„Ich danke den Fürther Fans, dass sie mir die Chance gegeben haben. Ich glaube, dass ich bewiesen habe, dass ich sie mir auch verdient habe.“ Strahlend stand Marcus Feinbier beim Derby neben dem Platz im Nürnberger Stadion und freute sich mächtig darüber, dass noch der Ausgleich gelungen war.
Das erste Spiel von Feinbier ohne Tor, aber erneut eine gute und engagierte Leistung des gebürtigen West-Berliners, der die Posse von einst, als er zur SpVgg kommen sollte, dann aber zum Club ging, schnell hat vergessen lassen: „Die Leute haben gemerkt, dass ich mich voll reinhänge, dass ich alles gebe. Und das wird auch honoriert.“
Er weiß, dass die SpVgg seine letzte Station im bezahlten Fußball sein wird: „Na klar, irgendwann ist Schluss. Und natürlich will man, wenn man eine lange und erfolgreiche Karriere hatte, auch mit einem Erfolg abtreten. Und dafür, da bin ich überzeugt, sind in Fürth die Voraussetzungen da.“
In Fürth fand Feinbier das vor, was er sich wünschte: „Ein tolles Umfeld und eine junge Mannschaft, die nicht aufsteckt. Wie die Jungs ja im Derby beweisen haben.“ Dass der damalife Trainer Eugen Hach ihn, obwohl erst kurze Zeit im Kader, in die Pflicht nahm, die jungen Spieler zu führen, war für Feinbier ganz natürlich: „Da habe ich keine Probleme damit. Es war ja auch in Ahlen schon ähnlich, wenn wir da auch mehr ältere Spieler hatten.“
Der Pferdefreund – er hat in einem westfälischen Stall vier Trabrennpferde stehen – gilt als Vollblutprofi, der immer bis zum Äußersten kämpft. Das er dabei auch an die Grenzen geht, macht ihn zwar bei den Gästefans nicht gerade zum Intimfreund, aber bringt ihm den Respekt auch derjenigen Kleeblatt-Fans, die sich anfangs vehement gegen seine Verpflichtung gewehrt hatten.
Jürgen Schmidt / Frank Kreuzer
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