| ROLAND KASTNER | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Zu seinem erstem Kontakt mit dem Fußballspiel kam er, als er auf das Gymnasium wechselte. Eigentlich war sein Vater dagegen, dass er mit dem Fußball anfing, weil er befürchtete, dass seine Noten darunter leiden könnten. Glücklicherweise überzeugte der Vater eines Schulfreundes, seines Zeichens Trainer beim Tuspo Nürnberg, Rolands Eltern und der seiner Fußballkarriere stand nichts mehr im Wege. Anfangs spielte Roland Kastner noch als Linksaußen. Als der hauptamtliche Trainer während eines Spieles den damaligen Torwart aus dem Verein schmiss, wurde er ins Tor gestellt und blieb dort. Nach einer Zwischenstation bei Jahn 63 Nürnberg wechselte der am 27.12.1956 in Nürnberg geborene Kastner zum Abschluss seiner Jugendlaufbahn zur SpVgg Fürth. Dort war er zuerst einmal längere Zeit die Nummer zwei hinter einer weiteren Kleeblatt-Torwartlegende: Peter Löwer. Er selbst findet es enorm wichtig, dass er viele Jahre hinter einem Spitzentorwart gestanden hat. Dadurch konnte er sehr viel lernen, was ihm in späteren Jahren von großen Vorteil sein sollte. Unglaublich erscheint es, dass er trotz dieser Lehrjahre insgesamt sage und schreibe 713 Spiele für die SpVgg absolviert hat! In seiner Zeit als zweiter Torwart fand er sich einige Male doch auf dem Spielfeld wieder. Durch eine unglaubliche Verletztenmisere in der Spielzeit 1979/80 wurde er kurzfristig zum Stürmer umfunktioniert. Dabei avancierte er sogar einmal zum Torschützen und Matchwinner. Am 1. März 1980 wurde er beim Heimspiel gegen den SSV Ulm 46 für den nach einer Grippe völlig erschöpften Heinlein zur Halbzeit eingewechselt. Der Einstand hätte nicht besser sein können. In der 56. Minute erzielte er auf Flanke von Stempfle mit einem Kopfball das 2:0. Kurz danach holte er einen Elfmeter heraus, den Smuda zum vorentscheidenden 3:0 verwandelte. Auf die Frage, warum er nie zu einem anderen Verein gewechselt ist, erklärt Roland, dass damals die Torhüter nur äußerst selten gewechselt wurden. So erklärt sich seine lange Karriere bei der SpVgg, die bis in das Jahr 1994 ging. Ein weiterer Grund, warum er dem Kleeblatt treu blieb, liegt auch an seinem Sportgeschäft "Kastner´s Sporttreff" am Grünen Markt, das er seit 1984 betreibt. Seine schönsten Erlebnisse in seiner Karriere waren die DFB-Pokal-Erstrundensiege gegen Dortmund 1990 und Jena 1991, sowie der Gewinn des Pokals der Nürnberger Nachrichten 1979/80 gegen Bayern München (5:4 n.E.), als er als damals 22-Jähriger für Peter Löwer einsprang. Aus dem Kicker-Bericht zu diesem Endspiel gegen die Bayern ein paar Sätze: "Selbst die Bayern trauten ihren Augen kaum, als sie den kleinen Kastner ins Fürther Tor schreiten sahen. Sie konnten nicht ahnen, dass dieses Stehaufmännchen ihren Weg zum Pokaltriumph verbauen würde. Was dieser Vertreter von Peter Löwer alles hielt, von einer in die anderen Ecke hechtete, wie von einer Feder geschnellt über Hoeneß und Rummenigge schwebend wegfaustete, hatte man in den letzten Jahren in Fürth nicht erlebt. Dass dieser Prachtbursche auch noch einen Elfmeter von Breitner und Niedermayer von der Torlinie riss, machte ihn zum Helden der beiden Tage im Nürnberger Stadion." Die NN titelte am darauffolgenden Tag "Teufelskerl Kastner". Auch die Rückkehr in die Bayernliga war eine große Sache. Dabei erinnert er sich gerne an die anschließende Abschlussfahrt nach Grassau am Chiemsee und an das Erreichen der DFB-Pokal-Hauptrunde nach einem Sieg gegen die SpVgg Landshut. Für den schönsten Zeitraum in seiner Laufbahn hält er die ersten drei Bayernligajahre, weil mit Günther Gerling als Trainer in der damals sehr jungen Truppe ein tolles Klima herrschte. Zu seinen schlechtesten Erinnerungen zählen natürlich die beiden Abstiege aus der Bundesliga 1982/83 und der Bayernliga 1986/87. Der damals unnötige Trainerwechsel zu Lothar Kleim war seiner Ansicht nach der Grund für den Abstieg in die vierte Liga. Genau diese Landesliga Mitte war sportlich die härteste, denn jeder Gegner versuchte gegen die SpVgg gut auszusehen und wuchs dabei über sich hinaus. Ein weiterer Grund waren die Plätze, die teilweise eine einzige Katastrophe waren. Den Beitritt des TSV Vestenbergsgreuth konnte er anfangs gar nicht glauben, ist aber beeindruckt, was in der kurzen Zeit alles geschaffen wurde. Bei den Heimspielen ist er immer noch auf der Gegengerade dabei. Er ist sehr froh, dass er nicht heute spielt. Zwar verdiente man damals weniger Geld als heute, aber insgesamt ist der ganze Sport viel anspruchsvoller und stressiger geworden. Eines hat sich allerdings nicht geändert: Der Torwart muss konstant seine Leistung bringen. Von den alten Mitspielern kommt noch Helmut Klump ab und zu ins Geschäft, wenn er neue Fußballschuhe braucht. Helmut Klump spielt ja noch bei unserer AH-Mannschaft. Vor kurzem traf er in Österreich zufällig seinen Vorgänger Peter Löwer. Das Witzige an dem Treffen war, dass beide das gleiche Shirt anhatten. Ansonsten sieht er noch ab und zu Harry Ebner, Norbert Glintschert und Heiner Dumpert. Frank Kreuzer |
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