ATILLA BIRLIK
Geboren 27.11.1977 in Ludwigshafen
Größe 1,75
Rückennummer 9
Position Sturm
Im Team ab Juli 2002
Im Team bis Juni 2003
Spiele 2. Bundesliga 24/2
Nationalität Türkisch
Vorherige Vereine Ludwigshafener SC (1985-1993), Waldhof Mannheim (1993-1999), Besiktas Istanbul (1999/2000), Antalyaspor (2000-2002)
Spätere Vereine Malatyaspor (2003-12/2004), Genclerbirligi Ankara (1/2005-2005), Diyarbakirspor (2005-12/2005), Sivasspor (1/2006-2006), Malatyaspor (2006-2008), Tokatspor (2008/09)

Angebote hatte er genug, auch von türkischen Klubs – doch Atilla Birlik wollte nach drei Jahren am Bosporus wieder zurück nach Deutschland. So unterschrieb der 24-jährige Stürmer einen Zweijahresvertrag bei der SpVgg Greuther Fürth und ist damit zurück im Land, in dem er das Fußballspielen gelernt hat.

Denn Atilla Birlik wurde in Ludwigshafen geboren und ist dort auch aufgewachsen. „Das ist schon so, dass man irgendwie zwischen beiden Ländern hin und hergerissen ist“, gibt der 24-Jährige Auskunft über den Gemütszustand vieler junger Türken, die in Deutschland geboren wurden. „Wenn ich mich aber entscheiden müsste, für welche Nationalmannschaft ich spiele, würde ich die türkische wählen.“

Dennoch drückt Atilla bei der WM auch beiden Teams die Daumen. Dass die Türkei nun ins Achtelfinale vorgestoßen ist, ist für ihn keine große Überraschung: „In der türkischen Liga ist das Niveau in den vergangenen Jahren sehr gestiegen, das sieht man nicht zuletzt daran, dass Galatasaray im Uefa-Cup gewonnen hat, und auch in der Champions League spielen die türkischen Teams gute Rollen.“

Den türkischen Fußball kann Birlik nun, nach drei Jahren, wirklich bestens beurteilen – mit seinen ganzen Vor- und Nachteilen. Einerseits, erklärt er, sei die Begeisterung bei den Fans unwahrscheinlich groß, die Stimmung in den Stadien unvergleichlich. Dies wurde ihm vor allem im ersten Jahr bei Besiktas Istanbul klar. Der Hauptstadtklub hatte den jungen Stürmer von Waldhof Mannheim geholt, Kalli Feldkamp hieß der Trainer. Als der wegen gesundheitlicher Probleme aufhören musste, übernahm Assistent Hans-Peter Briegel.

„Das war schon was Besonderes, bei einem so großen Verein. Ich habe auch einige Male gespielt, aber als junger Spieler hat man es da eben sehr schwer.“ Nachdem Briegel hatten gehen müssen, sah Birlik nicht mehr die besten Chancen für sich und wechselte zu Antalyaspor. „Das war die richtige Entscheidung, denn dort war ich gleich Stammspieler und habe immerhin 16 Tore erzielt.“

Nun aber zu den Nachteilen: Im zweiten Jahr in Antalya wurde den Spielern zwar viel versprochen, doch wenig gehalten: „Die Organisation war wirklich amateurhaft, und die Gehaltszahlungen blieben aus. Da war verständlicherweise Unruhe in der Mannschaft.“ Das Chaos bei dem Klub aus dem Ferienort führte dazu, dass man in der vergangenen Saison absteigen musste. Trotz der zehn Tore Atilla Birliks.

Sein Abitur hat Birlik vor sechs Jahren in Ludwigshafen abgelegt. Doch so richtig dazugelernt hat er in den vergangenen drei Jahren: „Fürs Leben bekommt man da so einiges mit. Die Erfahrungen waren unbezahlbar, und ich denke, es war richtig von mir, damals in die Türkei zu gehen.“

Nun aber will er in Deutschland Fuß fassen. „In der Türkei habe ich mir nun einen Namen gemacht. Hier fange ich bei Null an“, weiß der Angreifer, der aber überzeugt ist, dass er sich durchsetzen wird: „Mein Ziel ist es, in die Bundesliga zu kommen. In Fürth ist die Chance dazu vorhanden. Die Mannschaft war in den vergangenen Jahren immer wieder oben dabei.“

Dass er ausgerechnet bei der SpVgg gelandet ist, führt Birlik vor allem darauf zurück, dass Coach Eugen Hach ihn noch aus der Mannheimer Zeit kannte, als Hach Cotrainer von Uwe Rapolder war. „Eugen Hach weiß, was für ein Typ Fußballer ich bin. Ich lebe von meiner Kraft und meinem Einsatz. Er wollte mich unbedingt haben, was für mich ein wesentlicher Grund war, hierher zu kommen.“ Unter Hach wird 4-4-2 praktiziert, Birlik ist es nur recht: „Dieses System spiele ich am liebsten, damit komme ich am besten zurecht.“

Nach „Jupp“ Karabyik Anfang der 80er Jahre hat die SpVgg also wieder einen türkischen Stürmer unter Vertrag. Birlik hat sich längst informiert und weiß, dass in Fürth sehr viele Türken leben, die fußballbegeistert sind. „Ich glaube schon, dass das bei denen mit Interesse aufgenommen wird, dass ich nun bei der SpVgg spiele.“

Ob es gleich zu einem türkischen Fanclub reicht, bleibt abzuwarten. Beim Kleeblatt hofft man, dass Birliks Verpflichtung auf Resonanz stößt. „Ich bin überzeugt, dass viele türkische Mitbürger jetzt auch den Weg in den Ronhof finden werden“, so Vizepräsident Wolfgang Gräf. „Vor allem, wenn Atilla umsetzt, was wir uns von ihm versprechen. Nämlich Tore schießen.“

Jürgen Schmidt

Saisonhistory
Saison Verein Liga Liga-
Spiele
Liga-
Tore
Pokal-
Spiele
Pokal-
Tore
Weitere
Spiele
Weitere
Tore
1996/1997  Waldhof Mannheim (Amat.) Verbandsliga Baden            
1996/1997  Waldhof Mannheim 2. Bundesliga 1 0 0 0 0 0
1997/1998  Waldhof Mannheim Regionalliga Süd 28 6 4 1 0 0
1998/1999  Waldhof Mannheim Regionalliga Süd 34 5 1 0 0 0
1999/2000  Besiktas Istanbul Türkei (1. Liga) 6 0 0 0 2 0
2000/2001  Antalyaspor Türkei (1. Liga) 31 16 2 1 3 1
2001/2002  Antalyaspor Türkei (1. Liga) 30 9 1 0 0 0
2002/2003  SpVgg Greuther Fürth 2. Bundesliga 23 2 0 0 0 0
2002/2003  SpVgg Greuther Fürth (Amat.) Bayernliga 1 1 0 0 0 0
2003/2004  Malatyaspor Türkei (1. Liga) 33 12 2 0 2 0
2004/2005  Malatyaspor Türkei (1. Liga) 15 4 1 0 0 0
2004/2005  Genclerbirligi Ankara Türkei (1. Liga) 9 0 0 0 0 0
2005/2006  Diyarbakirspor Türkei (1. Liga) 14 0 3 1 0 0
2005/2006  Sivasspor Türkei (1. Liga) 7 0 0 0 0 0
2006/2007  Malatyaspor Türkei (2. Liga) 30 8 1 0 1 0
2007/2008  Malatyaspor Türkei (2. Liga) 24 3 1 0 0 0
2008/2009  Tokatspor Türkei (3. Liga) 10 0 1 0 0 0
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