Die erste Auswärtsfahrt bescherte der SpVgg auch die erste Niederlage: Bei Aufsteiger Offenbacher Kickers unterlag das Kleeblatt 1:2.

Dabei hätte Christian Eigler schon nach sieben Minuten die Weichen auf Sieg stellen können, als er nach schöner Vorarbeit des starken Christian Timm aus sechs Metern nicht das Tor, sondern die Brust von OFC-Schlussmann Ramovic traf. Im Gegenzug dann die erste Chance für die Gastgeber, doch Thomas Kleine blockte fünf Meter vor dem Tor einen Schuss von Sieger.

Danach passierte lange Zeit wenig vor den Toren. Offenbach hatte Respekt, die SpVgg agierte im Spiel nach vorne zu behäbig. Das machte dem Neuling Mut. Eine ganze Reihe von Freistößen für die Hessen brachte jeweils Gefahr für das Fürther Tor. In der 31. Minute war es dann Türker, dessen von Christian Weber noch abgefälschter Schuss den Weg an den Innenpfosten und von dort ins Tor fand zum 1:0.

Bis zur Pause waren die Offenbacher dann, beflügelt durch die Führung, das bessere Team. Dorn hatte vier Minuten darauf die Chance zum zweiten Treffer, doch er bugsierte die Kugel freistehend am Tor vorbei.

Allerdings hätte noch der Ausgleich fallen können, als Timm einen 20-Meter-Freistoß nur knapp neben das Tordreieck zirkelte (39.).

Nach dem Wechsel übernahm die SpVgg allmählich das Kommando. Die Offenbacher schalteten nun um auf Konter und wären in der 60. Minute fast erfolgreich gewesen, doch Kleine rettete nach Türker-Schuss für den geschlagenen Borut Mavric auf der Linie.

In der 65. Minute prüfte der eingewechselte Tomislav Erceg Ramovic. Zwei Minuten darauf traf Erceg nach Zuspiel von Marcus Feinbier, doch der Treffer wurde zu Unrecht wegen Abseits nicht anerkannt. Erceg blieb aber brandgefährlich. Nach einer Flanke von ihm köpfte Roberto Hilbert aus fünf Metern, Ramovic klärte aber per Reflex (73.), nur zwei Minuten darauf war es erneut Hilbert, der abzog, doch wieder war Ramovic dazwischen.

Ausgerechnet in der Drangphase der Fürther dann das 2:0: Einen weiten Ball von Türker in die Lücke der Fürther Abwehrkette ereichte der herauseilende Mavric zwar gerade noch vor Dorn doch den zu kurz abgewehrten Ball hob Sieger aus fast 30 Metern ins leere Tor (76.).
Im Anschluss ging es nur noch Richtung Offenbacher Tor. In der 81. Minute spielte Christian Timm scharf nach innen, Erceg war zur Stelle und drückte den Ball zum Anschlusstor ins Netz.

In der Folge wurde es im OFC-Strafraum des Öfteren turbulent. Die beste Ausgleichschance hatte erneut Erceg, doch sein Drehschuss strich in der Nachspielzeit um einen Meter am langen Pfosten vorbei.

Stimmen zum Spiel:
Benno Möhlmann: Wir waren in der ersten Hälfte nicht aggressiv genug. Wenn man nicht von Beginn an den Willen zeigt, das Spiel gewinnen zu wollen, dann reicht es eben nicht. In der zweiten Hälfte wurde es zwar besser, aber da mussten wir mit den Kontern der Offenbacher leben.

Hans-Jürgen Boysen: Wir haben einen unserer Konter zum 2:0 genutzt. Am Schluss wurde es eng. Fürth und wir haben unseren Teil beigetragen, dass es ein gutes und unterhaltsames Zweitligaspiel war.

Roberto Hilbert: Wir haben die erste Hälfte verschlafen. Mit meiner Leistung war ich nicht zufrieden. Das hatte nichts mit der Position im zentralen Mittelfeld zu tun, das haben wir im Training schon einige Male probiert.

Helmut Hack: Auch heute hat die Mannschaft eigentlich gezeigt, dass sie sich schneller gefunden hat als wir bei den vielen Neuzugängen gedacht hatten. Um so ärgerlicher ist es, wenn man hier nicht wenigstens einen Punkt mitbringt. Die zweite Halbzeit hat gezeigt, dass wir genug Potenzial haben, aber da fehlte dann auch das Quäntchen Glück.
 

Jürgen Schmidt