Team-Player aus Mainz - Milorad Pekovic will der SpVgg weiterhelfen
Milorad Pekovic weiß was er will: Nämlich Fußball spielen. Und beim FSV Mainz 05, da durfte er das in letzter Zeit nicht mehr so häufig, wie im eigentlich lieb ist. Und deshalb schaute sich der 32-Jährige um, wo er seine Fähigkeiten anderswo einbringen könnte. „Ich wollte nicht bis zum Sommer warten und meistens auf der Ersatzbank sitzen“, sagt der Montenegriner. Und nun ist er in Fürth gelandet.
Sowohl mit Eintracht Trier, wo er bereits drei Jahre in der Zweiten Liga gekickt hatte, als auch mit dem FSV Mainz war Pekovic schon oft im Ronhof. „Ich kannte die SpVgg ja und wusste, dass hier immer guter Fußball gespielt wird“, betont Pekovic. Für ihn sei es wichtig, dass er sich wohlfühle: „Dann kann ich guten Fußball spielen.“ Mehrere Angebote habe er gehabt, erzählt er, doch das Gefühl sei bei der SpVgg mit Abstand am besten gewesen. Nun also ist der achtmalige Nationalspieler für Montenegro für die SpVgg am Ball. In den wenigen Tagen, in denen er hier ist, hat er bereits gemerkt, dass die junge Mannschaft „sehr viel Qualität und Potenzial“ hat. Dass er mit seiner Erfahrung helfen muss, diese jungen Spieler auf dem Platz zu unterstützen, ist für Pekovic ganz natürlich: „Ich werde auf dem Platz mein bestes geben. Schon alleine das wird helfen“, ist er überzeugt.
Aus Mainz eilt Pekovic ohnehin der Ruf voraus, dass er niemals aufgibt. Deshalb war er dort auchein Publikumsliebling. Und deshalb fiel es den Mainzer Verantwortlichen auch schwer, ihn ziehen zu lassen. „Das ist eben meine Art, Fußball zu spielen. Auch wenn du 0:2 zurückliegst, musst du weiter kämpfen bis zum Ende“, beschreibt sich Pekovic.
Das zentrale defensive Mittelfeld ist der Platz, an dem sich Pekovic am wohlsten fühlt. Dabei offenbart der Neuzugang auch eine erfrischend realistische Einschätzung: „Ich bin nicht der großartige Spielmacher, sondern kann meine Stärken auf der Sechser-Position am besten einbringen.“ Zu den Stärken Pekovics gehört sicher die mannschaftsdienliche Spielweise, die er auch ganz bewusst an den Tag legt. „Einzelkämpfer sollen Tennis spielen. Im Fußball kann man nur Erfolg haben, wenn man zusammenhält. In Mainz hatten wir zum Beispiel immer diesen Teamgeist, der das Erfolgsgeheimnis des FSV ist“, erzählt Pekovic.
Er selbst will noch ein paar Jahre Profifußball spielen. „Wenn es geht und ich gesund bleibe“, lacht er, „dann spiele ich, bis ich 45 bin.“ Ganz so lange wird es dann wohl doch nicht werden, aber bevor er nach Abschluss seiner Karriere wieder in seine Heimat zurückkehren will („Dort ist meine Familie, dort sind auch meine Freunde.“) will Pekovic mit dem Kleeblatt noch Erfolge feiern. „Ich denke, wir können es schaffen, in der Tabelle nun Schritt für Schritt nach oben zu klettern“, ist er für die nähere Zukunft optimistisch.
(Porträt aus dem Kleeblatt Magazin Nr. 11 vom Freitag, 29. Januar 2010)
Jürgen Schmidt
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