| Saison 1915/1916 |
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Freundschaftsspiel - So., 22.08.1915, 14:30 Uhr
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Würzburger Kickers - SpVgg Fürth
0:8 (0:3) |
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Ganz kam der Fußball aber auch während des Krieges nicht zum Erliegen. So schickte es sich an, dass Stefan Klotz, Georg Beer, Hans Herberich, Radlmaier und Josef Bauer sich zufällig während eines Heimaturlaubes in Würzburg trafen. Ein schnell organisiertes Fußballspiel auf dem Kickersplatz in der Sanderau gegen die trotz der damaligen Verhältnisse noch erstaunlich spielstarke SpVgg Fürth rief wehmütige Erinnerungen an vergangene Zeiten wach. Das Spiel ging 0:8 für Würzburg verloren, aber was bedeutete das schon! Die Hauptsache war doch, dass der Sport den Menschen trotz des Krieges und all seiner traurigen Folgen noch etwas gab.
Lullu und die Sache in Lohr
Lullu Neureuther war schon Mittelstürmer bei der Frankfurter Eintracht als sie noch Frankfurter Fußball-Verein hieß. Er schoss Tore schockweise. Er liebte das Spiel so, dass er ganz krank war, wenn er nicht spielen durfte. So kam er darauf, das Schiedsrichtern für seine freien Sonntage zu lernen.
Er war bald ein guter Schiedsrichter, dass man ihn zu schweren Spielen holte. Würzburger Kickers gegen SpVgg Fürth das war auch 1915 ein schweres Spiel. Gerade 1915. Aber das Kleeblatt gewann doch mit 8:0.
Lullu klemmte sein Köfferchen unter den Arm und führ fröhlich durchs Frankenland heim. Im Zug saßen noch mehr Leute mit Köfferchen. Der Inhalt war weniger harmlos als bei Lullu. es war 1915. Die Kofferträger hatten Eier, Speckseiten, Würste. Die Gendarmen an den Stationen machten grimmige Gesichter. Besonders unversöhnlich schauten sie in Lohr drein. Lohr war Umsteigestation. Sie forderten den Lullu - ausgerechnet ihn - auf, das Köfferchen zu öffnen. Aber er weigerte sich. Da schleppten sie ihn auf die Wache und ließen ihn zuerst einmal anderthalb Stunden sitzen. Der Lullu blickte gleichmütig aus dem Fensterchen in das fränkische Land hinein. Im Gendarmerie-Garten wuchsen Stockrosen und die ersten Gerorginen. Der Anschlusszug ging ohnehin erst in zwei Stunden. So saß er da und freute sich auf das Gesicht, das die Gendarmen machen würden. Der Schreiber sah ihn ab und zu mitleidig an. Dann klirrte es.
"Wollen Sie Ihren Koffer jetzt öffnen oder nicht?".
Der Lullu wollte. Er öffnete ihn sanft.
Da lagen Fußballschuhe, Stulpen, das Schiedsrichtergewand friedlich nebeneinander.
"Herrrrrr!", sagte der Schnauzbärtige. "Herrrr, wie kommen Sie dazu...?".
Aber natürlich mussten sie ihn laufen lassen.
Aus: Der gestohlene Torwart, Richard Kirn, Nürnberg 1944
Pitt
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| SpVgg Fürth: |
u.a. Wellhöfer, Löblein, Wunderlich |
| Schiedsrichter: |
"Lullu" Neureuther |
| Spielort: |
Sportplatz an der Randersackerer Straße |
