Die U 19 der SpVgg Greuther Fürth hat gestern eine geglückte Heimpremiere gefeiert. Die Mannschaft von Reiner Geyer bezwang in der Junioren-Bundesliga Süd-Südwest den Aufsteiger SV Darmstadt 98 mit 4:1. „Phasenweise herrschte ein Klassenunterschied, phasenweise war die Partie aber auch problematisch“, bilanzierte Geyer nach dem ersten Sieg der neuen Saison.
Vor einer Woche hatte sich seine Elf bei den Stuttgarter Kickers mit einem 3:3 begnügen müssen. Dabei offenbarte der Kleeblatt-Nachwuchs Probleme in der Abwehr. Dem trug Geyer Rechnung, indem er Marcus Karl, seinen Spielgestalter, gestern in die Abwehrkette beorderte.
Dort hatte Karl vor 200 Zuschauern zumeist wenig zu tun, denn die Hausherren waren von Beginn an drückend überlegen. Das 1:0 von Torsten Oehrl (15.), der einen Angriff über Stephan Schröck und Nikolai Müller abschloss, war nach einer Viertelstunde bereits überfällig. Vor allem der überragende Schröck riss mit seinen Dribblings auf der linken Außenbahn ein ums andere Mal Lücken in die Abwehr der 98er.
Erst nach einer knappen halben Stunde gelang es den Gästen, gefährlich vor dem Tor von Andreas Lengsfeld aufzukreuzen. Einen scharfen Schuss des Darmstädters Helfmann lenkte Lengsfeld mit den Fingerspitzen über die Latte. In der Phase kurz vor der Pause hätte die bis dahin so einseitige Partie durchaus kippen können, weil die Fürther teilweise zu lässig agierten.
Aber unmittelbar nach Wiederbeginn waren sämtliche Zweifel über den Ausgang des Spieles passé. Der sehr fleißige Michael Pfann erlief einen langen Pass und vollstreckte aus kurzer Distanz (46.). Ein grober Schnitzer in der Darmstädter Hintermannschaft ermöglichte dem ebenfalls sehr agilen Nikolai Müller das 3:0 (58.).
Nun lief der Ball mitunter wie am Schnürchen durch die Reihen der SpVgg. Direktspiel über vier, fünf Stationen war keine Seltenheit. Die Gäste konnten bei hochsommerlichen Temperaturen nur staunend zusehen, wie ihnen die Geyer-Schützlinge ein ums andere Mal entwischten. Und Glück hatten die Fürther auch noch. Das 4:0 (66.) entstand durch einen 20-Meter-Schuss von Eugen Müller, den Oehrl unhaltbar abfälschte. Der Ehrentreffer (70.) der Gäste hatte nur statistischen Wert.

Kurt Heidingsfelder (Fürther Nachrichten)