Martin Forkel ist als Nachwuchstalent aus der eigenen Jugend in den Kader der Profis aufgerückt. "Es ist ein großer Vorteil, dass wir hier soviel gute Spieler haben, da kann man sich im Training schon einiges abschauen", sagt der 19jährige Forkel. Dass die SpVgg dem Mittelfeldspieler ein Angebot als Vertragsamateur gemacht hat, war eigentlich logisch. Schließlich ist es lange her, dass ein Fürther ein Nationaltrikot getragen hat und Forkel war es, der durch seine Berufung in die U18-Nationalmannschaft diese alte Tradition der SpVgg wieder aufleben ließ. Folgerichtig trainierte Forkel bereits in seinem letzten halben Jahr als A-Jugendlicher bei den Kleeblatt-Profis mit.
Alles hat seine zwei Seiten, und so war Forkel zwar stolz, dass er im Sommer bei der U18-Europameisterschaft dabei war und mit immerhin vier Einsätzen mithalf, die Vizemeisterschaft zu holen. Doch das hatte auch einen negativen Effekt: -Ich habe dadurch die Saisonvorbereitung nur zur Hälfte mitmachen können. Wer da so lange fehlt, der hat natürlich einen Nachteil.- Forkel will diesen Nachteil nun beim Üben wettmachen: "Ich muss Trainer Benno Möhlmann im Training mit viel Einsatz auf mich aufmerksam machen." Momentan spielt Forkel regelmäßig bei den SpVgg-Amateuren in der Bezirksoberliga und will seinen Teil dazu beitragen, dass der angestrebte Aufstieg in die Landesliga verwirklicht werden kann.
Forkel hängt sich rein, denn spielen will er natürlich am liebsten in der ersten Mannschaft: -Kein Fußballer darf mit einer Reservistenrolle zufrieden sein.- Schließlich will sich der 19jährige Coburger im bezahlten Fußball durchsetzen. Zwar wird er seine Ausbildung zum Versicherungskaufmann bald abschließen, doch dann soll der Ball im Mittelpunkt des Berufslebens stehen. Im Frühjahr 1999 wartet wieder eine internationale Herausforderung. Dann steht die U19-Weltmeisterschaft auf dem Programm.
"Wahrscheinlich findet das Turnier in Nigeria statt", so Forkel. Genauso wahrscheinlich ist es, dass Forkel dabei ist: "Ich bin im erweiterten Kader. Zwar wird dieser Kader noch verkleinert, aber ich denke, dass Trainer Rainer Bonhof auf mich setzt." Im Zweikampfverhalten, in der Schnelligkeit und beim Umschalten von Angriff auf Abwehr sieht Forkel seine Stärken. Was er noch verbessern muss: "Ich muss ruhiger am Ball werden. Da bin ich oft noch zu hektisch", gibt er sich selbstkritisch.
Sein Lieblingsverein außer der SpVgg ist Juventus Turin. In seiner Freizeit geht er gerne Schwimmen und spielt Tennis. In der nächsten Zeit wartet die Bundeswehr auf ihn.
Jürgen Schmidt
|