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Saison 1959/1960
16. Spieltag - So., 03.01.1960, 14:15 Uhr
SpVgg Fürth - Eintracht Frankfurt
4:0 (0:0)
Nicht nur das Ergebnis ist imponierend, sondern auch die Art und Weise, wie der Erfolg errungen wurde, muss Respekt einflößen. Wer noch im Ronhof antreten muss, wird gut daran tun, wenn er von dieser Kleeblatt-Elf keine Schonung erwartet. Geschenkt wird keinem Gegner mehr etwas. So sah sich die in derzeit bester Besetzung antretende Eintracht schon vom Anspiel weg in die Defensive gedrängt. Immer wieder waren es die Fürther Außenstürmer, die der Eintracht-Abwehr fast unlösbare Aufgaben stellten. Kraftvoller, energischer, zum Teil übertrieben harter Einsatz (Gottinger, Ehrlinger!) steigerte die Nervosität innerhalb der Eintracht-Mannschaft.

Da kam der erste Keulenschlag für die Frankfurter. In der achten Minute musste Stopper Lutz nach einer Verletzung ausscheiden. Ehe er in der 21. Minute wieder mittun konnte, waren die Frankfurter auf neun Mann zusammengeschmolzen, denn in der 17. Minute schickte Schiedsrichter Jedele Verteidiger Höfer vom Platz. Der sonst so sympathische "Stift" hatte nachgeschlagen. Zuvor war Ehrlinger schon reif für einen Platzverweis; aber noch einmal ließ Herr Jedele Gnade vor Recht ergehen. Natürlich besannen sich nun die Hitzköpfe in beiden Lagern, und man war beiderseits gewillt, etwas weniger schnell und gefährlich, dafür aber gefälliger und harmonischer zu spielen. Da konnten die Leute um Kreß doch manchen Beifall einheimsen. Weite Pässe, überraschende Spielzüge und großartige Ballbehandlung gehören zum Repertoire der Meistermannschaft.

Diese Frankfurter Rumpfelf bewies einmal mehr, welche Klasse sie beanspruchen kann. Lediglich Mittelstürmer Stein war abermals für Fürth eine Enttäuschung. Stopper Erhard hatte wirklich keine allzu große Mühe, um den Frankfurter Angriffsführer abzumelden. In der 33. Minute hatte die Eintracht sogar ausgesprochenes Pech, als Läufer Stinka hervorragend freigespielt wurde, aber dessen Schuss gegen die Querlatte ging.

Hatte man bis zum Seitenwechsel noch nicht den Eindruck von einer zahlenmäßigen Schwächung der Frankfurter, so machte sich bald nach Wiederbeginn dieses Handikap bemerkbar. Innerhalb von 28 Minuten kamen die Fürther zu vier Treffern durch Gettinger, Gottinger, Heidner und Schmidt. In allen Fällen kam der Ball über die Flügel in den Torraum, und jedesmal machte der Frankfurter Torwart Loy keine gute Figur. Es ist fraglich, ob ein Klassetorhüter auch nur einen Ball hätte passieren lassen müssen. Wir wollen aber den Fürther Erfolg keineswegs schmälern. Schließlich ist das resolute Ausnutzen von gegnerischen Deckungsfehlern erlaubt.

Das schönste Tor des Tages schoss Rechtsaußen Schmidt. Auf der Toraußenlinie jagte er den Ball an Freund und Feind vorbei an die Innenseite des Torpfostens, von dort rutschte der Ball vollends ins Netz. Torwart Loy blieb wie versteinert stehen, unfähig einzugreifen. Diese Tore im letzten Spieldrittel trafen die Eintracht schwer. Ihr Selbstvertrauen schien angeknackst zu sein. Resignation machte sich breit in ihren Reihen. Wären diese Schläge zu einem früheren Zeitpunkt des Spiels erfolgt, der Meister wäre einer Katastrophe kaum entgangen. Zu furios war der Fürther Elan.

Was wir nicht verstehen können: Warum zog Trainer Oßwald den Sturmregisseur Pfaff nach Höfers Platzverweis in die Verteidigung zurück? Der wirkungsvollste Stürmer als fünftes Rad an einer zerfahrenen Karre!

In diesem Spiel brach sich Konrad "Conny" Heidner nach einem Foul von Schymik das Schienbein!

Viel Aufregung gab es auch über die einseitig für Eintracht Frankfurt parteiergreifende Rundfunk-Reportage von Oskar Klose. Die SpVgg Fürth richtete an den Bayerischen Rundfunk ein Ansuchen, derartige entstellende Berichte über die Kleeblättler abzustellen und die tatsächlichen Vorgänge für die Ohren der Rundfunkhörer objektiver und gerechter zu interpretieren, als dies bei diesem Spiel der Fall war. Für die vielen Hörer in Deutschland, die das Spiel nicht sahen, bedeutete dieser abwegige Bericht eine Herabwürdigung der sportlichen Leistung und damit eine Schädigung des Ansehens und der Zugkraft der SpVgg Fürth.

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - Eintracht Frankfurt 3:0
 
SpVgg Fürth: Geißler - Bauer, Koch - Gettinger, Erhard, Ehrlinger - O. Schmidt, Appis, Heidner, Gottinger, Landleiter - Trainer: Horst Schade
Eintracht Frankfurt: Loy - Schymik, Höfer - Weilbächer, Lutz, Stinka - Lindner, Kreß, Stein, Pfaff, Solz - Trainer: Paul Oßwald
Tore: 1:0 Gettinger (56.), 2:0 Gottinger (65.), 3:0 Heidner (70.), 4:0 Schmidt (84.)
Schiedsrichter: Jedele (Reutlingen)
Zuschauer: 11000
Rote Karten: Höfer (17.)
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