Ob man der Tatsache, dass die SpVgg Greuther Fürth in der Vorbereitung ungeschlagen geblieben ist, große Bedeutung beimessen soll, bleibt wohl dem Geschmack des jeweiligen Beobachters überlassen. Tatsache ist jedoch, dass der Fürther Zweitligist nach dem gestrigen 3:1 gegen den tschechischen Erstligisten Slavia Prag gut gerüstet in die Saison geht.
„Es war eine ordentliche Leistung“, freute sich Benno Möhlmann, der heute seinen 50. Geburtstag feiert, nach einem verdienten Erfolg, den sich die Gastgeber vor 1000 Zuschauern als die agilere Mannschaft verdienten.
Ex-Kleeblättler Zoran Mamic, als Spion aus Ahlen angereist, hat jedenfalls eine gut eingespielte und spritzige Fürther Mannschaft gesehen und darf ins Westfälische melden, dass LR Ahlen nächsten Sonntag beim Saisonauftakt im Ronhof gewiss keine leichte Aufgabe vor sich haben wird.
Fürth war durch Petr Ruman (22.) in Führung gegangen, als der Kapitän eine Vorlage von Olivier Caillas verwertete. Die Tschechen glichen zwei Minuten nach dem Wechsel aus. Der in Deutschland bestens bekannte Pavel Kuka traf aus sechs Metern unhaltbar für Borut Mavric.
Eine direkt verwandelte Ecke von Danny Fuchs (68.) und ein Tor von Sascha Rösler (81.), der für Marcus Feinbier gekommen war, sorgten für den Sieg der Platzherren.
Für Benno Möhlmann war nicht nur das Ergebnis wichtig, sondern auch die Temperaturen: „Es war sehr warm und das wird wohl in den nächsten Wochen nicht anders sein. Deshalb bin ich froh, dass wir das Spiel unter diesen Bedingungen absolvieren konnten, um uns darauf einzustellen.“ Und seine Akteure zeigten sich gestern nicht nur hitzebeständig, sondern bestätigten die Eindrücke aus der Vorbereitung: Im Angriff läuft es sehr gut, zumal mit Danny Fuchs und Sascha Rösler weitere Alternativen vorhanden sind.
Viel wichtiger ist aber, dass auch die Deckung einen sichereren Eindruck hinterlässt als in der vergangenen Saison, wo es im Kasten der SpVgg gleich 55 Mal einschlug. „Wir waren recht gut gestanden, mit Ausnahme der Phase nach der Halbzeit, als auch das Gegentor fiel“, hatte Benno Möhlmann beobachtet.
Ein Gewinn ist Tomas Votava, der mit seiner Ruhe und Abgeklärtheit die Defizite in der Abwehrorganisation abgestellt hat. Und Torhüter Borut Mavric strahlt die Ruhe aus, die eine Deckung braucht, um selbstbewusst aufzutreten. Möhlmann: „Genau deswegen haben wir ihn geholt.“

Jürgen Schmidt