Die ersten Jahrzehnte der SpVgg
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Simone Ziegler vom
Helene-Lange-Gymnasium hat uns freundlicherweise ihre Facharbeit
zum Thema "Die ersten Jahrzehnte der SpVgg Fürth" zur
Verfügung gestellt. Recht herzlichen Dank! |
1. Das Fußballspiel
auf dem Weg von England nach Fürth
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Die Wiege des Fußballs
war das England des 19. Jahrhunderts. Schon seit etwa 1850 wurde
im Süden Englands eine Mischung aus Rugby und dem heute üblichen
Fußball gespielt, doch nach und nach trennten sich die Wege der
beiden Sportarten.
In Rugby entstanden die heute noch gültigen Regeln für das
gleichnamige Spiel; in Oxford, Cambridge und Harrow setzten sich
langsam "fußballähnliche" Regeln durch, die 1857 in einem
ersten Regelbuch festgelegt wurden.
Allmählich fand der neue Sport vor allem durch englische
Kaufleute und Matrosen seinen Weg in das Deutsche Reich. Hier
dominierte im 19. Jahrhundert sowohl in den Vereinen als auch in
der Schule vor allem der klassische Turnsport mit seinen exakten
Regeln und Formen.
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Gerade die Kritik am
traditionellen deutschen Turnunterricht an den Schulen nahm in den
siebziger Jahren immer mehr zu, worauf einige Turnlehrer die schon
Ende des 18. Jahrhunderts von Guts Muths, dem eigentlichen
Gründer der deutschen Spielbewegung, geforderten traditionellen
deutschen Turnspiele wiederbelebten.
Unter ihnen war auch der
Braunschweiger Lehrer Konrad Koch, der zusammen mit seinem
Kollegen Hermann Corvinus sogenannte Schulspiele am Braunschweiger
Martino-Katharineum einführte. Als es einem Kollegen Kochs 1874
gelang, einen echten Fußball aus England zu beschaffen, war der
Grundstein der deutschen Fußballgeschichte als bürgerliches
Schulspiel gelegt.
Ähnlich wie zu Anfang in England gab es
mehrere Varianten, wobei zunächst das von Koch eingeführte "Fußballspiel
mit Aufnehmen des Balles mit der Hand" vorherrschend war. Erst
gute zwanzig Jahre später setzte sich das eigentliche
Fußballspiel, genannt "Association", vor allem aufgrund
gesundheitlicher Bedenken gegen die rugby-ähnliche Form durch.
1888 wurde dann der erste deutsche Fußballverein, der BFC
Germania 1888 e.V. Berlin, gegründet, der heute noch existiert.
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Auf Veranlassung des
Zentralausschusses zur Förderung der Jugend- und Volksspiele
verfasste Koch 1896 das erste reichsweit veröffentlichte
Regelwerk zum Fußball. Dieser Zentralausschuss war die erste
Organisation im Deutschen Reich, die die Turn- und Sportspiele,
also Alternativen zum klassischen Turnen, unterstützte.
Gerade in den Turnvereinen fasste der aus England kommende Sport
Fuß, da er dort hauptsächlich Jugendlichen die Gelegenheit bot,
sich auf eine bisher ungewohnte Weise frei zu bewegen, und den
Normen des Turnsportes zu entfliehen.
Neben den Schulen und
Turnvereinen sorgten auch englische Kaufleute, Techniker und
Studenten, die sich in Deutschland aufhielten, für die
Verbreitung der neuen Sportart. Es gab außerdem regelrechte
Tourneen englischer Mannschaften ins Ausland. Da es in Deutschland
allerdings zu wenig Spielplätze gab und auch die notwendigen
Utensilien teuer aus England beschafft werden mussten, wurde
Fußball zunächst überwiegend in höheren Schichten gespielt.
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Mit der Verbreitung wuchs
aber auch die Kritik am Fußball. Von seinen Gegnern wurde er als
"Fußlümmelei" verschrieen. In seiner gleichnamigen
Streitschrift beschrieb ihn der Lehrer Karl Planck 1898 als "widernatürlich",
"gemein" und "lächerlich".
Trotz aller Kritik breitete
sich der Fußball aber dennoch rasch von Norddeutschland über das
ganze Reich hinweg aus.
Im Süden Deutschlands dominierte lange Zeit das angeblich aus
Italien stammende Faustball- und Tamburinspiel. Demnach wurde in
Fürth zunächst Faustball bekannt und schon um die
Jahrhundertwende im TV 1860 eifrig gespielt. |
Die Tatsache, dass Fußball als wesentlich spannender und
reizvoller galt, wollte man in Fürth nicht wahrhaben, und man
wollte das "Neue" auch gar nicht erst kennen lernen, obwohl
Fußball mittlerweile fast überall sehr beliebt war. Viel zur
Förderung des Fußballsportes, gerade auch in Fürth, trug der
"Zentralausschuss zur Förderung der Volks- und Jugendspiele in
Deutschland" bei, der die Stadtverwaltung zum Fortschritt
ermunterte.
Auf seine Anregung hin wurde der erste große
öffentliche Spielplatz in Fürth am Schießanger geschaffen.
Schon bald wurde dieser von der Jugend mit Begeisterung genutzt,
und nur kurze Zeit später sollte der Schießanger zum
Trainingsgelände der ersten Fürther Fußballer werden.
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