Grün in Weiss-Grün - Keeper Nummer drei überzeugt bisher in Regionalliga
Das vergangene Wochenende war ein ereignisreiches für Max Grün. Am Samstagnachmittag stand der Keeper zwischen den Pfosten beim 3:2-Sieg der SpVgg II gegen Eintracht Bamberg. Und um 17.30 Uhr stieg er in Fürth schon in den Zug nach Hamburg. Denn wegen der Verletzung von Jasmin Fejzic war der 22-Jährige zweiter Tormann beim Auswärtsauftritt der Profis in Hamburg.
„Das war kein Stress. Ich wollte gegen Bamberg unbedingt dabei sein, da es ein sehr wichtiges Spiel war“, sagt Grün. Am Millerntor erlebte er das Kontrastprogramm, zumindest von der Stimmung her. „Das war beeindruckend, was da los war. Noch schöner war das tolle Ende für uns.“
Seit August spielt der 191 Zentimeter lange Tormann für das Kleeblatt. Zuvor war er durch die Schule von Hermann Gerland bei den Bayern gegangen. „Das waren vier Jahre, vor allem die ersten beiden waren sehr hart“, erzählt er. Gelernt hat er viel bei den Bayern, nur spielen durfte er zuletzt zu wenig. Und so war der ehemalige U-16-Nationalkeeper auf der Suche nach einem neuen Verein. „Das Probetraining in Fürth war dann ein Glücksfall für mich“, freut er sich heute noch. Da er überzeugte, hatte er schnell einen neuen Verein gefunden.
„Am Anfang hatte ich noch Schwankungen, was aber dadurch zu erklären ist, dass ich längere Zeit nicht regelmäßig gespielt habe“, sagt der Torhüter, „aber in den letzten Wochen habe ich mich stabilisiert.“ Tatsächlich zeigte die Formkurve des gebürtigen Karlstädters kontinuierlich nach oben. SpVgg II-Coach Frank Kramer bestätigt dies, und Trainer Benno Möhlmann meinte vor dem Spiel gegen Aachen: „Es macht mir absolut kein Kopfzerbrechen, wenn Max Grün auf der Bank sitzt.“ Beim Spiel gegen die Alemannia saß Grün tatsächlich erstmals auf der Bank, möglicherweise wird das heute wieder der Fall sein, wenn Jasmin Fejzics Knieverletzung nicht ausgeheilt ist.
„Es ist ein super Gefühl, dabei zu sein“, freut sich Grün, für den eventuelle Berufungen in den Kader der Zweiten Liga noch die Kür sind. Die Pflicht sieht er in seinen Einsätzen in der Regionalliga-Truppe: „Mit 22 Jahren bin ich ja schon einer der älteren Spieler. Ich versuche, von hinten heraus der jungen Truppe Halt zu geben.“
So freut sich Max Grün, dass sich die Leistungen der Spieler der „Zweiten“ stetig verbessert haben: „Eine so junge Mannschaft braucht eine gewisse Zeit. Aber ich denke, nun haben wir uns eine ganz gute Position im Mittelfeld erarbeitet und können in Ruhe weiterarbeiten.“
Weiterarbeiten ist überhaupt das Motto des Keepers: „Fußball ist mein Hobby und mein Beruf. Deshalb versuche ich immer, alles zu geben. Am Ende der Saison wird man hier bei der SpVgg meine Leistung beurteilen und dann sehen wir weiter.“
(Porträt aus dem Kleeblatt Magazin Nr. 9 vom Samstag, 19. Dezember 2009)
Jürgen Schmidt
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