Bisher drehte sich für Markus Reiter alles um den Fußball-Westen: In Essen aufgewachsen, spielte er dort später bei Schwarz-Weiß, kam dann zum MSV Duisburg und schließlich zu Borussia Mönchengladbach - alles klassische "Westvereine", so dass die SpVgg Greuther Fürth für ihn die erste Station im Süden darstellt. Nachdem es bei den Borussen nicht mehr lief ("Trainer Hans Mayer hat mir frühzeitig gesagt, dass er nicht mehr auf mich baut"), nahm Reiter die Gelegenheit wahr, einmal weiter weg zu kommen, was auch für die persönliche Entwicklung wichtig ist."
Dass die SpVgg einen seriösen und ordentlichen Verein mit guten spielerischen Potential darstellt, war für Reiter auch ein Grund, den Weg nach Fürth einzuschlagen. Zunächst läuft sein Vertrag bis zum Saisonende. "Der Verein kann aber eine Option ziehen, und ich bin sicher, daß ich die Verantwortlichen durch Leistung überzeugen kann, dies auch zu tun", gibt sich der 24jährige selbstbewusst.
Mittlerweile kam der Manndecker auch zum Einsatz, und er hofft nun, dass Trainer Uwe Erkenbrecher weiterhin auf ihn baut: "Ich habe in Gladbach ja nicht mehr gespielt, und deshalb dachte ich, es würde mir schwerer fallen. Meine Fitness ist aber schon recht gut, doch die hundertprozentige Wettkampfhärte bekommt man nicht im Training, sondern beim Spiel. Und dies letzte Stückchen, das mir noch fehlt, will ich mir jetzt holen." Genauso wie seine Kameraden hat Reiter das unnötige 2:2 in Duisburg mächtig geärgert: "Eine Spitzenmannschaft hätte sich das nicht mehr nehmen lassen. Aber da fehlt uns noch ein bisschen. Dennoch ist unser Ziel, unter den ersten Sechs zu landen, auf jeden Fall machbar. Aber wenn wir ganz nach oben wollen, dann bräuchten wir jetzt mal eine Serie."
Damit diese beginnt, muss Mainz geschlagen werden, doch Reiter weiß: "Die sind gefährlich, die sind wie ein angeschlagener Boxer. Aber wir haben die spielerischen Mittel, sie vor eigenem Publikum unter Druck zu setzen und zu besiegen", ist der Abwehrspieler sicher. Noch nicht so ganz sicher ist er sich, was er nach seiner Karriere mal anfangen will: "So weit vorausgeschaut habe ich noch nicht. Aber ich bin ein sportlicher Typ und kann mir schon vorstellen, im Fußballbereich weiterhin tätig zu sein." In welcher Funktion, das lässt Reiter offen, der aber mittelfristig ein Studium ins Auge gefasst hat.
Jürgen Schmidt
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