Wir bleiben dran!!! lautete das Motto für die Begegnung mit dem 1. FC Saarbrücken, und mit einem verdienten 2:0-Sieg blieb die SpVgg diesem Motto treu. Olivier Caillas und Marcus Feinbier schossen die Tore zum Erfolg, der dem Kleeblatt zumindest bis zu den Spielen am Sonntag wieder den ersten Platz in der Tabelle einbrachte.
Der Sieg war sicherlich verdient, auch wenn der spielerische Glanz diesmal über weite Strecken fehlte. Allerdings hatte das Kleeblatt wesentlich mehr Torszenen zu bieten als die Gäste, die zwar durchaus gefällig mitspielten, im Angriff aber zu harmlos waren.
Nach einigem Abtasten stellte Caillas schon nach zwölf Minuten die Weichen auf Sieg. Roberto Hilbert war auf dem rechten Flügel auf und davon gegangen, passte zurück, und Caillas nahm die Kugel an. Nachdem kein Saarbrücker angreifen wollte, schoss er mit links in die Torgabel zum 1:0 ein. FCS-Torwart-Oldie Peter Eich hatte keine Abwehrchance.
Das Kleeblatt tat sich allerdings in der Folge schwer, denn die Saarbrücker zeigten, warum sie der bisher beste Aufsteiger sind, störten früh und ließen wenig zu. Auf der anderen Seite musste Borut Mavric nach 23 Minuten einen Schuss von Nsaliwa zunichte machen. Danach passierte längere Zeit nichts mehr. In der 35. Minute hatte sich Marcus Feinbier auf halbrechts durchgesetzt, im letzten Moment kam Marco Laping dazwischen und spielte den Ball zu Eich zurück. Der nahm den Ball auf, der fällige indirekte Freistoß wegen Rückpasses blieb jedoch aus. Fünf Minuten darauf ertönte auch auf der Gegenseite kein Pfiff, als Heiko Westermann El Idrissi im Strafraum zu Fall brachte. Hier wäre ein Elfmeter durchaus berechtigt gewesen. Die Saarbrücker hatten aber auch Glück, als kurz darauf Nsaliwa dem enteilten Caillas 30 Meter vor dem FCS-Gehäuse in die Hacken stieg, denn hier wäre eine Rote Karte für den Saarbrücker zwingend gewesen. Seltsamerweise lief das Spiel aber weiter.
Kurz vor der Pause hatte dann Mirko Reichel nach Vorlage von Caillas eine gute Schusschance, zielte aus 17 Metern jedoch knapp rechts daneben.
Drei Minuten nach dem Wechsel war es der Ex-Fürther Matthias Hagner, der Mavric prüfte. Mit der Zeit bekam die SpVgg nun das Spiel immer besser in den Griff. Dario Dabacs Flanke köpfte Sascha Rösler über das Tor, kurz darauf zielte Christian Weber knapp am langen Pfosten vorbei und bei einem Konter brachte Caillas den Ball nicht zum mitgelaufenen Rösler, der frei vor Eich gestanden hätte. So kam das 2:0 in der 77. Minute nicht unerwartet. Nach einer Ecke nahm Marcus Feinbier den Ball geschickt an, legte ihn quer und zog aus 17 Metern ab. Der Ball wurde auf dem nassen Rasen schnell und schlug unhaltbar für Eich im linken Toreck ein.
Danach hatte die SpVgg einige gute Kontersituationen, die aber zu unkonzentriert angegangen wurden. Die Gäste hatten in der 83. Minute noch eine Möglichkeit zum Anschlusstreffer, doch Borut Mavric tauchte gegen den allein auf ihn zulaufenden Björn Tarillon mit blitzartigem Reflex nach unten und wehrte ab, Frédéric Page klärte endgültig. So kam der Erfolg am Ende nicht mehr in Gefahr.
Stimmen zum Spiel:
Benno Möhlmann: Durch die frühe Führung sind wir in die Erfolgsspur gekommen. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass wir vor allem in der ersten Hälfte entschlossener zu Werke gehen. In der zweiten Hälfte lief es insgesamt besser.
Horst Ehrmantraut: Es war ein verdienter Sieg der Fürther, weil sie die bessere Mannschaft waren. Allerdings reichte ihnen eine durchschnittliche Leistung zum Erfolg. Ich kann nicht begreifen, dass der Schiedsrichter bei dem Foul an El Idrissi nichts gesehen hat.
Helmut Hack: Es war ein wichtiger, aber schwer erkämpfter Sieg. Wir wollten keinen Schönheitspreis, sondern drei Punkte. Man kann ja nicht immer erwarten, dass wir eine Galavorstellung abliefern. Aber das Positive ist: Wir bleiben dran!
Marcus Feinbier: Wie erwartet, war es ein schweres Spiel. Saarbrückern hat mit einer Kontertaktik gespielt. Wir müssen einfach nach dem 1:0 stabiler und abgeklärter spielen. Verdient war der Sieg sicher.
Olivier Caillas: Wir wollten nach drei Spielen ohne Sieg wissen, wo wir stehen. Nun wollen wir uns auch in Oberhausen drei Punkte holen. Witzigerweise habe ich vor ein paar Tagen im Training genau das selbe Tor geschossen wie heute.

Jürgen Schmidt