Der sechste Sieg für die SpVgg Greuther Fürth! Bei Wacker Burghausen setzte das Kleeblatt das Vorhaben in die Tat um. "Spitze bleiben" hieß das Motto, nach dem 1:0 bleibt die SpVgg tatsächlich an Nummer eins. Das Spiel in Burghausen war einer Spitzenbegegnung würdig, bot hohes Tempo, aber auch schöne Spielzüge auf beiden Seiten.
Beeindruckend begann das Kleeblatt im Wacker-Sportpark. Während die Platzherren nicht ins Spiel fanden, kamen die Kleeblättler zu einigen guten Gelegenheiten. Nachdem Christian Weber aus der Distanz knapp drüber gezielt hatte und Sascha Rösler eine Flanke von Oli Caillas kurz vor dem Tor nur knapp verpasst hatte, war es in der 22. Minute so weit. Sascha Rösler netzte aus kurzer Distanz ein und schaffte mit dem Goldenen Tor damit auch den Siegtreffer.
Die SpVgg verstand es allerdings nicht, die Verwirrung der Gastgeber zu nutzen und ein zweites Tor draufzusetzen, obwohl bei einigen Angriffen dies durchaus möglich gewesen wäre.
Nach einer halben Stunde kamen die Platzherren dann besser ins Spiel. Bei zwei Freistößen von Roland Schmidt war Borut Mavric auf dem Posten, Glück hatte die SpVgg allerdings, dass Younga in der 35. Minute nach einem Gestocher im Strafraum nur den Pfosten traf. Reisinger mit zwei Kopfbällen und noch einmal Younga hatten vor dem Wechsel noch weiter Gelegenheiten für Wacker, in der 38. Minute traf auf der anderen Seite nach einem mustergültigen Konter Roberto Hilbert nur das Außennetz.
Nach dem Wechsel hatten die Gastgeber zunächst weiterhin mehr vom Spiel. Während die SpVgg nun zu sehr mit hohen Bällen durch die Mitte agierte, machten die Wackeraner mächtig Druck. In der 61. Minute schickte Schiedsrichter Peter Gagelmann dann Thomas Kleine mit Gelb-Rot vom Feld. Kleine hatte in der ersten Hälfte nach einem Handspiel Gelb gesehen und musste nach seinem ersten Foul vom Platz. Eine viel zu harte Entscheidung, da Gagelmann auf der anderen Seite beim ebenfalls bereits verwarnten Michael Wiesinger bei drei weiteren Fouls beide Augen zudrückte. Vor allem nachdem der ehemalige Nürnberger Christian Weber mit dem Ellbogen niedergestreckt hatte, hätte, wenn Gagelmann gleiches Maß angewandt hätte, auch der Burghausener vom Platz gehen müssen.
So aber war es in Unterzahl einer aufopfernd kämpfenden Fürther „Zehn“ zu verdanken, dass auch der dritte Sieg in Folge geholt wurde. Erneut kam auch das Glück hinzu, als ein 20-Meter-Knaller von Schmidt an die Latte klatschte. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Aktionen der optisch überlegenen Gastgeber immer ungenauer. Auf der anderen Seite hatte die SpVgg bei Überzahlkontern noch gute Möglichkeiten, ein zweites Tor zu markieren. Doch Christian Eigler konnte einen Flankenball von Roberto Hilbert frei stehend nicht kontrollieren und spielte kurz darauf zu ungenau in den Lauf von Oli Caillas, der alleine aufs Tor hätte laufen können.
Stimmen:
Benno Möhlmann: Wir hätten in der Anfangsphase früher in Führung gehen können. Als Burghausen nach einer halben Stunde Druck machte, haben wir zu spät richtig dagegen gehalten. Da hatten wir Glück, dass wir mit der Führung in die Pause gingen. Nach der Hinausstellung von Thomas Kleine haben wir sehr viel Zusammenhalt bewiesen. Da hatten die Burghausener dann nicht mehr so viele klare Gelegenheiten.
Markus Schupp: Der Ball wollte heute einfach nicht ins Tor. Wir müssen aber auch noch daran arbeiten, dass wir gegen Gegner in Unterzahl besser aussehen, den wir haben ja schon gegen Saarbrücken verloren, die ebenfalls ein Mann weniger waren.
Sascha Rösler: Ein bisschen Glück gehört halt auch dazu. Ich bin sehr zufrieden, denn es ist immer schön, wenn man gewinnt, und man hat auch noch das Siegtor geschossen.
Helmut Hack: Das war eine tolle kämpferische Leistung der Mannschaft. Wenn man zusammen hält, dann gewinnt man solche Spiele. Schade, dass wir bei unseren Kontern in der Endphase zu unkonzentriert waren, wenn wir die besser ausgespielt hätten, dann hätten wir auch das zweite Tor schießen können. Aber nach einem solchen Sieg kann man über das eine oder andere Defizit hinweg sehen. Nun freue ich mich auf tolle Fußballabende im Ronhof gegen Frankfurt und Köln.

Jürgen Schmidt