Der Pechvogel seit der Winterpause heißt sicherlich Thomas Richter. Kaum hatte der Neuzugang sich in den Kader der Mannschaft gekämpft, passierte ihm in der Testbegegnung bei Jahn Regensburg ein Missgeschick: "Ich bin ausgerutscht und habe gleich gemerkt, dass irgend etwas gerissen ist", so der gelernte Offset-Drucker, der sein Glück nun zum zweiten Mal im Sportpark Ronhof versucht.
Denn Richter ist ein alter Bekannter am Laubenweg, gehörte der Schwabe doch zur Aufstiegsmannschaft unter Trainer Armin Veh. Zuvor hatte er in der Regionalliga beim TSV Vestenbergsgreuth gekickt und gehörte zu den sieben Greuther Akteuren, die in die "Fusionsmannschaft" wechselten. "Ich kenne das Umfeld hier und freue mich, wieder hier zu spielen. Ich hoffe, dass mich die Fans gut aufnehmen", so der Defensivspieler, der zuletzt beim FC Magdeburg spielte. Dass das Engagement beim Kleeblatt - der Vertrag läuft vorerst bis zum Saisonende - seine letzte Chance sein würde, war Richter klar: "Ich werde alles versuchen, um diese Möglichkeit, die sich mir bietet, zu nutzen."
Im Training hat sich der Linksfuß Richter jedenfalls reingekniet, und Trainer Uwe Erkenbrecher bescheinigte ihm vor dem Oberhausener Spiel auch klar aufsteigende Tendenz, weshalb er nach der Verletzung von Nico Sbordone auch in den Kader rutschte. "Das ist schon ärgerlich, dass mir das in Regensburg passiert ist, denn gegen Mainz zu Hause hätte ich sogar auf einen Einsatz hoffen können", so Richter. Mittlerweile hat er bereits wieder mit leichtem Lauftraining begonnen. Die Verletzung an Wade und Sehne verheilt gut, "aber es wird wohl noch drei Wochen dauern, bevor ich in das Mannschaftstraining wieder einsteigen kann." Wirklich Pech für Richter, der zu gerne bei den nun auf das Kleeblatt zukommenden Spitzenspielen dabei gewesen wäre: "Wir haben heute St. Pauli und dann noch einige direkte Konkurrenten wie Reutlingen oder Gladbach zu Hause. Das sind Top-Spiele, und da ist jeder Fußballer gerne dabei." Für Thomas Richter heißt es nun, ich in der Rehabilitation zu quälen, denn er ist weiterhin fest entschlossen, seine Chance zu nutzen und die Verantwortlichen beim Kleeblatt zu überzeugen, dass er auch im nächsten Jahr hier am Laubenweg Fußball spielen will.
Er lebt momentan getrennt von seiner Frau und hat einen Sohn. Die Geburt seines Kindes war für ihn das bisher schönste Erlebnis. Sein Idol ist Karl-Heinz-Förster.
|