Erich Geyer wurde am 07.11.1950 in Adelsdorf geboren. Seine berufliche Zukunft sah Geyer als Lehrer. So kam er erst relativ spät zum Fußball. Erst im Alter von 23 Jahren begann er seine Fußballkarriere. Sein erster größerer Verein war der TSV Höchstadt, wo er zwei Jahre spielte. Anschließend trug er eine Saison lang das Trikot des 1. FC Bamberg, ehe er in die Regionalliga zur SpVgg Fürth wechselte. Beim Kleeblatt absolvierte er 96 Spiele und erzielte dabei 11 Tore.
1980 brach Erich Geyer seine Zelte in Deutschland ab und wechselte über den Atlantik in die USA, wo er fortan Profi-Hallenfußball spielte. Während der folgenden Jahre spielte er bei den Hartford Hellions, den Chicago Stings und den San Diego Sockers, wobei er als Verteidiger in 113 Hallen-Spielen 24 Tore erzielte. Geyer gewann als Spieler vier Indoor-Meisterschaften (jeweils zwei in der NASL und in der MILS, alle mit den San Diego Sockers), ehe er seine aktive Laufbahn 1985 beendete.
Im Dezember 1986 wurde Erich Geyer Cheftrainer der Chicago Stings. Diesen Posten behielt er, bis der Verein 1988 seine Lizenz abgeben musste. Geyer kehrte 1989/90 als Assistenztrainer auf die Bank der Sockers zurück und begann eine bemerkenswerte Serie voller Trainererfolge. Zwischen 1990 und 1992 holte er drei MISL/MSL Meisterschaften als Assistenztrainer, bevor er der erste (und einzige) Cheftrainer der Monterrey La Raza in der Continental Indoor Soccer League (später World Indoor Soccer League) wurde. Unter Erich Geyer entwickelte sich La Raza schnell zum beherrschenden Team und gewann die Meistertitel in der CISL 1995 und 1996, sowie den Titel der WISL im Jahr 2000. Geyer wurde 1995 zum CISL-Trainer des Jahres gewählt.
Ab 1993 arbeitete Erich Geyer auch als Trainer der mexikanischen Indoor Nationalmannschaft und erzielte in dieser Position genauso außerordentlich herausragende Erfolge. Mit Geyer an der Spitze heimste das mexikanische Team die internationalen Titel in den Indoor-Turnieren von 1993 und 1994 ein (wobei regelmäßig Fußballmächte wie Argentinien und Brasilien geschlagen wurden) und gewann die erste Indoor-Weltmeisterschaft 1997.
Insgesamt gewann Erich Geyer also 13 Indoor-Meistertitel: vier in seiner Karriere als Spieler, drei als Assistenz-Coach und je drei als Cheftrainer der mexikanischen Indoor Nationalmannschaft und der Mannschaft von La Raza. Geyer, der neben Deutsch auch fließend Englisch und Spanisch spricht, war 1984 zusätzlich zuständig für die Fanbetreuung der Sockers. Zwischen 1999 und 2000 war er für das Wettbewerbs-Komitee der WISL tätig. Unter seinem Spitznamen „The Wolfman“ (diesen Namen bekam er, weil er in deutschen Spezialitätenrestaurants „wie ein Wolf“ Schweinehaxen in sich hinein geschlungen hatte) schnürte er 2002 noch einmal die Hallenschuhe für ein Legends-Game der MISL All-Stars in Cleveland.
Geyer ruhte sich nicht auf vergangenen Erfolgen aus, sondern übernahm 2002 die Harrisburg Heats, wo er eine neue Mannschaft aufbaute. Sein Engagement dauerte allerdings nur bis 2003. Dann zog es ihn wieder nach Mexico. In Monterrey hatte sich inzwischen das Team Monterrey Fury gebildet, deren MISL-Abteilung er 2004 als Trainer übernahm. Nach einigen Ungereimtheiten in den Lizenzunterlagen wurde das Team verkauft und firmierte unter dem Namen Monterrey Tigres. Natürlich mit Erich Geyer als Trainer. Von November 2007 bis 2009 leitete Geyer das wiedergegründete MISL-Team Monterrey La Raza.
Andreas Goldmann
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