Das zweite von Benno Möhlmanns 34 Teilzielen wurde gestern durchschritten: Ein 2:1-Sieg, der auf Grund einer klaren Steigerung nach der Pause verdient war, brachte der SpVgg einen Traumstart mit sechs Punkten aus zwei Spielen ein.
Allerdings sollte sich die Euphorie in Grenzen halten, denn wie schon gegen Ahlen kamen die Kleeblättler zunächst nur schwer ins Spiel und hätten durchaus nach 20 Minuten schon klar zurück liegen können.
Charles Akonnor, der in der ersten Hälfte zu viel Freiheiten hatte, zielte bereits in der dritten Minute knapp drüber. Zwei Minuten darauf war es Christian Weber, der mit einem Schrägschuss knapp das Ziel verfehlte. Es blieb für längere Zeit der letzte Fürther Versuch, denn die Gastgeber übernahmen das Kommando. Folgerichtig gelang Akonnor, der Tomas Votava austanzte, mit einem für Borut Mavric unhaltbaren Schuss aus zehn Metern die Führung für die Hachinger in der 12. Minute.
Überraschend kam in der 22. Minute der Ausgleich: Christian Weber nahm Matthias Lust im Mittelfeld den Ball ab, passte auf Oli Caillas, der Philipp Heerwagen mit einem Schrägschuss, der vom Innenpfosten ins Netz prallte, keine Abwehrmöglichkeit ließ.
In der Folge fanden sich die Kleeblättler besser zurecht. Eine schöne Flanke von Caillas verfehlte Petr Ruman (28.), in der 30. Minute blockte Norman Loose einen Kopfball von Marcus Feinbier mit der Hand, der Elfmeterpfiff blieb aber aus. Im Gegenzug köpfte zwar Omodiagbe nach einer Ecke an die Latte, doch die letzte Viertelstunde waren die Fürther leicht überlegen, hatten einige Ecken, konnten aber nichts Zählbares herausschlagen.
Nach dem Wechsel änderte sich das Bild, weil die Fürther nun konsequenter am Mann standen, energischer störten und mutiger nach vorne spielten. So verfehlte Petr Ruman eine Westermann-Flanke nur knapp (51.), traf Sascha Rösler nach Vorlage des agilen Roberto Hilbert nur den Pfosten (65.), zielte Roberto Hilbert nach feiner Ruman-Hereingabe aus kurzer Distanz daneben. Folgerichtig fiel in der 71. Minute das 1:2: Petr Ruman tanzte Hachings Keeper Heerwagen aus, spielte nach innen, und Sascha Rösler drückte die Kugel im Fallen über die Torlinie.
Die Versuche der Gastgeber, in der Endphase das Blatt zu wenden, waren nicht mehr durchschlagskräftig. Bei Kontern hätte die SpVgg sogar das dritte Tor markieren können. Beste Chance war allerdings ein Distanz-Freistoß von Carsten Birk, der in der 79. Minute von der Latte ins Feld zurück prallte.
Benno Möhlmann: Wir haben uns anfangs sehr schwer getan. In den ersten 20 Minuten waren wir nicht recht auf dem Platz. Da hatten wir Glück, dass wir nicht 0:3 oder 0:4 zurück lagen. Ich habe der Mannschaft in der Halbzeit gesagt, dass sie ihr Glück für dieses Spiel bereits aufgebraucht hat. Dann haben wir auch wesentlich besser gespielt. Wir haben uns dann sehr gute Torchancen erspielt. Insgesamt kann ich dann doch noch ein positives Fazit ziehen, denn wenn man die gesamten 90 Minuten betrachtet, war der Sieg doch verdient.
Andreas Brehme: Wir sind sehr enttäuscht. Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, dass die Fürther ein Geheimtipp von mir auf den Aufstieg sind, und gegen so einen Gegner haben wir es zu Beginn sehr gut gemacht. Im Nachhinein brauchen wir uns aber nicht zu wundern, wenn wir verlieren, denn wir haben unsere Chancen nicht genutzt und die Fürther mit einem amateurhaften Fehler wieder ins Spiel gebracht.
Helmut Hack: Wir haben sechs Punkte, und das ist doch mehr als erfreulich. Die zweite Hälfte hat gepasst, deshalb standen wir schließlich nicht mit leeren Händen da. Den Polizeieinsatz vor der Pause fand ich überzogen. Ich habe versucht, in der Pause und auch nach dem Spiel bei der Polizei zu vermitteln. Es war, glaube ich, fast eine halbe Stunde, wo ich mit den Ordnungshütern gesprochen habe, aber ich bin mit meinen Argumenten nicht durchgedrungen.
Petr Ruman: Es ist schön, mit sechs Punkten zu starten. Aber wir müssen noch vieles verbessern. Deshalb ist es Quatsch, wenn man jetzt schon wieder vom Aufstieg zu reden beginnt. Vor uns liegt noch viel Arbeit.
Sascha Rösler: Ich habe in der ersten Hälfte auf der Bank schon gesagt, dass die Hachinger das Spiel nicht gewinnen, wenn sie so viele Chancen vergeben. Vor der Pause haben wir wirklich schlecht gespielt. Aber wir haben uns gesteigert. Der Tabelle sollte man allerdings nach zwei Spieltagen noch nicht so viel Bedeutung beimessen.

Jürgen Schmidt