In Liga Zwei reifen - Stephan Fürstner fand in Fürth „gut gegliederten Verein“
„Die Verletzung kam natürlich genau im falschen Moment.“ Mit viel Hoffnungen war Mittelfeldspieler Stephan Fürstner im Sommer vom FC Bayern nach Fürth gekommen - doch dann ereilte ihn noch vor dem Saisonstart ein Zehenbruch. Damit konnte der 22-Jährige einige Zeit lang nur Lauftraining absolvieren und musste auf sein Debüt in der Zweiten Bundesliga länger warten, als er eigentlich gedacht hatte.
Gegen RW Oberhausen war er dann am vierten Spieltag aber erstmals dabei, als er in der 79. Minute eingewechselt wurde - und hat sich seitdem kontinuierlich gesteigert. Zuletzt gehörte Fürstner zum Stammpersonal des Kleeblatts. „Nun kann ich meine Vorstellungen umsetzen und habe auch das Vertrauen des Trainers“, freut sich Fürstner. Konditionell, so schätzt der Neuzugang, sei er nun schon wieder bei hundert Prozent angelangt, „doch in den Rhythmus kommt man eben nur dann richtig, wenn man regelmäßig spielt.“
Das durfte Stephan Fürstner in den vergangenen Wochen ja ausgiebig, obwohl man gerade im Mittelfeld „hier in Fürth viel Konkurrenz hat.“ Was aber auch dazu führt, dass das Kleeblatt sich ständig steigert. „Wir sind nun besser eingespielt“, begründet der Mittelfeldakteur die Erfolge der vergangenen Wochen. Seinen Wechsel hat sich der technisch versierte Akteur gut überlegt. Bei den Bayern, wo er auch ein Bundesligaspiel absolvieren durfte, stand er zwar im Kader, spielte aber in der vergangenen Spielzeit ausschließlich in der Zweiten Mannschaft in der Dritten Liga, wo er auch Kapitän war. Fürstner: „Ich wollte mich in der Zweiten Liga weiter entwickeln und in einer ersten Mannschaft spielen. Dafür ist Fürth sicherlich eine gute Adresse, denn hier spielt man schon immer einen offensiven und attraktiven Fußball.“
Das war Fürstner in den vergangenen Jahren nicht verborgen geblieben. „Ich habe schon auch geschaut, was die Südvereine in der Zweiten Liga machen“; und auch ein Grund, warum er sich für das Kleeblatt entschieden hat. Bereut hat er seine Entscheidung nicht. Fürstner ist die Strukturen bei Bayern München gewöhnt, für die in Fürth hat er dennoch Lob übrig: „Es fehlt uns hier an nichts, wir können hervorragend arbeiten.“ Gut gegliedert sei die SpVgg, und super aufgenommen worden sei er ohnehin, freut sich Fürstner.
Die Nähe zur Heimat nutzt Fürstner, um in der knapp bemessenen Freizeit nach München zu fahren, um Familie oder Freunde zu treffen. „Das muss ich jetzt mehr koordinieren, aber es ist mir wichtig, meine Freundschaften zu pflegen“, sagt Fürstner, der auch gern mal bei einer Partie Billard entspannt.
(Porträt aus dem Kleeblatt Magazin Nr. 6 vom Samstag, 7. November 2009)
Jürgen Schmidt
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