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Anläßlich des 100. Jahrestages der Vereinsgründung der SpVgg Greuther Fürth wurde auch ein neues
Wappen der Öffentlichkeit vorgestellt. Es basiert auf dem Rundlogo von 1996, das nach dem Beitritt
des TSV Vestenbergsgreuth entstand.
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Warum das Logo so ist, wie es ist
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Immer wieder werden wir nach
den einzelnen Bestandteilen unseres Vereinslogos
gefragt. Besonders über das Objekt neben dem Kleeblatt
wird heftig diskutiert. Um den ganzen Sachverhalt besser
zu verstehen, sehen wir uns zuerst die beiden Logos der
SpVgg Fürth und des TSV Vestenbergsgreuth an: Im Logo der SpVgg Fürth zeigt sich die tiefe Verbundenheit zur Stadt Fürth. Beide, die SpVgg und auch die Stadt, tragen das dreiblättrige Kleeblatt im Wappen. Der TSV Vestenbergsgreuth trägt dagegen einen stilisierten Holzschuh in seinem Emblem. Bei dem Schuh handelt es sich um das Wappen der Familie Holzschuher, einer alten fränkischen Patrizierfamilie. Durch den Betritt des TSV zur SpVgg und der Namensänderung in SpVgg Greuther Fürth entstand so aus den Elementen der beiden Vereine das neue Wappen mit den Kleeblatt und dem Holzschuh. Wer historisch interessiert ist, kann im Wappenfenster der Kirche St. Peter und Paul in Poppenreuth gewissermaßen das Vereinsemblem von Greuther Fürth finden. Dort ist nämlich das Familienwappen der Nötteleins (mit dem dreiblättrigen Kleeblatt) und der Holzschuhers (mit eben diesem Schuh) aus einer Zeitepoche zu sehen, da jahrhundertelang noch nicht an den Verein zu denken war. |
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Wappen der Nötteleins
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Wappen der Holzschuher
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Das Kleeblatt
selbst, die drei grünen Blätter in Silber (Weiß)
symbolisieren wahrscheinlich die Dreiherrschaft, unter
der die Fürther jahrhundertelang zu leiden hatten. Vom
15. bis 18. Jahrhundert nämlich bewegte man sich in dem
damaligen Marktflecken, dessen Grundherr seit 1007 die
Dompropstei Bamberg war, auf heißem Boden. In dieser
Zeit erhoben neben Bamberg auch die Burggrafen von
Nürnberg, seit 1415 Markgrafen von Brandenburg-Ansbach,
Ansprüche auf den Ort. Und bald drängte auch die
Reichsstadt Nürnberg herein. Fürth wurde im wahrsten
Sinne des Wortes zum Zankapfel. Um die Landeshoheit
über die Gemeinde nachzuweisen, wurden jahrzehnte-, ja
sogar jahrhundertelange Prozesse geführt.
Das herrschaftliche Nebeneinander erforderte den Untertanen höchste Flexibilität ab. Denn, je nachdem, in welcher Häuserzeile, in welchem Block oder in welchem Gebäude sie wohnten, gehörten sie entweder zum Dompropsteiamt Bamberg, zum Markgraftum Ansbach oder zur Stadt Nürnberg. Immerhin durften die Bewohner auch eine politische Gemeinde bilden, und deshalb kamen dort mehr Männer als in manch anderen Orten zu Bürgermeisterehren. So wurden bis 1697 je zwei dompröpstisch-bambergische und je zwei Nürnbergische Untergebene in dieses Amt gewählt. Von 1719 bis zum Übergang Fürths an Preußen verwalteten sogar je drei dompröpstische und Nürnbergische und je zwei brandenburgisch-ansbachische Oberhäupter die Gemeinde. Über die Streitigkeiten ihrer drei Territorialherren haben die Fürther oft geklagt. Sie hatten aber auch ihr Gutes: Denn dadurch entstand auf manchen Feldern ein Machtvakuum. Und deshalb gab es kaum irgendwo so viele Freiheiten wie in Fürth. Profitiert haben davon nicht nur Gewerbetreibende, sondern auch Protestanten, Katholiken und Juden. Sie machten aus der Stadt ein Paradies der Bekenntnisfreiheit. Das wiederum führt zur zweiten Version, die über das Stadtwappen im Umlauf ist. Urheber war der Arzt Georg Tobias Christoph Fronmüller. In seiner „Chronik“ von 1872 deutete er das Kleeblatt als Symbol für die drei in Fürth friedlich zusammenlebenden Religionen. |