Einmal Stürmer, immer Stürmer: Schon als Christian Timm mit fünf Jahren bei der SG Herten-Langenbochum, einem Verein in der Nähe von Recklinghausen, mit dem Kicken begann, war er ganz vorne zu finden. Und entwickelte sich so gut, dass er mit 15 ein Angebot bekam, in die Jugendabteilung von Borussia Dortmund zu wechseln.
„Das war schon eine tolle Sache, aber ganz ehrlich: Damals habe ich noch nicht so sehr daran gedacht, Profi zu werden.“ Kleinere Ziele hatte sich Timm vorgenommen. So klein waren die aber dann doch nicht, und so bekam er nicht nur zahlreiche Einsätze in deutschen Jugendnationalmannschaften, sondern schaffte mit den Schwarz-Gelben auch gleich drei Mal die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Nebenher baute er noch sein Fachabitur auf dem Wirtschaftszweig – doch mit 17 war der Weg schon ziemlich klar: Die Dortmunder hatten ihr großes Sturmtalent mit einem Profivertrag ausgestattet. 1999 schließlich wechselte Timm dann zum 1. FC Köln und schaffte mit den Geißböcken sogleich den Aufstieg. Insgesamt 81 Bundesligaspiele mit immerhin elf Toren stehen für den Angreifer zu Buche, doch dann schlug das Verletzungspech zu. „Ich wurde ganz schön gestoppt“, ärgert sich der 25-Jährige immer noch. Auch nach dem Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern änderte sich nicht viel, denn auch in der Pfalz erging es ihm nicht viel besser. „Jetzt aber habe ich die Verletzungen auskuriert, die Vorbereitung bei der SpVgg mitgemacht und fühle mich schon wieder viel besser“, hofft Timm nun darauf, dass die schlechte Phase der Karriere nun ihren Abschluss gefunden hat.
Der Auftritt in Ahlen hat jedenfalls schon mal Hoffnung auf mehr gemacht: „Das war natürlich ein gelungener Einstand“, freut sich Timm über sein erstes Tor für das Kleeblatt, das er kurz vor Schluss in der 89. Minute erzielte.
Die Integration ist ihm indes nicht schwer gefallen. „Hier in Fürth sind sehr viel deutsche Spieler, das macht es einem natürlich leichter, wenn man neu hinzukommt, weil man sich mit so gut wie jedem sofort verständigen kann“, weißt er auf ein wesentliches Kriterium hin. Zudem gebe es auch sehr viele junge Spieler. Und überhaupt: „Wir haben hier die Qualität, dass wir den Aufstieg schaffen können.“ Timm weiß genau, von was er spricht, immerhin hat er mit dem 1. FC Köln ja genau die gleiche Situation erlebt. „Ein Aufstieg der SpVgg wäre sicherlich für Franken eine tolle Sache, denn schon allein durch die Konkurrenz mit dem 1. FC Nürnberg wäre in der Region unglaublich was los“, vermutet Timm, der ja aus Dortmunder Zeiten ähnliche Situationen in Bezug auf die Nachbarschaft mit Schalke 04 kennt: „Das ist für Nachbarvereine letztenendes doch positiv, wenn sie zusammen ganz oben sind.“
Bis dahin ist aber noch ein schönes Stück Arbeit zu erledigen, und Christian Timm will seinen Beitrag leisten: „Ich bin gespannt auf das erste Spiel im Ronhof“, freut er sich auf seine Premiere heute gegen die SpVgg Unterhaching.
Jürgen Schmidt
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