther in Aachen 2:1 geschlagen, allerdings hatten sie in diesem Treffen sehr viel Pech.
Reinhold Münzenberg (41-facher Deutscher Nationalspieler) entscheidet das mit großer Spannung erwartete Duell der Mittelläufer gegen Leinberger für sich.

Spielbericht des Spiels aus der Vereinszeitung "Die Alemannen", verfasst vom ehemaligen Alemannen-Spieler Hans Altenkamp:

Mit folgender, durch Queck (Würselen) und Hermanns (Baesweiler) verstärkten Mannschaft:
Neußl - Gummer, Baake - Wicke, Münzenberg, Neuß - Nießen, Schnitzler, Hermanns, Queck, Stephan
gingen die Alemannen am Ostermontag bei schönem Fußballwetter und gut besetzten Rängen (7 bis 8000 Zuschauer) in den Kampf gegen den mehrfachen deutschen Meister. Wohl keiner der Zuschauer vermutete, daß es unserer Mannschaft gelingen werde, den großen Gegner - so wie es nun geschah - einwandfrei zu schlagen. Die erste und größte Ueberraschung gab es gleich in der ersten Minute, als Alemannia vom Anstoß aus sich durchspielte und Hermanns den ersten Angriff schon mit einem kurzen, scharfen und dabei erfolgreichen Torschuß abschloß: 1:0! Das Glück schien nicht mit den "Kleeblättlern" zu sein; denn kurz hernach trat ihr internationaler Mittelläufer Leinberger so heftig in den Boden, daß er weiterhin kampfunfähig schien, und nicht eine Minute später verließ ihr Linksaußen nach Zusammenprall humpelnd den Kampfplatz. Erfreulicherweise erholten sich aber beide Spieler sehr schnell, und es entwickelte sich ein schnelles und forsches, allerdings auch reichlich hohes Spiel, das in lebhaftem Hin und Her beiden Torwächtern mannigfache Gelegenheit zum Eingreifen bot, wobei sich Neußl öfters lauten Beifall verdiente. Ein zahlenmäßiger Erfolg blieb aber beiden Parteien bis zur Pause versagt, obschon sich hier wie dort noch manche Gelegenheit dazu geboten hatte.

Man vermutete nun allerdings wohl, daß Fürth nach Wiederanfang erst richtig aufdrehen und seine Fußballkünste spielen lassen werde. Statt dessen aber sah man zur allgemeinen Ueberraschung Alemannia mächtig in Front, die Angriff auf Angriff, aus der Läuferreihe herausgearbeitet, auf das gegnerische Tor unternahm. Aus einem solchen fiel denn auch schon nach zirka fünf bis sieben Minuten das zweite Tor für uns! Nach kurzem, rasendem Flankenlauf gab Stephan scharf in die Mitte, wo einer der Innenstürmer - wer war es? - den Ball sofort aufnehmend unhaltbar in die Maschen knallte. Also 2:0. Auch jetzt ließen die Unsrigen noch immer nicht locker, obschon die Fürther fortan durch schärferes, ja mitunter direkt unfaires Spiel die ihnen drohende Niederlage abzuwenden trachteten. Wie blieben trotzdem bis zum Schluß in unverkennbarem Vorteil, ja man kann getrost behaupten, daß Fürth nicht einmal das Ehrentor erzielt haben würde, wenn ihm nicht der Schiedsrichter einen völlig unberechtigten Elfmeter - der Fürther Mittelstürmer wurde im Strafraum durchaus nicht regelwidrig, nämlich von der Seite her, vom Ball abgedrängt - zugesprochen hätte. Kurz vor dem Abpfiff sah sich der Leiter sogar noch genötigt, den linken Läufer der Gäste wegen eines groben Fouls des Platzes zu verweisen.

Zur Kritik wäre zu sagen, daß unsere Hintermannschaft und Läuferreihe mächtig arbeiten mußte, um die ganz auf Erfolg eingestellten, ungestümen Angriffe des gegnerischen Sturmes zu meistern, und daß ihr dies auch gelang, besagt das Resultat. Ein besonderes Lob verdient wieder einmal mehr der "alte" Wicke für sein geradezu unermüdliches und unverdrossenes Schaffen; ganz groß spielte heute auch Münzenberg, dem es begreiflicherweise darauf ankam, gegen seine großen Antipoden Leinberger ehrenvoll zu bestehen. Hoffentlich hat M. auch gesehen, wie schnell L. stets die Bälle abspielte und trotz weiter Schläge auf die Flanken den Außenstürmern mundgerecht servierte. Im Sturm harmonierten Stephan und Queck recht gut miteinander und lieferten ein weit produktiveres Spiel als ihre Kameraden auf der rechten Seite, wo Schnitzler heute wenig vom Glück begünstigt schien und sich ganz im Gegensatz zu sonstigen Spielen kaum durchsetzen konnte und endlich Nießen ein ganz großer Versager war. Letzterem fehlen m. E. die Qualitäten der Erstklassigkeit. Am meisten imponiert hat mir von der Fünferreihe der Mittelläufer Hermanns, der neben einer vorzüglichen technischen Durchbildung gutes Verständnis für den Aufbau des Angriffes und die für einen Sturmführer unerläßliche Uebersicht in allen Phasen des Kampfes zu besitzen scheint.

Von der Fürther Mannschaft war ich eigentlich etwas enttäuscht, wenn ich sie als Ganzes nehme. Von jenem glanzvollen, ja artistischen Spiel, das ich von ihr vor zirka zwölf Jahren in Fürth gegen den Bonner Fußballverein sah, einem Spiel, in dem 1:9 mitzuverlieren ich die zweifelhafte Ehre hatte, ist wirklich wenig übriggeblieben. Statt dessen ist aus ihr eine richtige Kampfmannschaft geworden, wie wir sie in ähnlicher Art am Tage vorher in Borussia Fulda auf Tivoli hatten. Sie mag zwar technisch und taktisch noch immer etwas über unseren Mannschaften stehen, aber für soviel Geld sieht das Auge doch lieber die bestechende "Wiener Schule"

Pitt / Hans Altenkamp

Alemannia Aachen: Neußl - Gummer, Baake - Wicke, Münzenberg, Neuß - Nießen, Schnitzler, Hermanns, Queck, Stephan
SpVgg Fürth: Wenz - Zeiß, Hagen - Hecht, Leinberger, K. Krauß - Full, M. Leupold, E. Leupold, Frank, Wolf
Tore: 1:0 Hermanns (1.), 2:0 Stephan? (52.), 2:1 M. Leupold (Elfmeter)
Zuschauer: 8000
Rote Karten (Gast): K. Krauß (88.)
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