"Nicht immer führen glückliche Umstände zum Fußball." Betrachtet man Marijan Buljats Geschichte, so weiß man, was er mit dieser Aussage meint.
Der gebürtige Kroate kickte zwar von klein auf mit Freunden auf der Straße, jedoch führte ihn ein tragischer Vorfall erst so richtig zum Kicken hin. Als der Krieg in seinem Heimatland begann, fiel sein Wohnort Zadar einem Feuer zum Opfer und Marijan war mit seiner Familie gezwungen, umzuziehen. Wie es der Zufall wollte, die neue Wohnung lag direkt neben einem Fußballstadion. Von diesem Zeitpunkt an war sein Weg als Fußballer vorbestimmt.
Den Wechsel nach Deutschland und zur SpVgg verdankt Marijan allerdings nicht einem Zufall, sondern den Kontakten seines Mannschaftskameraden Zoran Mamic. Dieser brachte den Stein ins Rollen, nachdem man von Vereinsseiten den Mittelfeldspieler ins Visier genommen hatte.
Der 20-jährige trainiert seitdem bei den Profis mit, und versucht die Umstellung auf den deutschen Fußball möglichst schnell zu vollziehen. Unterschiede zwischen Kroatien und Deutschland gibt es laut Buljat natürlich schon und deshalb ist es am Anfang für den Neuling auch nicht so einfach, sich hier in Fürth zurecht zu finden. Einen Vorteil hat Marijan jedoch, denn durch seinen Freund Zoran hat er Kontakt innerhalb der Mannschaft. Aufgrund der Sprachprobleme, die der Kroate bislang noch hat, ist es für ihn natürlich von Vorteil, einen Spieler im Team zu haben, der noch übersetzen kann, wenn alle Stricke reißen.
Für Marijan ist die deutsche Sprache momentan noch schwer verständlich, allerdings bemüht er sich, mithilfe eines Sprachkurses möglichst schnell Deutsch zu lernen. Hinsichtlich der Sprache sind die Ziele gesteckt, im sportlichen Bereich arbeitet Buljat fleißig an seinem ersten Einsatz in der ersten Mannschaft. Bislang stand er nur für die Amateure auf dem Platz und ist deshalb umso motivierter.
Für die Mannschaft wünscht sich der Mittelfeldspieler natürlich den Aufstieg, obwohl das für ihn vielleicht bedeuten könnte, dass ein Einsatz in der 1. Liga noch schwieriger zu schaffen ist. Marijan sieht dies jedoch anders und meint, "dass es in der ersten Liga zwar spielerisch anspruchsvoller ist, die Mannschaft aber gerade deshalb jede Unterstützung und vor allem jeden Spieler brauchen kann." Auch in Bezug auf seine momentane Form, ist Buljat optimistisch: "Ich habe jetzt wieder mehr Spielpraxis und meine Form wird auch zunehmend besser."
Einstellung und der Ehrgeiz zeugen davon, dass Marijan sich hier wohl fühlt. Bleibt zu hoffen, dass das Ziel von Marijan, sich in Fürth sportlich zu etablieren, gelingt und das Deutsch lernen weiterhin gut voran geht.
Jürgen Schmidt
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