Erstaunliche Quote - 19 Zweitliga-Spiele mit 8 Treffern für Christopher Nöthe
Klar - Spiele wie die in der Münchner Allianz Arena sind für Stürmer besonders bitter: Christopher Nöthe hatte sich wie zuletzt engagiert und war bei zwei wichtigen Szenen mit dabei: Nach der Löwen-Führung hatte er ein Tor erzielt, dass wohl zu Unrecht nicht anerkannt wurde. Und später hatte er das Anschlusstor des Kleeblatts vorbereitet.
Hätte Nöthes Treffer gezählt - das Spiel wäre vielleicht anders ausgegangen. Aber wie dem auch sei - Nöthe hat dennoch bereits drei Mal getroffen in dieser Serie und damit seine Torquote in der Zweiten Bundesliga auf ein erstaunliches Verhältnis gebracht: 8 Treffer bei 19 Spielen. Fünf Tore davon hatte er in der vergangenen Spielzeit bei unserem heutigen Gast RWO erzielt. Es wären wahrscheinlich mehr gewesen, wenn er nicht in der Vorrunde verletzt gefehlt hätte. „Ich habe mich hier in Fürth gut eingelebt und fühle mich sehr wohl“, sagt Nöthe, der im vergangenen Jahr von Borussia Dortmund an Oberhausen ausgeliehen war. Für die Borussia hatte Nöthe im Übrigen auch schon drei Einsätze in der Bundesliga zu verbuchen.
In dieser Serie kann man die Treffsicherheit von dem 21-Jährigen durchaus erwarten. Was nicht zuletzt am Training liegt. „Ich war wirklich noch nie in meinem Leben so fit“, sagt der Angreifer. Das individuelle Üben beim Kleeblatt macht Nöthe für diese Entwicklung verantwortlich. „Ich kann schon jetzt mit Sicherheit sagen, dass es der richtige Schritt war, hierher zur SpVgg zu kommen“, betont er.
In den bisherigen Saisonspielen kam der Offensivmann sowohl als zentraler Stürmer als auch als Mann auf der rechten Außenbahn zum Zuge. „Im Prinzip kann ich beide Positionen spielen“, sagt Nöthe, der aber selbstkritisch einräumt, dass er auf der rechten Bahn noch einige Defizite in der Rückwärtsbewegung ausräumen muss. „Aber es ist schon viel besser geworden“, sagt der 186 Zentimeter große Angreifer. „Am wohlsten fühle ich mich natürlich in der Spitze“, betont er. Ganz vorne durfte er zuletzt auch beim 6:0-Sieg der deutschen U-21-Nationalmannschaft gegen San Marino mitmachen. DFB-Coach Rainer Adrion hatte Nöthe in der Endphase eingewechselt, bei einigen guten Gelegenheiten verpasste er knapp einen Treffer. „Ich war jetzt mal eingeladen habe reingeschnuppert, und es war eine wertvolle Erfahrung, dass ich dabei sein durfte“, freut sich das Nachwuchstalent, „aber mein Hauptaugenmerk liegt ganz klar hier auf der SpVgg.“
Heute gegen seinen ehemaligen Verein erwartet Nöthe einen harten Gang. Eine eingespielte Truppe, die gut ergänzt wurde, seien die Westdeutschen. Da wäre es um so schöner, wenn der in Castrop-Rauxel geborene Stürmer sein neuntes Tor in der Zweiten Liga draufgeben könnte.
(Porträt aus dem Kleeblatt Magazin Nr. 3 vom Samstag, 19. September 2009)
Jürgen Schmidt
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