HORST HOFFMANN
Geboren 08.06.1922 in Halle
Gestorben 28.12.1993
Position Sturm
Im Team ab Juni 1946
Im Team bis Juni 1956
Nationalität Deutsch
Vorherige Vereine VfL Halle 96 (1939-1942), Wacker Halle (1942-1944), 1. SV Jena (1/1944 als Gastspieler)
Spätere Vereine Spielertrainer Jahn Forchheim (1956-1964), Trainer TSV Neunkirchen/Brand (1965-1968)

Die Reihen der Spieler, die 1950 den stolzen Titel Süddeutscher Fußballmeister für die Spielvereinigung Fürth erkämpften, lichten sich: Horst Hoffmann, blonder Spielführer und Rechtsaußen jener großartigen Mannschaft, ist am 28. Dezember 1993 im Alter von 71 Jahren verstorben.

Auf dem Friedhof in Heroldsbach bei Forchheim fand Hoffmann seine letzte Ruhestätte; neben einer großen Trauergemeinde nahmen seine ehemaligen Mannschaftskameraden Abschied von ihm mit Kranzniederlegungen (auch für die SpVgg Fürth).

Am 8. Juni 1922 in Halle geboren und dort aufgewachsen, hatte Horst Hoffmann bald seine Liebe zum runden Leder entdeckt und sich deshalb dem damaligen VfL Halle 96 angeschlossen; die sportlichen Ambitionen des jungen Fußballers fanden jedoch mit dem Ausbruch des unseligen zweiten Weltkrieges ein rasches Ende - statt der Einsätze auf dem grünen Rasen erfolgte für ihn der unfreiwillige Einsatz auf dem östlichen Kriegsschauplatz...

Hoffmann kam 1946 zu den "Kleeblättlern", wo er auf Anhieb einen Stammplatz als Rechtsaußen erhielt. Mit den ihm eigenen Tugenden Kampfkraft, Schnelligkeit und Einsatzfreude war er eine wertvolle Verstärkung der Ronhofer geworden - hatte er sich rasch die Sympathien der Fürther Fußballfreunde erworben.

Sportliche Höhepunkte für Hoffmann während dessen Ronhof-Zeit waren neben dem 50er Meistertitel der Gewinn der Vizemeisterschaft 1951 in der Oberliga Süd und jeweils die Teilnahme an den Endrundenspielen um die Deutsche Fußballmeisterschaft in beiden Jahren. Er bildete seinerzeit mit Brenzke-Schade Appis-Nöth den wohl besten Vereinssturm in Deutschland - er war Mitglied jener Elf, die den vierten Titel Süddeutscher Fußballmeister nach Fürth holte. Bleibende Erinnerung des Verfassers: Im Spiel des Achtelfinales der Endrunde 1950 am 21.5.1950 gegen STV Horst Emscher (in Worms) lagen die "Kleeblättler" nach 29 Minuten bereits mit 0:2 im Rückstand, als Mittelstürmer Horst Schade in der 43. Minute den Anschlußtreffer erzielte und Horst Hoffmann mit zwei sehenswerten Toren in der 62. und 85. Minute den nicht mehr erwarteten Sieg und Somit die Teilnahme am Viertelfinale erkämpfte!

Horst Hoffmann trug in 500 Spielen das Trikot des Traditionsvereins vom Laubenweg - 1953 wurde der langjährige "Kapitän" für 400 Einsätze in der ersten Mannschaft mit der Silbernen Ehrennadel des Vereins ausgezeichnet.

Nach Abschluss der Saison 1955/56 wechselte Hoffmann als Spielertrainer zu Jahn Forchheim (bis 1964); von 1965 bis 1968 war er als Trainer in Neunkirchen/Brand tätig. Dann sagte er dem grünen Rasen und der ihm über viele Jahre liebgewordenen Lederkugel endgültig ade...

Im privaten Bereich wurde Horst Hoffmann, der bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1980 mehr als drei Jahrzehnte bei den Grundig-Werken als kfm. Angestellter tätig war, von vielen Schicksalsschlägen getroffen: Der 6-jährige Sohn Reiner verstarb 1951, seine Ehefrau und Mutter von drei Kindern verlor er 1962 und im Jahr 1990 verstarb die 48-jährige Tochter Barbara.

In den letzten Jahren war der Verstorbene mit seiner zweiten Ehefrau Elisabeth bei der verheirateten Tochter Dagmar in Heroldsbach-Thurn wohnhaft; mit Schwiegersohn Franz besuchte er regelmäßig die Spiele des benachbarten Bezirksligisten SpVgg Hausen. Für seine 9-jährige Enkelin Sandra stand ihm die Zeit in reichem Maße zur Verfügung, auf die seine Kinder bei dem fußballspielenden Vater oftmals verzichten mussten.

Die älteren Fürther Fußballfreunde werden sich noch gerne an Horst Hoffmann und dessen sportliche Leistungen für die Spielvereinigung Fürth erinnern - dazu gehört auch der Verfasser, der sich in den Heim- und vielen Auswärtsspielen der Kleeblättler von 1946 bis 1956 an der Spielweise Hoffmanns erfreute.

Georg Mentlein

Saisonhistory
Saison Verein Liga Liga-
Spiele
Liga-
Tore
Pokal-
Spiele
Pokal-
Tore
Weitere
Spiele
Weitere
Tore
1939-1942  VfL Halle Gauliga Mitte 16 15 1 0 0 0
1942-1944  Wacker Halle Gauliga Mitte            
1943/1944  1. SV Jena Gauliga Mitte 1 0 0 0 0 0
1945/1946  SpVgg Fürth Oberliga Süd 2 0 0 0 0 0
1946/1947  SpVgg Fürth Oberliga Süd 37 17 0 0 0 0
1947/1948  SpVgg Fürth Oberliga Süd 33 6 0 0 0 0
1948/1949  SpVgg Fürth Bayernliga 25 17 1 5 5 5
1949/1950  SpVgg Fürth Oberliga Süd 29 13 0 0 3 2
1950/1951  SpVgg Fürth Oberliga Süd 34 12 0 0 6 0
1951/1952  SpVgg Fürth Oberliga Süd 29 7 8 3 0 0
1952/1953  SpVgg Fürth Oberliga Süd 30 4 3 1 0 0
1953/1954  SpVgg Fürth Oberliga Süd 23 6 0 0 2 0
1954/1955  SpVgg Fürth Oberliga Süd 26 1 0 0 6 2
1955/1956  SpVgg Fürth Oberliga Süd 25 5 0 0 2 1


Aufschlüsselung "weitere Spiele":

1949: Oberliga-Aufstiegsrunde
1950: Deutsche Meisterschaft
1951: Deutsche Meisterschaft
1954: Oberliga-Totorunde
1955: Oberliga-Totorunde
1956: Oberliga-Totorunde
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