Am ersten Weihnachtsfeiertag des Jahres 1925 wurde Hans Nöth in Erlangen geboren. Zunächst lernte Nöth Schlosser bei den Erlanger Stadtwerken, doch auch das Fußballspielen hatte er bereits angefangen. Er spielte damals beim ATSV Erlangen und wechselte schließlich im Alter von 21 Jahren zur SpVgg Fürth. Dort kam er sofort in die erste Mannschaft unter Trainer Erich Koch. Da die Saison 1946/47 bis zum 19. Juli 1947 dauerte, konnte Hans Nöth noch die letzten drei Spieltage der Saison 1946/47 im Kleeblatt-Dress auflaufen. In diesen drei Partien kam er als Mittelstürmer immerhin noch zu einem Tor im Spiel gegen den VfL Neckarau.
Im folgenden Jahr zeigte der wieselflinke Hans Nöth, was in ihm steckte. Er brillierte nicht nur durch seine Schnelligkeit, er war nebenbei auch ein großer Techniker, der seine Gegner mit manchem Kabinettstückchen überwand. In dieser Saison kam er auf 32 Einsätze und konnte sich 14-mal in die Torschützenliste eintragen. Allerdings begann in dieser sehr erfolgreichen Saison ein Wandel in der Karriere Nöths. Im Januar 1948 verpflichtete die SpVgg einen neuen Mittelstürmer - Horst Schade, der Nöth zunächst auf die linke Halbstürmerposition verdrängte, schließlich wanderte Nöth sogar auf die Außenstürmerposition.
Auch wenn ihm hier seine Antrittsstärke, Spritzigkeit und Schnelligkeit wieder entgegen kamen, zeigte sich schnell ein Nachteil, denn Hans Nöth war Rechtsfuß und damit beim Schlagen von Flanken von der linken Seite etwas eingeschränkt. Dennoch machte er seine Sache so gut, auch bedingt durch das beinahe blinde Verständnis mit Max Appis - inzwischen linker Halbstürmer -, dass er auf dieser Position blieb und ebenfalls Erfolge aufzuweisen hatte.
Bei einem skandalösen Spiel am 13.06.1948 beim VfB Mühlburg verletzte sich Nöth so schwer, dass er bis zum August nicht mehr eingesetzt werden konnte. Bei diesem Spiel hatten die Zuschauer das Feld gestürmt und eine regelrechte Jagd auf die Fürther Spieler gemacht. Außer Nöth fielen auch noch Hoffmann und Frosch den Zuschauern zum Opfer. Durch die in diesem Spiel erlittene Niederlage war damals auch der Abstieg in die Landesliga Bayern praktisch besiegelt.
In der Landesliga blieb die hochkarätig besetzte Mannschaft allerdings zusammen und es herrschte eine so gute Kameradschaft, dass Nöth dieses Jahr als das schönste Jahr bei der SpVgg bezeichnete. In diesem Jahr stieß auch Hans Bruder Heiner kurzzeitig zur Mannschaft, allerdings kam er nur auf zwei Einsätze. Auch Hans konnte nur 17 Einsätze in der Liga und sechs in der folgenden Aufstiegsrunde verbuchen, erzielte dabei fünf Tore.
Im Jahr 1949 erfolgte der Wiederaufstieg in die Oberliga und im folgenden Jahr gelang der Gewinn der Süddeutschen Meisterschaft. Hans Nöth verpasste nur eines von 30 Spielen und steuerte elf Tore zum bombastischen Erfolg der Mannschaft bei.
Danach blieb Nöth noch weitere zwei Jahre bei der SpVgg. Nach der Saison 1951/52 verließ er das Kleeblatt in Richtung Schweinfurt und kam schließlich über Jahn Regensburg zurück zu seinem Heimatverein ATSV Erlangen. Zwar wechselte er später noch zu Schwaben Augsburg, seine Karriere beendete er allerdings wieder beim heimatlichen ATSV.
Nach seiner Karriere arbeitete Hans Nöth als Möbeltransporteur bei einer Möbelspedition in Erlangen, später in der Heizung des Erlanger Gerätewerks. Dem Kleeblatt blieb er in dieser ganzen Zeit ebenfalls treu. Zeit Lebens war Hans Nöth ein großer Anhänger „seiner“ Spielvereinigung.
Auch privat war Hans Nöth erfolgreich, denn mit seiner langjährigen Frau Inge hatte er zwei Söhne, die später in seine Fußstapfen treten und ebenfalls begeisterte Fußballspieler werden sollten. Am 18.07.1978 starb Hans Nöth in seiner Heimatstadt Erlangen nach dreimonatiger Krankheit an Lungenkrebs.
Andreas Goldmann
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