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Der Beste - Perfekter Stürmer und Ästhet

Loni Seiderer
Loni Seiderer
Es ist schwierig, aus den vielen Fußballern der SpVgg einen, den einen herauszufiltern. Aber Leonhard Seiderer (1895-1940), allseits nur „Lony" genannt, war sicher der beste Fußballer, den die SpVgg je in ihren Reihen hatte. Dabei war Seiderer eigentlich gebürtiger Nürnberger und hatte sich sein fußballerisches Rüstzeug in der Nürnberger „Stadtgrabenliga" geholt. Seiderer begann seine Karriere in der „7b-Mannschaft" des 1. FCN. Das Talent des jungen Loni wurde zwar auch beim Club erkannt, doch ein Streit mit einem Vorstandsmitglied führte ihn 1917 in den Ronhof. Seiderer war, obwohl er nie unter Townley trainiert hatte, die Verkörperung dessen, was der Engländer den Fürthern beigebracht hatte: ein für die Frühzeit des Fußballs technisch perfekter Stürmer, der nicht wie seine zeitgenössischen Konkurrenten mit dem Kopf durch die Wand wollte. Ein Kombinationstalent, das zusammen mit Stürmerkollege „Resi" Franz das für deutsche Verhältnisse völlig neue Doppelpass-Spiel perfekt beherrschte. Seiderer, wohl einer der ersten Fußball-Ästheten Deutschlands, war ein Super-Star seiner Zeit, mit seiner Art zu spielen der Entwicklung um Jahrzehnte voraus, dabei immer bescheiden und enorm populär. Tragisch sein Ende: Mit nur 45 Jahren starb Seiderer, mittlerweile als Coach, zuletzt des VfB Stuttgart, erfolgreich, an Lungentuberkulose.

Jürgen Schmidt